Newsbeiträge
News: „Störtebeker“ ist ein regelmäßiger Gast im Juister Hafen
Hier nun die erste von uns angekündigte Vorproduktion für die Sommerpause: Nachdem seit Jahrzehnten das Müllentsorgungsschiff „Störtebeker“ regelmäßig den Juister Hafen besucht, gibt es seit vier Jahren ein zweites Schiff mit dem gleichen Namen, dass in den Sommermonaten regelmäßig unsere Insel ansteuert.
Diese „Störtebeker“ gehört der AG Ems in Emden, Heimathafen ist aber Borkum, von wo aus das Schiff Ausflugsfahrten unternimmt. Unter anderem auch die Tagesfahrten nach Juist, die sich schon zu den Zeiten, als die „Wappen von Juist“ diese Fahrten nicht nur von Juist, sondern auch von Borkum aus durchführte, großer Beliebtheit erfreuten.
Das Schiff wurde 1969 auf der Husumer Schiffwerft für die Wyker Dampfschiffreederei (WDR) gebaut und war fortan zwischen den Halligen unterwegs. Bereits drei Jahre nach der Indienststellung wurde es 1972 verlängert, um mehr Passagiere befördern zu können. 2009 wurde es schließlich in die Niederlande verkauft, wo es Ausflugsfahrten von der Insel Terschelling und später ab Lauwersoog absolvierte. Ende 2018 wurde es dann von der AG „EMS“ erworben und auf die Anforderungen der Reederei angepasst und modernisiert.
Am Freitag, den 7. August 2020, startete MS „Störtebeker“ dann ausgebucht zur ersten Fahrt ab Greetsiel nach Juist. Damals indes in Charter für die AG Reederei Norden-Frisia, die bis zum Vorjahr noch die Ausflugsfahrten von Greetsiel aus durchführte. Wegen der außergewöhnlichen Lage – 2020 war der erste Corona-Sommer – wurde die „Frisia X“ für zusätzliche Fahrten ab Norddeich eingesetzt, damit die Fahrgäste nicht zu dicht aufeinander hockten, daher nahm man das AG Ems-Schiff in Charter. Da „Störtebeker“ in dem guten Sommer – alle Urlauber blieben im eigenen Land - besonders nach Juist nicht ausreichte, wurde auch die größere „Wappen von Borkum“ von Greetsiel nach Juist geschickt. Von 2021 bis 2023 fuhr die „Frisia X“ wieder von Greetsiel, dann stellte man die Fahrten von dort ein.
MS „Störtebeker“ ist 30,5 m lang und 6,32 m breit und hat einen Tiefgang von 0,97 m. Dadurch ist für den Einsatz im Wattenmeer besonders geeignet. Das Schiff wird von zwei Maschinen der Firma Deutz mit je 169 kW angetrieben. Da es sich immer noch um die ersten Maschinen von 1969 handelt, sollen diese zur Saison 2025 gegen modernere und umweltfreundlichere Motoren ausgetauscht werden. Im Hauptsalon befinden sich 135 Sitzplätze und auf dem Oberdeck 64; insgesamt ist es für maximal 172 Personen zugelassen. An Bord befindet sich eine Kombüse, die von der klassischen Bockwurst bis hin zu Kaffee und Kuchen für das Wohl der Gäste sorgt. Übrigens sind besonders die Juister von dem schmucken Schiff sehr angetan, oft hört man den Satz „das wäre das ideale Ausflugsschiff für Juist“.
Das Foto oben auf der Startseite entstand im Juni dieses Jahres bei einer abendlichen Abfahrt von Juist zurück nach Borkum.
Die beiden Archivfotos sind von August 2009, sie wurden auf Borkum aufgenommen. Das Schiff hat da noch die Farben der WDR und Wyk auf Föhr als Heimathafen, am Bug weht aber bereits die Flagge vom neuen Heimathafen Terschelling. Während der Überführungsfahrt von Schleswig-Holstein in die Niederlande machte „Störtebeker“ nur für eine Nacht auf Borkum fest, elf Jahre später wurde die Insel zu ihrem Heimathafen. Auf Terschelling und später auch in Lauwersoog erhielt sie jeweils eine andere Farbgebung, der Name „Störtebeker“ blieb aber seit der Indienststellung unverändert.
TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTO: AREND JANSSEN-VISSER
ARCHIVFOTOS: STEFAN ERDMANN