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News: Sing my song and tell my story
Premiere im Terrassensaal – Mit 90 Personen bis auf den letzten Platz besetzt war dieser Tage der Veranstaltungssaal der evangelischen Kirchengemeinde, als es unter dem Titel „Sing my song and tell my story“ die erste Aufführung eines „etwas anderen Juister Heimatabend“ gab. Unter der Leitung von Inselkantor Stephan Reiß entstand ein buntes Programm mit Liedern, Sketchen, Erzählungen und Geschichten rund um die Insel Juist. Die Mitwirkenden erhielten zum Schluß lang anhaltenden und verdienten Beifall für einen gelungenen und kurzweiligen Abend.
„Menschen zitieren und tragen Werke und Texte von anderen Juistern vor, dass ist das Grundkonzept der Veranstaltung,“ so Reiß. Eigentlich hatte man geplant, den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare als Musiktheater auf die Bühne zu bringen, doch Mitte April musste das Projekt wegen dem großen Aufwand dafür erst mal auf Eis gelegt werden. „Erst danach entstand überhaupt der Gedanke, diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen, d.h. nur sieben Wochen vergingen von der ersten Idee bis zur Premiere“, so Reiß.
„Hier auf unserem schönen Töwerland Juist,“ damit begann die Inselkantorei. Diese war dann noch mehrfach zu hören, z.B. mit „Auf Juist ist alles anders.“ Die anschließenden „Überfahrt nach Juist“ mit Heike Westkott und Birgit Krone-Lohmann machten ebenso Freude wie „Moin Juist, wir sind da“ mit Uda Haars und Birgit Slagmann. Dieses Lied gibt es schon länger, durch Veränderungen in der Juister Gastro-Szene mußte der Text schon mehrfach geändert und angepaßt werden.
Köstlich waren auch die Zwischensketche „Das Besten am Norden – Szenen einer Landschaft“ wo es unter anderem um ostfriesische Begrüßung, Boßeln oder das Wetter ging. Hierbei und bei anderen Dingen konnte die ehemalige Inselpastorin Elisabeth Tobaben plattdeutsch sprechen, einen schönen und lustigen Kontrast dazu bot Gisela „Gisi“ Reuter aus Siegburg mit ihrem rheinländischen Dialekt. Reuter wirkt auch als Autorin und zahlreiche Texte waren an diesem Abend von ihr zu hören, so trug Neele Schmidt die Erlebnisse einer 13jährigen Juisterin vor, die zum 80. Geburtstag von Opa in den Westerwald reiste. Eine weitere Erzählung von ihr veranschaulichte in heiterer Form das Wiedereinpacken einer Popart-Strandmuschel. Wer so etwas schon mal versucht hat, wird jetzt sicher lächeln, immerhin gibt es sogar Videos auf YouTube, wie man so etwas bewerkstelligt.
Heike Westkott schrieb den Text „Juist, du mein Töwerland, du“ auf die Melodie von „Ännchen von Tharau“, Neele Schmidt und Stephan Reiß sangen und spielten es. Was machen die Juister im Winter? „Wi tellt de Muscheln und feegt de Strand“ stellte Elisabeth Tobaben in ihrem Text fest, Birgit Krone-Lohmann sang diesen, Heike Westkott begleitete auf der Geige, zudem schrieb die gebürtige Wuppertalerin auf die Bergische Hymne einen Juister Text, der widerum von Iris Rößler gesungen und von Stephan Reiß begleitet wurde.
Und so ging es Schlag auf Schlag weiter. Dirk Weeken trug die Reuter-Geschichte „Sand in der Wohnung“ vor und erntete viel Beifall für das mit toller Stimme gesungene „Immerhin auf Juist“, dass Stephan Reiß im Jahr 2017 geschrieben hatte. Nach weiteren Liedern wie „Juist, du bist ein Gefühl“ und „Alles ist gut und richtig“ verabschiedeten sich alle Akteure auf der Bühne, indem sie zusammen mit dem Publikum die „Töwerlandhymne“ nach einem Text von Stephan Reiß und einer Melodie des weltbekannten englischen Komponisten Edward Elgar (1857-1934). Ein schöner und würdiger Abschluß einer gelungenen Veranstaltung, die noch mehrmals in diesem Sommer (das nächste Mal am 15. Juli) zu sehen und hören sein wird. Nicht unerwähnt bleiben darf hier Julia Reiß, die sich um die Tontechnik kümmerte.
Übrigens: Nach der Premiere ist vor der Premiere. Am kommenden Montag, den 10. Juni, findet um 19:30 Uhr im Terrassensaal die Premiere von „Gestatten Morgenstern – Gedichte hören, riechen ujnd basteln“ statt. Dabei handelt es sich um das Nachfolgeprogramm von „Schiller“, diesmal geht es um den Dichter Christian Morgenstern. Der Eintritt ist frei, wegen der begrenzten Zahl von Plätzen solte man sich aber vorher unter der Rufnummer 04935-910913 anmelden.
Unsere Fotos entstanden allesamt am Premierenabend von „Sing my song and tell my story“.
TEXT UND FOTOS: STEFAN ERDMANN