Die Jobbörse in der Philharmonie Essen gab den Besuchern die Möglichkeit, eine Reihe von potenziellen Arbeitgebern bzw. Mitarbeitende der Betriebe aus der TANO-Region persönlich kennenzulernen – von Tourismusunternehmen über Hotels bis hin zu Wirtschaftsbetrieben und Hochschule. Rund 30 Arbeitgeber von der niedersächsischen Nordsee inklusive Ostfriesische Inseln waren mit einem speziell gebrandeten Reisebus angereist, dessen auffälliges Nordsee-Design die Herkunft seiner Insassen unterstreicht. Dieser kreative Ansatz hat dazu beitragen, bei potenziellen Bewerbern mit den Highlights aus der Region zu punkten. Nach dem Motto: Arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Bereits am Bus vor der Philharmonie fanden Aktionen statt, die das Interesse der Messe-Besucher geweckt haben. Teil des Projektes war eine multimediale Marketing- und Kommunikationskampagne im Ruhrgebiet. „Erstmals sind Unternehmen aus der TANO-Region proaktiv auf potenzielle Bewerber zugegangen und warteten nicht darauf, dass sich jemand bei den Arbeitgebern an der Nordsee meldet“, unterstreicht Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO, die Idee und ergänzt: „Durch die Einzigartigkeit der Aktion wollten wir weit übers Ruhrgebiet hinaus eine mediale Aufmerksamkeit erreichen – das ist uns gelungen.“

Mit dem „Team Nordsee“-Projekt hat die TANO darauf aufmerksam gemacht, wie
vielfältig und attraktiv das Arbeitsangebot an der Nordsee ist. Zahlreiche Arbeitgeber
und Einrichtungen waren beim Karrieretag präsent, darunter Agentur für Arbeit und
Jobcenter Wilhelmshaven, Best Western Hotel – Das Donners aus Cuxhaven, Erlebnis Bremerhaven GmbH, Esens-Bensersiel Tourismus GmbH, Hotel Leuchtfeuer, Jade Hochschule Wilhelmshaven, Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel GmbH, Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH, Peters – das Genusshotel in der Wingst, Romantik Hotel Achterdiek Juist, Tourismus-Service Langeoog, Wilhelmshaven Touristik & Freizeit, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH. Darüber hinaus bot die Veranstaltung für interessierte Besucher die Möglichkeit, mehr über die Arbeitgeber und die Tätigkeiten in der Tourismusbranche zu erfahren.

Einer der Betriebe, die sich an der Aktion beteiligten, war das Romantik-Hotel „Achterdiek“ auf Juist, wo wir nachfragten, wie die Aktion aus deren Augen gelaufen ist. „Es hätten mehr Hotels mitmachen können,“ findet Inhaber Stefan Danzer. Es waren zwar rund 30 Betriebe aus Gastronomie und Touristik dabei, aber nur vier Hotels. Danzer, der zugleich Vorsitzender vom DEHOGA-Inselverband Juist ist: „Alle jammern, sie haben kein Personal, aber nur wenige nehmen so eine Gelegenheit wahr.“ Er ist der TANO sehr dankbar für diese Aktion. Man habe drei ernst zu nehmende Bewerber gefunden, wovon einer bereits für eine Ausbildung zugesagt hat. „Das war erfolgreicher als im Vorjahr in Hamburg, die Nordrhein-Westfalen sind viel aufgeschlossener“, stellte Danzer fest. Hamburg sei kein Einzugsgebiet für die Ostfriesische Nordseeküste, weder was die Gäste, noch was Personal anginge, denn diese orientierten sich eher Richtung Ostsee oder nach Nordfriesland.

Danzer selbst ist das beste Beispiel, was man an der Küste und auf den Inseln schaffen kann Vor 28 Jahren kam der Küchenchef mit seiner jetzigen Frau Gaby als Restaurantfachfrau nach Juist, eigentlich nur für einen Sommer. Beide sind heute noch da und vor zehn Jahren hatten sie die Möglichkeit, das gut geführte „Achterdiek“ von Heinz Koßmann übernehmen zu können. Übrigens kam auch Koßmann seinerzeit als Küchenchef aus NRW (Wuppertal) nach Juist.

In Essen auf der Messe dabei war Annkathrin van Doorn, die an der Rezeption im „Achterdiek“ tätig ist. „Die Organisation der Aktion durch die TANO war großartig,“ freut sie sich. Schon im Voraus wurden alle Mitfahrer bestmöglich über den Ablauf informiert, bevor man sich morgens in Wilhelmshaven traf. Von dort ging es gemeinsam mit dem Reisebus im Nordsee-Design nach Essen. Van Doorn: „Es war an alles gedacht: Frühstück mit belegten Brötchen, Obst und Kaffee und ein Fotograf, der die Tour begleitet. Während der Fahrt hatten wir die Gelegenheit, uns untereinander auszutauschen und kennen zu lernen.“

In Essen angekommen, war die Messe in vollem Gange. Die Ankunft wurde von der Presse, Fernsehen und Radio begleitet, mit so einem Medienrummel hatte sie nicht gerechnet. Der Vormittag auf der Messe ging rasend schnell vorbei, fand van Doorn. Man habe sich ausgetauscht und Bewerber, je nach deren Interessen, den entsprechenden Standkollegen zugespielt.

Van Doorn: „Ich hatte einige spannende Gespräche. Einige waren nur interessiert, wie das Leben auf einer Insel ist, andere aber hatten tatsächlich auch Interesse an einem Ausbildungsplatz.“ Neben dem Nutzen für die Betriebe war die Fahrt auch eine willkommene und interessante Abwechslung, so Annkathrin van Doorn: „Auf der Rückfahrt war die Stimmung fast wie auf einer Klassenfahrt, es hat wirklich Spaß gemacht.“

Und wie ist sie, die ebenfalls aus NRW (Sauerland) kommt, an eine Stelle auf einer ostfriesischen Inseln gekommen, wollte das „Ostfriesische Gastgewerbe“ wissen: „Nach einer kaufmännischen Ausbildung machte ich Urlaub auf Wangerooge, lernte die Inseln kennen und lieben und suchte ein schönes Hotel zum Arbeiten. Nun bin ich seit sieben Jahren hier.“

Auf der Website www.team-nordsee.de, die speziell für die Aktion erstellt wurde, sind die Themen „Nordsee-Region als Lebensraum, Arbeitsmarkt und Wirtschaft“
dargestellt. Es gibt ein Stellenportal, auf dem offene Stellen für Fachkräfte und
Ausbildungsplätze platziert sind. Ergänzt wird die Website durch weitere Themen, wie Fortbildung und Gründung. Sie bleibt auch weiterhin online. Das Projekt „Team Nordsee“ wird mit Fördermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung umgesetzt.

Unser Foto oben auf der Startseite zeigt das „Thema Nordsee“ aus dem Hotel Achterdiek. Annkathrin van Doorn und Stefan Danzer.

Die beiden anderen Fotos entstanden vor der Abreise in Wilhelmshaven und auf der Messe in Essen.

AUS "OSTFRIESISCHES GASTGEWERBE" Nr. 05/2024
TEXT UND FOTOS: STEFAN ERDMANN und TOURISMUS-AGENTUR NORDSEE/JANN HOLZAPFEL

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