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News: „Juist klingt“ klingt immer wieder anders

Beigetragen von S.Erdmann am 25. Sep 2023 - 17:53 Uhr

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Es gibt Veranstaltungen, die haben immer einen festen Ablauf, der bei jeder Aufführung gleich ist. Nicht so bei „Juist klingt“, welches mehrmals in diesem Sommer in der evangelischen Inselkirche lief, zuletzt am Samstagabend vor dem „Juister Erntedankfest“. Durch immer wieder wechselnde Akteure und einer neuen Auswahl von Liedern bei der Stammbelegschaft sind diese Abende immer anders.

Zur sogenannten Stammbelegschaft gehören in jedem Fall die sechs Damen von „Juist Drums“, die den Abend mit Musik auf ihren Djembén (darunter versteht man einfellige, aus Holz bestehende Bechertrommeln, die ihren Ursprung in Westafrika haben) eröffneten.

Die Moderation hatte Inselkantor Stephan Reiß übernommen, der die Zuhörer in der sehr gut gefüllten Kirche begrüßte: „Juist ist auch ein Quell von Kunst, Kultur und Qualität, das wollen wir ihnen heute Abend präsentieren.“ Natürlich schaffte Reiß es auch, die Zuhörer zum Singen zu bewegen, so „Lobet den Herrn“ mit einer anderen als der bekannten Melodie oder dem Anlass angemessenen „Wir pflügen und wir streuen“. Der vierstrophige Text aus dem Jahre 1783 stammte von Matthias Claudius, auf Juist hat das Lied indes noch eine fünfte Strophe, die Reiß textete und sich auf das heutige Weltbild bezieht. Der Satz „Die Erde auszuschlachten war niemals Gottes Plan“ ist dabei bezeichnend und hochaktuell.

Die „Juister Dünengemsen“, bestehend aus Elisabeth Tobaben, Neele Schmidt, Gisela Reuter und Heike Westkott, brachten Musik auf Gemshörner zu Gehör. Viel Freude machten dann zwei Chöre, die gemeinsam auftraten. So gibt es einerseits die Gästekantorei, wo einmal in der Woche sich singfreudige Gäste treffen und andererseits die Inselkantorei mit einem festen Stamm von Sängerinnen und Sängern, die dauerhaft auf Juist wohnen. Beide hatten nun zusammen für den Abend geprobt und präsentierten Lieder wie „Auf Juist ist alles anders“ oder „Auf unserem Töwerland Juist“.

Sechs Frauen bildeten eine Gesangsgruppe, die plattdeutsch sang. Dass diese zum Teil ihre Wurzeln in weniger plattdeutschen Regionen wie Siegburg oder Wuppertal haben, tat der Sache keinen Abbruch. Ihr Lied „An de Rand van de Welt“ – ebenfalls eine Art Juisthymne – machte viel Freude.

Eine ganz andere Art von Musik gab es danach, denn Heike Westkott (Gesang) und Jens Ubbelohde (Klarinette) trugen zwei Lieder aus einem Zyklus der Dichterin Mascha Kaléko (1907 – 1975) vor. Klarinette und Stimme bildeten dabei eine wohlabgestimmte Einheit, der lang anhaltende Beifall war verdient.

Gisela Reuter, die seit elf Jahren auf Juist lebt, wo sie nur als „Gisi“ bekannt ist, sorgte dann als weitere Abwechslung für das gesprochene Wort. Ihr neustes Werk „Ode an die Insel“ hat sie Juist und lieben Menschen, die ihr am Herzen liegen, gewidmet.

Auch Uda Haars gehört eigentlich immer mit in das Programm von „Juist klingt“, teils mit wechselnden Musikern. Heute trat sie gemeinsam mit Birgit Krone-Lohmann auf, und das Lied „Wir lieben das Ende der Saison“ von Reinhard Mey begeisterte, ist es doch wieder ein Stück, welches der Jahreszeit angepasst war.

Mit einem Schlussauftritt von Insel- und Gästekantorei ging eine Veranstaltung zu Ende, die wirklich als gelungener Start in das „Juister Erntedankfest“ bezeichnet werden kann.

FOTOS: STEFAN ERDMANN