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News: Matthias Jaap ist jetzt stellvertretender Vormann der Seenotretter
Bei der Juister Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gab es zum 1. April eine Personalveränderung. Neuer stellvertretender Vormann auf dem Juister Rettungsboot „Hans Dittmer“ ist nun Matthias Jaap. Er wurde von der Mannschaft in dieses Amt gewählt, nachdem der bisherige Stellvertreter Jochen Eiken dieses Posten nach neun Jahren nicht mehr weiterführen wollte.
Die Station der Seenotretter auf Juist besteht aus zwölf ehrenamtlichen Rettungsmännern. Seit dem 01. April 2014 ist Hauke Janssen-Visser Vormann auf Juist, gleichzeitig wurde Jochen Eiken Stellvertreter. Der 1. April ist ein wichtiges Datum bei den Seenotrettern, denn am 1. April 2017 wurde das jetzige Schiff, der Neubau „Hans Dittmer“ in Dienst gestellt, in dieser Zeit trat auch Matthias Jaap als Mitglied bei den Seenotrettern ein. Dieser hatte seinerzeit in die Juister Familie Eilers eingeheiratet, wo sich alles um Boote drehte. Seine Frau, seine Schwiegermutter, zwei ihrer Brüder, sein Schwager und nun auch seine Tochter haben bzw. hatten alle ein Boot auf Juist. Nur ein Bruder seiner Schwiegermutter nicht, der nämlich war Kapitän und fuhr Jahrzehnte Ausflugsfahrten mit der „Wappen von Juist“. So ist Matthias nicht nur bei den Seenotrettern aktiv, sondern zudem im Segelklub Juist als Hallenwart.
Bei den Seenotrettern durchlief er bereits einige Lehrgänge, durch eine berufliche Veränderung – übrigens zu einer Reederei – ist seine Freizeit nun besser geregelt als in seinem erlernten Beruf als Koch. Und wie auch Vormann Janssen-Visser hilft Jaap an Land ebenfalls ehrenamtlich, beide sind Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr.
Eine weitere Veränderung gab es noch, denn der bisher ehrenamtlich tätige Rettungsmann Ingo Peters ist seit dem 1. April als Hauptamtlicher bei den Seenotrettern eingestellt. Er hat ein Kapitänspatent für sämtliche Kreuzer der Gesellschaft und war bisher als Steuermann in der Ausflugs- und Fährschifffahrt tätig.
Die Rettungsstation auf Juist gehört mit zu den ältesten an der Küste. Bereits 1861 wurde sie auf Juist von einem Vorläufer der DGzRS, dem "Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an den ostfriesischen Küsten", ins Leben gerufen. Es gab zwei Stationen, eine an der Westspitze (Bill) eine im Ostdorf, wo eiserne Francis-Ruderrettungsboote in Schuppen auf Wagen lagen, die vom Pferden an den Strand zum Einsatzgebiet gezogen wurden. 1868 wurden die Stationen von der DGzRS übernommen. 1940 kam das erste Motorrettungsboot nach Juist; 1957 wurde dann die Station Juist geschlossen und das letzten Rettungsboot „Hans Hartmann“ abgezogen. Borkum bekam den neuen Seenotkreuzer „Theodor Heuss“, so das man mit der Stationierung dieses sehr schnellen Schiffstyps an stark frequentierten Orten dazu überging, die kleineren Zwischenstationen aufzulösen.
1985 wurde Juist wieder reaktiviert, denn der Sportbootverkehr, neue Wassersportarten wie Windsurfing sorgten für ein sehr viel höheres Verkehrsaufkommen im flachen Wattenmeer. Juist bekam das Rettungsboot „Ilka“, erster Vormann war Arend Janssen-Visser, der Vater des heutigen Vormannes. Es folgten 1993 der sehr viel schnellere Neubau „Juist“, ab 2007 kam die „Woltera“, die zuvor in Kühlungsborn eingesetzt war und 2017 der Neubau „Hans Dittmer“. Die Rettungsstationen auf den Inseln sind besonders wichtig für Krankentransporte bei Nacht und Nebel, wenn Rettungshubschrauber nicht starten können.
Unser Foto zeigt den neuen Stellvertretenden Vormann Matthias Jaap (rechts) und Vormann Hauke Janssen-Visser auf der „Hans Dittmer“ im Juister Hafen.
FOTO: STEFAN ERDMANN