Die aktuellen Krisen mit Corona-Pandemie und Krieg sowie Klimakatastrophen gehen auch nicht gedanken- und spurlos an unseren Kindern vorüber. Sie wünschten sich ein eigenes individuelles Theaterstück mit Inhalten und Themen, die sie selbst beschäftigen. Nelia Nusch fing die Ideen und Phantasien der Juister Kinder ein und schrieb „Endzeit“, ein modernes Theaterstück mit Bewegungschoreografien die Geschichten erzählen.

So entstand „Endzeit“, ein erfundenes Szenario, ein bisschen Fantasy, ein wenig Utopie, ein finaler Kampf gegen das Böse mit einem Ende voller Hoffnung, dass wenn man mutig ist, etwas zu verändern, dies auch schaffen kann. Diese Thematik lässt sich auf alle Bereiche im Leben übertragen. Gerade in einer Welt die immer schnelllebiger und anonymer, immer kühler und bedrohlicher wird, signalisiert dieses Theaterstück den Zuschauern, das Mut, Zivilcourage und Zusammenhalt ein Weg sind, die Zukunft unserer Erde lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten.

Es blieb nicht viel Zeit für die Vorbereitung zur Bühnenpremiere. So wurde in der ersten Osterferienwoche sehr intensiv geprobt, die Kostüme anprobiert und das Bühnenbild gestaltet. Dann war es soweit, aufgeregt und mit klopfenden Herzen standen unsere Juister Kinder hinter der Bühne, als der Vorhang sich öffnete. Schnell war das Lampenfieber verloschen, denn sie waren plötzlich Schauspielerinnen und Schauspieler in ihren neuen Rollen. Da war Malaya (Laure Kattwinkel), die mutige Heldin ,die gemeinsam mit ihrem Freund Anduin (Jannis Heyken) gegen die böse Herrscherin Sunyata (Hanna Göttlicher) kämpften. Lumiel (Anna Worch) die Dienerin und Assistentin von Sunyata sorgte, als Gegenpol des Bösen, für lustige und heitere Einlagen, die die Zuschauer schmunzeln ließen. Lilith (Lea Kattwinkel), die Überläuferin verrät ihre Freunde, und stürzte diese fast ins Unglück. Doch die letzten Bewohner der Erde, Naira (Emilia Kattwinkel), Juno (Emmy Ratke), Ronda (Julia Columbino), Indis (Paula Vodde) und Haldir (Amelie Wippenhohn), teilweise gespalten, ob sie kämpfen oder aufgeben sollten, hielten gegen das Böse stand. Mit großer Konzentration und Ausdauer ebenfalls mit dabei, auch unsere kleinsten Schauspielerinnen (Deike Rohmeier, Kiara Heinz, Lilly Rose, Julia Columbino, Zoe Renata-Strohm) die in „Endzeit“ die Seelenlosen verkörperten und ernsthaft wie auch heiter, das Theaterstück bereicherten. Höhepunkt bildete am Ende des Stückes, der echte Kampf mit den Schwertern, indem die Heldin Malaya, die Herrscherin Sunyata, das Böse, besiegte.

Das Bühnenbild thematisch passend gestaltet und die Charakteren der einzelnen Rollen optimal herausgearbeitet sowie die Einbindung der Kinder unterschiedlicher Altersstufen (von 5 bis 15 Jahren) in eine stimmige Gesamtkomposition – das ist die professionelle Arbeit der Tanz- und Theaterpädagogin Nelia Nusch, die nun seit über 20 Jahren regelmäßig zum Einstudieren von Tanz- und Theaterprojekte nach Juist kommt. Ihre Bühnenproduktionen sind immer ein ganz besonderes Highlight im Jahresprogramm der Veranstaltungen im Haus des Kurgastes.

Im Verein Kinner un Lü e.V. wurde ein neuer Vorstand gewählt und alle hoffen, dass Nelia Nusch ihre Tanz-und Theaterprojekte mit den Kindern und Jugendlichen auf Juist weiter fortsetzten wird.

TEXT UND FOTOS: DR. HEIKE GÖTTLICHER

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