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News: Trotz kühler Witterung gute Stimmung beim Musikfestival
Zwei Jahre verhinderten Coronaregeln die Durchführung von größeren Eventveranstaltungen, jetzt endlich konnte wieder durchgestartet werden. Am Himmelfahrtswochenden fand also wieder mit dem „21. Töwerland Musikfestival“ das erste Großevent auf einer Insel statt. Das Juister Musikfestival gehört zu den erfolgreichsten Veranstaltungen dieser Art auf den Nordseeinseln. Vom Himmelfahrtsdonnerstag bis Samstagabend traten zwanzig Künstler und Bands auf elf Bühnen verteilt auf.
Bei der Ausrichtung des Festes zogen wieder alle Beteiligten an einem Strang, allen vorweg Hauptorganisator Jörg Rosenbohm aus Oldenburg, dem das tatkräftige JMF-Team zur Seite stand. Er freute sich beim Abschlußkonzert, dass trotz des schlechten Wetters (Regenschauer und kühler Starkwind während der drei Tage) das Puplikum so aktiv dabei war und so gute Stimmung verbreitete. Man merkte, dass nach der Coronapause die Sehnsucht bei den Menschen nach solchen Zusammenkünften und Festen groß ist. Auch Thomas Vodde, Marketingleiter der Kurverwaltung, zeigte sich hochzufrieden, dass diese Veranstaltung wieder durchgeführt werden konnte, denn „das Festival ist sehr wichtig für die Insel“. Er dankte besonders den Vermietbetrieben, der Gastronomie und den Mitarbeitern vom Bauhof, die das ganze Wochenende unermüdlich im Einsatz waren.
Gefragt war natürlich neben den vielen Vermietbetrieben, die mehrere tausend Gäste über die Tage zu beherbergen hatten, auch die Gastronomie. Juister Betriebe stellten – abgesehen von einem Asia-Imbiß und dem Süßwarenverkaufsstand – die Versorgung mit Speisen und Getränken auf dem Kurplatz sicher. Da die Hauptbetriebe parallel weiter liefen, für einige angesichts der Personalnot eine große Herausforderung. Am Freitagabend traten dann zudem die Musiker in den verschiedenen Gaststätten, Restaurants und Hotels auf, was dort für rappelvolle Häuser sorgte.
Der Freitag stand ganz im Zeichen des Deutschrock: Den brachten zusammen mit denIndiefolk-Interpreten „Jante“ der 23 Jahre junge Martin Stömmer nach Juist. Mit seinem Debütalbum „Hotelzimmer“ hat er die deutsche Poplandschaft gerade erst betreten – und wird sie vermutlich so schnell nicht wieder verlassen. Als begehrterHaupt-Act trat die Essener „Kultband“ KUULT auf, die auf ihren Konzerten Hallen mit mehreren Tausend Zuschauern füllt und auch hier ein begeistertes Publikum fand.
Eines der Samstag-Highlights war wieder das Konzert der „The Smashing Piccadilly’s“ vor dem Hangar am Flugplatz. Seit 30 Jahren lassen sie Rock’n Roll-Herzen mit Songs von Elvis Presley, Buddy Holly oder Chuck Berry schneller schlagen. Die Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann sorgten hier für die Gastronomie und eine hervorragende Organisation.
Ebenfalls am Samstag im Vorabend trugen die drei Jungs von „Sax with the DJ“ aus den Niederlandenihren stilechten House-Sound auf die Insel. Die klare Mission: „For this week we have traveled to Juist to ´rock your socks´ with our best house-tunes!”
Dazu gesellen sich dann im Ort Bands und Sänger wie "Bella Acoustic Vibes", "Black Jack", die als "beste Rockband des Nordens" gehandelt wird, die Coverband "Bridge & Hooks", Reggaesänger Andre George, „Jstyle“, die mit Eigenkompositionen und neuarrangierten Pop-Hits punkten, oder „The Poor Girls & the Boys“, die laut eigenerAussage „handgemachte Musik ohne Schnickschnack“ machen.
Das Abschlusskonzert am Samstagabend spielten „Captain Candy“ aus Bremen, fünf
Vollblutmusiker, die seit über 20 Jahren nicht müde werden, die Republik zu rocken.
Die Show bot „ehrliche handgemachte Powermusik, die abgeht und ein Fest für alle Generationen ist“.
Erstmalig konnte man mit dem Erwerb eines Umhängebandes nicht nur die Musiker und das Fest unterstützen, sondern alle Käufer nahmen automatisch an einem Gewinnspiel teil. Den Gewinnern winken vier Juist-Urlaube im Wert von 700 Euro bis 1.800 Euro. Sie wurden vom Hauptsponsoren André Berger, der zahlreiche Wohnungen unter der Bezeichnung „Winkelschiffchen“ vermietet, gestiftet. Viel Freude dabei machte es, dass ausgerechnet Norbert Folkerts, ein jetzt in Oldenburg wohnender Juister, der sein Elternhaus „Meeresgruß“ noch im Loog hat, eine Woche Juisturlaub in der Nachasison gewann.
Mit dem Winkelschiffchen und zahlreichen anderen Sponsoren ist das Festival wieder in ruhigem Fahrwasser, nachdem bereits vor Corona sich das Oldenburger Energieversorgungsunternehmen EWE, welches derzeit vor allem durch Negativschlagzeilen in der ostfriesischen Regionalpresse glänzt, als Hauptsponsor zurückgezogen hatte. Weiterhin gehört auch die AG Reederei Norden-Frisia als wichtiger Hauptsponsor dazu, denn diese stellt unter anderem vor und nach dem Festival ein Frachtschiff für den An- und Abtransport der vielen Anhänger für die Bands, Bühnen, Zelte usw. Am Sonntag setzte man für den Rücktransport fünf Schiffe ein, zudem später noch einmal die „Frisia XI“ für eine Chartergruppe. Ebenso waren neben der FLN - Die Inselfliegen die sechs Schiffe der Reedereien Töwerland-Express und die vier Einheiten von Cassen-Tours (Insel-Express) an den nahezu reibungslos verlaufenen Ab- und Anreisen beteiligt.
Unsere Fotos entstanden alle am Samstag während des Festivals auf dem Kurplatz beim Auftritt von „Sax with the DJ“, bei der Spielstraße in der Wilhelmstraße, auf dem Flugplatz beim Konzert der „Smashing Piccadilly’s“ und beim Abschlusskonzert mit der Bremer Band „Captain Candy“, die letzte Aufnahme entstand am Sonntagmorgen bei der Abfahrt am Hafen. Nachdem man drei Tage lang dichtgedrängt und Schulter an Schulter auf dem Kurplatz, am Flugplatz, in den Festzelten und Kneipen gefeiert hatte, musste nun vor dem Betreten des Hafenbetriebsgebäudes die Masken wieder rausgesucht und aufgesetzt werden.
TEXT: STEFAN ERDMANN – mit Material von LIEBLINGSFLECKEN/KATHARINA SCHLANGENOTTO
FOTOS: STEFAN ERDMANN (7), PETRA WAGNER (3)