Newsbeiträge
News: Juister Wohnungsgenossenschaft gewann Wettbewerb und Fördermittel
Einen erfreulichen Tag gab es jetzt für die Juister Wohnungsbaugenossenschaft „Juist – Infrastruktur und Wohnen eG“, denn diese gehört in diesem Jahr zu den Siegern des landesweiten Wettbewerbs „Quartiergemeinschaft in Niedersachsen“. Dazu reisten Vorstandvorsitzender Gerhard Jacobs, Aufsichtsratsmitglied Stefan Erdmann und Bürgermeister Dr. Tjark Goerges sehr gerne nach Hannover, denn ein Sieg bedeutete auch, dass die drei Juister aus den Händen von Niedersachsens Bauminister Olaf Lies einen Bescheid über Fördermittel in Höhe von 40.000 Euro in Empfang und mit zur Insel nehmen konnten.
Wie können Nachbarschaften und Quartiere landesweit noch attraktiver und lebenswerter gestaltet werden? Welche Ideen schlummern bei den Beteiligten vor Ort? „Ich war sehr gespannt, welche Antworten am Ende auf diese und andere Fragen herauskommen“, so Minister Lies, „und ich muss sagen: Ich freue mich über die Ergebnisse.“ Insgesamt gehen Fördermittel in Höhe von rund 80.000 Euro je zur Hälfte an die Juister Initiative „Wohnquartier Bant Eyland“, die mit einem energieeffizienten Konzept zur Schaffung von Wohnraum auf der Insel überzeugen konnte sowie an die Initiative „Vosshusen Einkaufszentrum“ aus Neu Wulmstorf (LK Harburg), die den Fokus auf eine nachhaltige und barrierefreie Umgestaltung des Ortskerns legt.
Der Wettbewerb war vom 15. Juli bis zum 9. September 2022 ausgelobt worden und ist ein Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz mit der IHK Niedersachsen (IHKN), der NBank sowie Stadt + Handel als fachliche Beratungsstelle. Olaf Lies: „Trotz extrem widriger Umstände durch Corona und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges machen sich auch dieses Jahr wieder Initiativen auf den Weg und setzten sich für ihre Quartiere ein, das ist wirklich toll. Und wieder wird, das kennen wir aus dem vergangenen Jahr, von einer niedersächsischen Besonderheit Gebrauch gemacht: Neben klassischen Handelslagen werden auch Wohnquartiere und energetische Konzepte gefördert. Zusammen zeigt das: Mit dem Niedersächsischen Quartiersgesetz verfolgen wir den richtigen Ansatz. Es leistet einen Beitrag zur Wohnraumversorgung nicht nur im Neubau, sondern auch durch den Erhalt und die Aufwertung im Bestand. Es trägt so zum Ressourcen- und Klimaschutz bei. Mit den energetischen Maßnahmen wird der Klimaschutz gestärkt und bezahlbarer Wohnraum erhalten. Unter Strich heißt das für mich: Durch die beiden Projekte wird Niedersachsen noch etwas lebenswerter.“
Vorstandsvorsitzender Gerhard Jacobs konnte noch einmal die Zielsetzungen der Planungen für Dauerwohnraum auf Juist erläutern: „Auf Juist, wie auch auf allen anderen Inseln, fehlt Wohnraum für die dort lebende Bevölkerung, welche die Infrastruktur am Laufen hält, ebenso suchen hiesige Betriebe Unterkünfte für ihre Mitarbeiter.“ Daher habe man 2015 die Genossenschaft gegründet, bisher ein Haus mit sechs Mietwohnungen gekauft und kürzlich einen Neubau mit vier Wohnungen gestartet.
Durch die Anwesenheit des Inselbürgermeisters unterstrich dieser die Wichtigkeit des geplanten Projektes, welches im Ostdorf zwischen Friedhofsweg und dem sogenannten OT-Lager entstehen soll (JNN berichtete mehrfach). Dr. Tjark Goerges: „Rat und Verwaltung unterstützen die Genossenschaft, wo und wie sie nur können. Wir sind jetzt dabei, die Bauleitplanung durchzuführen, um die Bebaubarkeit dieser Fläche zu ermöglichen.“
„Sie sind auf dem richtigen Weg, mir gefällt besonders die Idee, sowohl Wohnungen für Privatpersonen auf der Insel bauen zu wollen, wie auch Mitarbeiterwohnraum“, so Minister Lies. Es gäbe hierfür auch größere und finanzstarke Betriebe auf Juist, allen voran aus der Hotellerie und Gastronomie, die da mitziehen werden, so Gerhard Jacobs, „sie wollen gerne Quartiere für ihre Mitarbeiter bauen, allein es fehlt ihnen an Baugrund, denn alle vorhandenen Flächen sind bebaut.“
Kathrin Wiellowicz, Handelssprecherin der IHKN: „Eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Quartiersentwicklung spielt das private Engagement von Gewerbevereinen, Standortgemeinschaften oder Stadtmarketinginitiativen, das tagtäglich in die Stärkung unserer Innenstädte, Ortskerne und sonstiger Quartiere einzahlt.
Der Wettbewerb wurde im Jahr 2021 erstmalig nach der Verabschiedung des Niedersächsischen Quartiersgesetzes (NQG) aufgesetzt. Die Förderung dient der Entwicklung von Quartiersgemeinschaften, die durch individuelle Konzepte für die Aufwertung von Innenstädten, Stadtteilzentren, Wohn- oder Gewerbegebieten oder sonstige Quartieren sorgen möchten.
Am 28. September 2022 wurden die Projekte von einer hochkarätigen Jury aus verschiedenen Fachrichtungen bewertet. Dazu gehörten neben dem Ministerium, der N-Bank und der IHK unter anderem auch die Handwerkskammer, Immobilienverband, Architektenkammer, Verbraucherzentrale, Handesverband sowie Nieders. Städte und Gemeindebund und der Nieders. Städtetag.
Die Fördermittel werden nun für die weiteren Planungen wie Expertisen zu baurechtlichen Planungs- und Architektenleitungen verwendet, auch müssen noch einige Gutachten erstellt und vorgelegt werden.
Unser Foto oben auf der Startseite entstand nach der Übergabe es Förderbescheides (v.l.n.r.) Bauminister Olaf Lies, Gerhard Jacobs (Vorstand Genossenschaft), Stefan Erdmann (Aufsichtsrat Genossenschaft) und Dr.Tjark Goerges (Bürgermeister)
Bild Nr. 2 zeigt einen interessierten Bauminister Lies
Foto Nr. 3 (Personen wie Bild 1), Olaf Lies lässt sich die Besonderheiten des Projektes aufgrund der Insellage erklären.
Aufnahme Nr. 4 Bürgermeister Goerges (rechts) informiert darüber, warum die Inselgemeinde voll hinter dem Juister Siegerprojekt steht.
Bild Nr. 5 – Interessiert hört auch Kathrin Wiellowicz, Handessprecherin der IHK Niedersachsen (diese besteht aus den 7 IHKs, die es in unserem Bundesland gibt), zu.
Bild Nr. 6 – Gruppenbild im Garten vom Ministerium. Zu sehen sind die Sieger, Minister Olaf Lies sowie die beteiligten Vertreter vom Bauministerium, IHKN, N-Bank und der Servicesstelle Stadt+Handel im Garten vom Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.
TEXT: STEFAN ERDMANN/NIEDERS. BAUMINISTERIUM
FOTOS: JÖRG SCHIFFKE