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News: Winterzeit ist Bauzeit: Kirchhofsmauer wurde von Frauen abgebaut
Mit Frauenpower an die Kirchhofsmauer, so wurde in der vergangenen Woche die Westseite der Mauer an der evangelischen Inselkirche entfernt. Diese war abgesackt und muss erneuert werden. Fünf Frauen ließen es sich nicht nehmen, die Mauer in Eigenleistung zu entfernen.
Daran beteiligt waren Inselpastorin Stefanie Lohmann, ihre Vorgängerin Elisabeth Tobaben, Julia Reiß, Anke Nottmeyer und Natalia Piatek. „Das Ganze war in knapp zwei Tagen erledigt, allerdings meckern meine Knochen; feinmotorische Tätigkeiten wie Tee in Teepott löffeln muss ich vertagen“, so Anke Nottmeyer nach der Aktion. Unzählige aufmunternde Sprüche wie „Tja, das habt ihr jetzt von der Emanzipation“ oder „Kann leider nicht helfen, muss arbeiten“ haben beim Schaufeln und Reißen geholfen. Beim Beladen der größeren Mauerbrocken in den Container hatte dann aber doch noch Kantor Stephan Reiß mitgeholfen.
Nottmeyer weiter: „Wir haben das Einreißen natürlich nicht aus Langeweile übernommen, sondern um Kosten einzusparen. Der Abriss der Mauer hat in der Gemeinschaft aber auch großen Spaß gemacht, zumal wir auch mit Kaffee und Muffins versorgt wurden.“
Die Mauer war aufgrund des arbeitenden Bodens auf der Insel gesackt und dadurch schief. Die Witterung hatte außerdem etliche Steine angegriffen und Teile der Mauer waren auch kaputt gefroren. „Vor allem an der Westseite, daher wird die nun als erstes saniert“, so Stefanie Lohmann. Andere Teile werden später, aber in fernerer Zukunft folgen.
Dass die Mauer (be-)stehen bleibt und nicht etwa durch einen Zaun ersetzt wird, sei nicht nur für die Kinder schön, die dann darauf klettern und balancieren können. Es ist auch erforderlich, um die Warftanlage, auf die die Kirche erhöht steht, weiter zu sichern.
Schon seit ein paar Jahren wurde in sonntäglichen Gottesdienstkollekten oder durch Spenden aus der Gemeinde für die Kirchmauer gesammelt, so die Inselpastorin weiter. Übrigens liegen in der Kirche auch kleine Tonmauersteine aus, die für zehn Euro erworben werden können, und mit deren Erwerb dann die Restaurierung unterstützt wird. Auch vom Kirchenkreis sind finanzielle Zuwendungen für die Erneuerung der Mauer zu erwarten.
„Mit dem eigenhändigen Abriss haben wir Kosten gespart und können das Weitere über Spenden, eigene Mittel und die des Kirchenkreises finanzieren“, so Lohmann. Den Neubau des Mauerteiles übernimmt die Juister Baufirma Gebrüder Rehfeldt, so soll diese zu Ostern wieder komplett stehen.
Alles ganz nach einem Lieblingsbibelwort der Inselpastorin: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“.
TEXT: STEFANIE LOHMANN, ANKE NOTTMEYER, STEFAN ERDMANN
JNN-FOTOS: ANKENOTTMEYER (5), THEKLA FISSER (1)