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News: Auf der „Wappen von Juist“ hat sich viel getan

Beigetragen von S.Erdmann am 11. Jul 2020 - 00:15 Uhr

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Nachdem das Juister Ausflugsschiff „Wappen von Juist“ bereits im vergangenen Sommer unter der Flagge der Reederei Cassen-Tours – dabei handelt es sich um die Inseltouristik-Tochtergesellschaft der AG Reederei Norden-Frisia – fuhr, wurde das Schiff im vergangenen Winter sehr umfangreich überholt. Auch wenn es äußerlich nur wenig Veränderungen gab, so wurden besonders die Innenräume saniert und neu gestaltet.

Während "die Wappen" sonst immer in Westerende-Kirchloog (Gemeinde Ihlow) am Ems-Jade-Kanal eingewintert wurde, blieb sie im letzten Winter auf Juist, damit das Team der Frisia-Geschäftsstelle Juist die notwendigen Arbeiten durchführen konnten. Besonders waren es hier Heiko Betten und Jochen Eicken, die in unzähligen Stunden im Inneren des Schiffes tätig waren. Hier fanden eine Renovierung der Toiletten, des Treppenniedergangs zum Salon sowie der Fahrgastraum selbst statt. Dort wurde ein neuer Fußboden und eine neue Decke erstellt, dazu eine neue Beleuchtung (mit stromsparenden LEDs) und Belüftung, zudem kamen neue Sitzbänke mit der blauen Polsterung und den roten Ankern, wie sie auch auf den anderen Schiffen verwendet wird.

Auch im Arbeitsbereich der Besatzung wurde ein neuer Fußboden in der Kombüse und im Ruderhaus eingebaut, teilweise neue Verkleidungen und auch der Kapitänsstuhl wurde frisch mit dem blau-roten Ankerpolsterstoff versehen. Zudem kamen neue Schwimmwesten an Bord, auf dem Ober- und Achterdeck hat man die Sitzbänke renoviert. Die alten Holzbänke wurden entfernt, dafür kamen Metallbänke mit Kunststoffsitzflächen, diese standen früher auf der ehemaligen Norderneyfähre „Frisia V“.

Eigentlich sollte das Schiff im Januar zur Voß-Werft in Westerende-Kirchloog, wo es 1968 auch als „La Paloma“ gebaut wurde. Doch die Reparatur einer Eisenbahnbrücke in Emden verzögerte sich immer weiter, und die Hauswerft der Reederei, die Diedrichs-Werft in Oldersum, konnte das Schiff nicht dazwischen nehmen, da man einen sehr dichten Plan zum Frühjahr hin hat, um alle Schiffe vor der Saison fertig zu bekommen. (Zu dem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, wie sich der Saisonbeginn wegen der Corona-Pandemie verzögern würde). Daher wurden alle weiteren Arbeiten ebenfalls von der Norden-Frisia in Eigenregie gemacht.

Zuerst ging es nach Norderney, wo die Mitarbeiter der Reederei-Werkstatt eine Überarbeitung und Wartung der beiden Motoren durchführte, ebenso wurden neue Hydraulikleitungen zur Ruderanlage eingebaut. Von dort aus ging es dann nach Greetsiel, denn hier befindet sich eine Slipanlage, womit man das Schiff aus dem Wasser holte, um das Unterwasserschiff zu konservieren und mit Antifouling-Farbe zu versehen. Da hier nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung stand, weil weitere Fischkutter ebenfalls an Land wollten, unterstützten die Kollegen von der „Frisia X“ und der Werkstatt Norderney bei den Malerarbeiten, ebenso wurden Propeller, Wellendichtungen und die Ruder inspiziert. Das Schiff kam wieder ins Wasser, verblieb an in Greetsiel, weil schließlich noch eine komplette neue Verkabelung im gesamten Schiff geplant war.

Pünktlich zum Beginn der Osterferien war die „Wappen von Juist“ fertig und in ihrem Heimathafen zurück. Die Fahrpläne waren gedruckt, und am 1. April sollte die erste Fahrt zu den Seehundsbänken stattfinden, doch Corona machte da einen Strich durch die Rechnung. So lag die „Wappen“ still, es konnten noch die restlichen Malerarbeiten durchgeführt werden, zwischendurch fuhr man auch mal als Fährschiff auf der Stecke Juist - Norddeich, weil coronabedingt ja nur sehr wenig Personen von und zur Insel reisen durften. Erst im Juni konnten die Fahrten langsam beginnen, allerdings noch nicht zu den Nachbarinseln, denn Tagestourismus wurde erst später wieder zugelassen. Wegen der Abstandsregeln wird derzeit mit weniger Fahrgästen als sonst gefahren, denn für Ausflugsfahrten gelten andere Vorschriften als im Fährverkehr.

Unsere Fotos zeigen den vollständig renovierten Salon, die Decks mit den neuen Bänken, ein Blick in der ebenfalls teilsanierte Ruderhaus, das letzten Bild zeigt die Besatzung der „Wappen von Juist“, Kapitän Lutz Schünzel (links) und Steuermann Ingo Peters.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN

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