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News: Rosenblüte auf den Inseln hat begonnen

Beigetragen von JNN am 22. Mai 2020 - 11:10 Uhr

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Wenn sich der Duft von Rosen über die Insel legt, weiß man: Der Sommer ist da. Die Narzissenpracht an den Straßenrändern ist verblüht; dafür beginnt es dieser Tage umso schöner aus den Dünen und Gärten zu leuchten. Von Weiß über Rosé bis zu einem dunklen Fuchsiaton reicht das Farbspektrum der betörend duftenden Kartoffelrose, die trotz ihrer Schönheit nicht bei allen beliebt ist.

Für viele sind sie ein heimliches Wahrzeichen von Juist: Die duftenden, üppigen Kartoffelrosensträucher mit ihren fuchsiafarbenen und weißen Blüten. Sie wird umgangssprachlich auch Dünenrose genannt, wobei es sich bei der echten Dünenrose um eine andere Art handelt.

Nach den vergangenen Sonnentagen hat nun die Blütezeit der einprägsamen Pflanze begonnen, sodass die Dünentäler spätestens im Juli von Rosenduft durchzogen sein werden. Das riecht wunderbar und sieht schön aus, allerdings ist die Ausbreitung der Kartoffelrose mittlerweile durch ihren robusten, widerstandsfähigen und regenerierfähigen Wuchs kaum noch in den Griff zu bekommen. Deshalb wird sie nicht von allen Menschen gerne gesehen.

Rosa rugosa verdrängt als invasiver Neophyt einige heimische Arten, darunter die "echte" Dünenrose, die zarter und niedriger im Wuchs ist und weiß, cremefarben oder hellgelb blüht. Dabei machen der Kartoffelrose weder Wind noch Salz oder Schadstoffe kaum etwas aus, sodass die Pflanze auf dem Festland auch gerne zur Begrünung von Mittelstreifen oder Renaturierung von Kalkhalden eingesetzt wird.

Die Kartoffelrose stammt ursprünglich aus Ostasien (daher Neophyt) und wurde auf den Ostfriesischen Inseln und auf Helgoland vermehrt in der Zeit zwischen den Weltkriegen angepflanzt; einigen Quellen zufolge diente das der Tarnung von Bunkeranlagen. Auf etlichen Inseln ist das robuste Gewächs inzwischen Landschaftsprägend. Auch die echte Dünenrose (Rosa spinosissima) oder Bibernell-Rose kommt noch auf Juist vor, allerdings wesentlich seltener als die Kartoffelrose.

Beliebt sind die Hagebutten-Früchte der Kartoffelrose. Viele InsulanerInnen stellen daraus im Spätsommer Marmeladen, Sirup und andere Delikatessen her, die auch ein beliebtes Urlaubs-Mitbringsel sind. Die duftenden Rosenblätter lassen sich trocknen oder zu Seife oder Bonbons verkochen. Auch Likör lässt sich daraus destillieren. Neben dem Sanddorn ist die Kartoffelrose daher, aller berechtigten Kritik zum Trotz, wohl zweifelsohne einer der botanischen "Stars" auf Juist.

TEXT: MAYK OPIOLLA/LANGEOOGNEWS bearbeitet von STEFAN ERDMANN
JNN-FOTO: PETRA WAGNER