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News: Neues Jahrbuch der DGzRS ist erscheinen
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit Sitz in Bremen hat jetzt das Jahrbuch 2020 herausgegeben. Auf 113 Seiten informiert die Gesellschaft, die seit 1865 besteht und ausschließlich über Spenden finanziert wird, über alles Wissenswerte rund um die Arbeit der Seenotretter, wobei man insbesondere die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren lässt.
So hat die DGzRS im Vorjahr nicht nur 81 Menschen aus Seenot gerettet und 270 Personen aus drohender Gefahr befreit, sondern auch 373 erkrankte oder verletzte Menschen von Schiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. Diese Fahrten sind auch ein großes Einsatzgebiet für die hiesigen Rettungsstationen auf Norderney, Norddeich, Juist und Baltrum. Die zahlreichen Aktivitäten der Rettungsstationen in Ostfriesland sind im neuen Jahrbuch wieder angemessen vertreten.
Es wird darin über zahlreiche Einsätze aus der Region berichtet. So die Rettung eines Windsurfers im Seegatt bei Langeoog durch das Langeooger Rettungsboot „Secretarius“, das Drama auf der Jade, als dort ein Jollenkreuzer, der früher auf Juist beheimatet war, am 5. Mai gekentert war. Der ehemalige Norderneyer Seenotkreuzer „Bernhard Gruben“, der jetzt in Hooksiel liegt, war schnell vor Ort, doch für eine 48jährige Seglerin, die gebürtig von der Insel Langeoog stammte, kam jede Hilfe zu spät.
Am meisten vertreten ist in diesem Jahr zweifelsohne die Rettungsstation der Insel Borkum. So wird dort über zwei erfolgreiche Einsätze der „Alfried Krupp“ berichtet, wo einem Greetsieler Kutter geholfen werden musste, weil ein Fischer sich an der Hand schwer verletzt hatte, sowie von einem weiteren Einsatz am 30. Mai 2019, als ein Ehepaar und eine Katze zusammen mit dem niederländischen Rettungsboot „Jan en Titia Visser“ aus Eemshaven in letzter Minute von ihrer sinkenden Segelyacht gerettet wurden. Ausführlich wird über ein Spendenmanöver in Hamburg berichtet, wo viel Geld gesammelt wurde, von dem ein neuer Seenotrettungskreuzer gebaut wird, der den Namen „Hamburg“ tragen soll und auf Borkum stationiert wird.
Derzeit liegt noch die „Alfried Krupp“ auf Borkum, diesem Schiff wird gleich sechs Seiten gewidmet. 25 Jahre war es her, als in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1995 die Rettungsmänner Bernhard Gruben und Theo Fischer von einem Einsatz nicht mehr zurück kehrten. Die DGzRS ließ aus Anlass dieses traurigen Jubiläums noch einmal die dramatischen Ereignisse Revue passieren.
Auf den zwei Seiten, wo die Seenotretter ihrer verstorbenen Mitarbeiter gedenken, gibt es in diesem Jahr nur eine Person aus der Region, nämlich den ehemaligen ehrenamtlichen Borkumer Mitarbeiter Manfred Gröpel, der am 17. März 2019 verstarb. Allen Lesern des Buches wird indes der Name Jan Fedder auf dieser Seite bekannt sein, der seit 2007 ehrenamtlicher Bo(o)tschafter der DGzRS war und sich sehr für die Belange der Seenotretter engagiert hatte.
Unter „Menschen und Meer“ wird ausführlich mit Wilhelm Jacobs gesprochen, der seit über 50 Jahren als freiwilliger Rettungsmann auf der Station Neuharlingersiel tätig ist. Desweiteren wird von der Station Norderney über die große Unterstützung, die die Seenotretter durch den Norderneyer Windsurf-Profi Bernd Flessner erhalten, berichtet.
Über geplante Projekte informiert man unter der Überschrift „Neue Rettungseinheiten“. Neben dem schon erwähnten neuen Borkumer Seenotkreuzer soll auch die Rettungsstation Norddeich ein neues 10,1 Meter Rettungsboot erhalten, welches bis zur Taufe die Bezeichnung „SRB 78“ erhält. Die derzeit in Norddeich stationierte „Wilma Sikorski“ wird dann als Springer- und Ersatzschiff auf den verschiedenen Rettungsstationen an Nord- und Ostsee eingesetzt. Zudem teilte man mit, dass das früher auf Baltrum stationierte Rettungsboot „Baltrum“, das zuletzt zur Rettungsstation Horumersiel gehörte, im Vorjahr an den dänischen Rettungsdienst Dansk Soredningsselskap abgegeben wurde.
Für alle Sportschiffer von Interesse dürfte sich auch eine Seite sein, wo über die kostenlose App SafeTrx informiert wird, die für mehr Sicherheit auf See sorgen soll.
Mitglieder und Förderer der DGzRS erhalten das Jahrbuch zugesandt, andere Interessierte können sich an die jeweiligen Ortsvertretungen und Rettungsstationen wenden, wo sie das Heft gegen eine kleine Spende erhalten.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN