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News: Landkreis-Verfügung stößt bei DEHOGA Juist auf breites Unverständnis

Beigetragen von JNN am 03. Apr 2020 - 12:31 Uhr

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Auch der DEHOGA-Inselverband Juist hat sich dem Thema der Änderung der Allgemeinverfügung für den Zugang zu den Inseln angenommen und hat an den Landrat, Bürgermeister und Rat geschrieben. Diesen Brief mit der Stellungnahme der offiziellen Vertretung des Hotel- und Gaststättengewerbes finden Sie unter „Weiterlesen“

Sehr geehrter Herr Landrat,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister der Insel Juist,
sehr geehrte Ratsmitglieder der Insel Juist,

… die Änderung der Allgemeinverfügung über den Zugang zu den Inseln hat auch innerhalb des DEHOGA Juist für Diskussion gesorgt!

Der Vorstand des DEHOGA Juist teilt daher folgendes mit:

Die Änderung der Allgemeinverfügung stößt auf breites Unverständnis hinsichtlich des erneuten Zuganges zur Insel für Bauarbeiter zur Fortführung von Baustellen und der DEHOGA Juist fordert den Bürgermeister und die Ratsmitglieder auf, sich entsprechend mit dem Landkreis und auch dem Landrat in Verbindung zu setzen und die Maßnahme bzw. Verfügung für einen weiteren Zeitraum nochmals auszusetzen und zwar in Abstimmung mit der übrigen Erlasslage bis allgemeine „Lockerungen“ greifen. Unabhängig von der hier geäußerten Meinung des DEHOGA-Vorstandes sind wir der Überzeugung, dass die Änderung der Allgemeinverfügung insgesamt nicht von der Juister Bevölkerung getragen wird.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsfürsorge wurden durch die Allgemeinverfügung zum Zugang zu den Inseln bereits ein Sonderstatus geschaffen, der jetzt durch die Änderung der Allgemeinverfügung wieder aufgehoben werden soll, und zwar mit der Begründung der Gleichbehandlung. Warum gab es dann zunächst diese „Ungleichbehandlung“? … denn so restriktive Maßnahmen wie die Zugangsbeschränkung gab es auf dem Festland zu keiner Zeit.

Alle anderen Allgemeinverfügungen des Landkreises wurden nicht geändert, d.h. alle anderen Maßnahmen und Restriktionen bleiben in Kraft. Dies bedeutet letztlich nichts anderes als das die Gefahr weiterhin besteht. Damit kann hier von einer „Normalisierung des Lebens auf Juist“ durch die Öffnung für Handwerker und Bauarbeiter für Fremdfirmen nicht gesprochen werden.

Die Fallzahlen zu Infizierten im Landkreis Aurich sind in den letzten Tagen steigend (dies kann jeder den Meldungen des Landkreises entnehmen). Aufgrund der Sachlage und aller Veröffentlichungen haben wir derzeit keinen akut Infizierten. Natürlich stimmen wir alle darin überein, dass wir dies eventuell gar nicht wissen und vor allem auch für die Zukunft nicht ausschließen können. Daher müssen wir aber den derzeitigen offiziellen Stand als Fakt annehmen. Gerade wo unsere Bundes- und Landespolitiker immer wieder betonen, dass Sie die Sachlage noch nicht abschließend beurteilen können und steigende Fallzahlen im Landkreis gemeldet werden, wird die Tür für Fremde auf Juist wieder geöffnet. Dies erscheint nicht logisch und auch nicht folgerichtig, unseres Erachtens nach auch mit dem Gesamtzweck der Maßnahme nicht vereinbar und daher unverhältnismäßig.

Das Leben auf Juist kann sich nach unserer Meinung nur normalisieren, wenn die hiesigen Betriebe wieder öffnen können, Schulen, Kindergärten und Spielplätze wieder – eventuell auch sukzessive – öffnen. Eine Normalisierung des Lebens durch die Fortführung von Baustellen in der Hauptsache auswärtiger Unternehmer erschließt sich uns nicht.

Folgt man den Äußerungen unserer Landes- und Bundespolitiker, deren Meinung sich nach den Fachleuten richtet, wird auf jeden Fall bis Ostern benötigt, um die Sachlage und eventuelle Normalisierungen zu bewerten.

Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist es augenscheinlich äußerst schwierig zu kontrollieren, ob sich derzeit nur berechtigte Personen auf der Insel aufhalten. Dies dürfte jetzt noch schwieriger, wenn nicht unmöglich sein. Eine Allgemeinverfügung in diesem Rahmen ohne entsprechende Kontrolle macht keinen Sinn und erhöht die Gefahr für uns und die Juister Bevölkerung.

Kurzum, der DEHOGA Juist hält die Entscheidung derzeit für falsch und verfrüht. Ebenso unterstellen wir nochmals, dass nach unserer Meinung ein großer Teil der Juister Bevölkerung ebenso denkt.

DEHOGA-Vorstand Juist

Stefan Danzer 1. Vorsitzender
Axel Rippe 2. Vorsitzender
Joe Pütz 2. Vorsitzender