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News: Zweitwohnungseigentümer sollen zuhause bleiben
Die Landräte der Landkreise Friesland, Wittmund, Leer und Aurich und die Bürgermeisterin bzw. Bürgermeister der sieben Inselgemeinden appellieren gemeinsam an die Zweitwohnungseigentümer, in den kommenden zwei Wochen nicht in ihre Wohnungen zu reisen, um so eine Verbreitung von möglichen Infektionen zu verhindern. Aufgrund der Insellage und der nur eingeschränkten medizinischen Versorgung vor Ort, besteht weiterhin die Sorge, dass sich auf den Inseln ein Infektionsgeschehen ausbreitet.
„Die Inseln gilt es aufgrund der Lage besonders zu schützen und so bitten wir alle Eigentümer von Zweitwohnungen eindringlich darum, ihre Wohnungen über die Feiertage nicht zu nutzen. Bitte bleiben Sie an Ihrem Erstwohnsitz und feiern Sie bitte zu Hause und zeigen Sie sich so solidarisch mit den Inselbewohnern“, so der dringende Appell von Landrat Sven Ambrosy, Landkreis Friesland, stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen.
In einer gemeinsamen Besprechung am Freitag (18. Dezember 2020) haben die Landräte und Inselbürgermeisterin bzw. Inselbürgermeister die stellvertretende Leiterin des Landeskrisenstabes, Claudia Schröder, und Dr. Alexander Götz, Abteilungsleiter Katastrophenschutz beim Land Niedersachsen, gebeten, die Landesverordnung nochmal anzupassen, um bei einer widerrechtlichen Nutzung der Zweitwohnungen eine bessere Eingriffsgrundlage für eine Sanktionierung zu schaffen. Auch sollte die Nutzung von Zweitwohnungen klar verdeutlicht werden: Die Nutzung durch den Eigentümer ist erlaubt, jedoch wird dringend davon abgeraten. Die Bereitstellung der Wohnung für eine Nutzung durch Bekannte, weiterer Verwandtschaft oder weitere Dritte ist dagegen untersagt, da dies gemäß Landesverordnung eine touristische Übernachtung ist.
Die Inselbürgermeister der Inseln werden dem Land kurzfristig hierzu eine schriftliche Grundlage liefern und das Land hat zugesagt, darauf basierend die Verordnung nochmals zu prüfen und noch vor Weihnachten eine Entscheidung zu treffen.
„Wenn alle Zweitwohnungseigentümer mit Partner kämen, kann man „dicken Daumen“ von einer Verdopplung der Anzahl von Menschen auf den Inseln ausgehen. Und so könnte sich eine sehr hohe Anzahl an Personen aus unterschiedlichsten Risikogebieten auf der Insel einfinden. Bisher gab es auf den Inseln keine größeren Infektionsgeschehen und es ist wichtig, dass wir dies auch weiterhin verhindern“, so Landrat Sven Ambrosy und daher der dringende Appell.
Auch die Impfmöglichkeiten auf den Inseln war Thema der heutigen Besprechung. Wie auf dem Festland, gilt für die Inseln, das vulnerable Gruppen durch mobile Teams vor Ort geimpft werden.
„Auch bei dem Thema Impfung gilt es die besondere Insellage zu berücksichtigen, denn – sobald touristisches Reisen wieder möglich ist – auch wieder eine Vielzahl von Touristen auf der Insel erwartet wird. So sollte geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, die mobilen Teams auf der Insel auch für die Impfung weiterer Personengruppen einzusetzen“, erläutert Landrat Sven Ambrosy. Impfzentren kann es auf den Inseln nicht geben, da das Konzept des Landes vorgibt vor, dass es je Landkreis (mit bis zu 150.000 Einwohner) ein zentrales Impfzentrum gibt. Auf Vorschlag der Landkreise und Inselgemeinden hat die zuständige Abteilungsleiterin, Claudia Schröder, zugesagt, dass das Land prüfen wird, ob die Impfung der weiteren Personen dann auch auf den Inseln erfolgen kann, wenn die mobilen Teams schon einmal auf den Inseln sind. Klare Voraussetzung dafür ist, so betonte Frau Schröder, dass ausreichend Impfstoff vorhanden ist, da angesichts der geringen Impfstoffmengen zunächst überhaupt nur die Personengruppen der höchsten Priorität geimpft werden können.
Die Landräte und Inselbürgermeisterin bzw. Inselbürgermeister sind dankbar für die Bereitschaft des Landes, aufgrund der besonderen Situation die Regelungen und Möglichkeiten für die Inseln nochmals zu prüfen.
TEXT: PRESSEMITTEILUNG DER LANDKREISE FRIESLAND, WITTMUND, AURICH und LEER sowie der BÜRGERMEISTER DER SIEBEN OSTFRIESISCHEN INSELN