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News: Corona und ein Brand brachten Jubi in schwierige Zeiten
1956 begann alles mit einem Zeltlager in den Dünen. „Du Kannst viel mehr als Du glaubst!“ ist die Botschaft der Jubi Juist an die Welt. Der Leitspruch steht weithin sichtbar in großen Lettern am Tor des Flugzeughangars. Seit mehr als einem Jahrzehnt leitet Jörg Bohn die Horizonte erweiternde Einrichtung. Und steht gerade jetzt vor großen Herausforderungen.
Eingebettet in die weite und ursprüngliche Natur des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, ganz im Inselosten am winzigen Flugplatz, liegt die Jugendbildungsstätte Juist. Hier bekommen junge Menschen die Möglichkeit, abseits ihres gewohnten Umfelds mit sich selbst und anderen in Kontakt zu kommen, eigene Fähigkeiten und Potentiale zu entdecken und gemeinsam neue Horizonte zu erschließen. Normalerweise.
Seit der Covid-19-Zeit steht der Betrieb jedoch so gut wie still. Mitte März 2020 wurde Juist vom Festland abgeschnitten. Die für 2020 bereits gebuchten Veranstaltungen fielen aus. Am 22. Mai 2020 brannte zudem das Dach der Jubi. Es krachte herunter und zerstörte den gesamten Veranstaltungsbereich. (Foto) Die Basis für die Kundenveranstaltungen und Events war verloren.
Nun ist der Bauantrag für den Wiederaufbau der Halle gestellt. Sie soll moderner und größer werden und vor allem auch neuen, innovativen Konzepten Raum geben. "Eigentlich können wir uns das gar nicht leisten", sagt Jörg Bohn, der seit mehr als einem Jahrzehnt die Jubi Juist leitet. Doch in die Zukunft gedacht, braucht es gerade jetzt aufgrund von Abstandsregeln und Anforderungen an die Art, wie Projekte auf moderne Art umgesetzt werden wollen, eine gewisse Größe.
Das Team um die Jubi ist gefordert, und es ist ungleich schwerer, kreativ zu denken, wenn man muss. Die harten Fakten beschreibt der ausgebildete Pilot Jörg Bohn so: „Viele der Jubi-Kunden kamen und kommen aus der Luftfahrtbranche. Die steckt bekanntermaßen selbst in der Krise, geplante Veranstaltungen werden auch für das Jahr 2021 reihenweise storniert. Potentielle Neukunden, mit denen durchaus vielversprechende Gespräche im Gange waren und sind, ziehen sich ebenso zurück. Die Lage ist verständlicherweise einfach zu unsicher.“
Die Jubi liegt sozusagen auf der Intensivstation. Ohne finanzielle Hilfe von außen wird es nicht gehen, sagt Jörg Bohn offen. Und er ist keiner, der jammert. Ebenso wenig sein dynamisches, junges Team oder die nationalen und internationalen Künstler, die Juist und die Jubi liebgewonnen haben und mit ihren Ideen unterstützen wollen. Alle an der Jubi Beteiligten stecken seit Jahrzehnten ihr Herzblut in das Projekt. Doch wie soll es weiter gehen?
"Wir sind auf der Suche nach neuen Modellen und haben zum Beispiel in der Saison Zimmer vermietet", erzählt Bohn. Dass das nicht kostendeckend ist, gibt er auch zu. "Ich muss gestehen, dass ich leicht unter Schock stehe, denn ich habe nicht gedacht, dass sich das alles bis in 2021 hineinziehen wird. Es ist eine schwierige Mischung: Wenn wir unsere 180 Zimmer an Feriengäste vermieten, blockieren wir gleichzeitig Betten, die wir gegebenenfalls für Kundenveranstaltungen brauchen, sollte sich die Lage entspannen."
Jörg Bohn und sein Team und alle Jubi-Unterstützer wollen positiv bleiben: "Wir glauben weiterhin fest daran, dass zukünftig die Nachfrage nach unserer Arbeit wieder steigen wird. Wir sollten darum die Chance der Vergrößerung jetzt auch nutzen. Eigentlich, so könnte man denken, ist unsere Arbeit in diesen unsicheren Zeiten nötiger denn je."
Es wird weitergehen, jedoch anders, so hofft Bohn. Kreative Ideen sind willkommen. Nichts ist zu verrückt. Sonst wäre es ja nicht die Jubi Juist.
TEXT: LIEBLINGSFLECKEN PR & KOMMUNIKATION KATHARINA SCHLANGENOTTO – FÜR KURVERWALTUNG JUIST
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN