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News: Streifzug durch spanische Gitarrenmusikgeschichte begeisterte
Zu ihrem zweiten Konzert innerhalb ihrer Konzertreihe lud die Juist-Stiftung am Donnerstagabend in die katholische Inselkirche ein. Diesmal stand ein Abend mit klassischer Gitarrenmusik, dargeboten vom Arriaga Guitar Duo, an. Anders als beim ersten Stiftungskonzert in der Hauptsaison während der NRW-Ferien war die Kirche nun bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Eröffnungsworte sprach Georg Lang, Mitglied vom Stiftungsvorstand. Er freute sich, das Künstlerduo bereits zum dritten Mal bei einem Konzert auf Juist begrüßen zu dürfen und dankte besonders der katholischen Kirchengemeinde, die wieder ihr Gotteshaus für das Konzert zur Verfügung gestellt hatte.
Martina Gruber und Tristan Angenendt bilden das Arriaga Guitar Duo, sie debütierten erstmalig in 2015 in Österreich, sind regelmäßig Gäste bei internationalen Gitarrenfestivals, und sie unterrichten zudem gemeinsam an der von ihnen gegründeten „Gitarrenakademie Niederrein“ in Wesel-Büderich.
„Wir haben extra für Juist ein spezielles Programm konstruiert, dass die gesamte Geschichte der spanischen Gitarrenmusik präsentiert“, so Tristan Angenendt zur Begrüßung. Daher begann er erst einmal alleine mit der Suite von Gaspar Sanz (1640 – 1710). Sanz war der erste Spanier, der einen großen Schatz an Noten für Gitarrenmusik hinterließ. Seine Suite bestand aus sechs kurzen Sätzen, bereits hiermit erzeugte der Gitarrenspieler eine sehr warme und entspannte Atmosphäre im Raum, die dann bis zum Schluss anhielt.
Vom Barock ging es dann zur Klassik mit der dreisätzigen Fantasie L´encouragement (Op. 34) von Fernando Sor (1778-1839), wo Angenendt und Martina Gruber durch hervorragendes und sensibles Zusammenspiel überzeugten. Viel Beifall gab es auch für zwei Sätze aus dem Cantos de Espana (Op. 232) von Isaac Albéniz (1860-1909).
Wie Albéniz war auch Joaquin Turina (1882-1949) eigentlich Pianist, doch auch ihn zog es immer wieder zur spanischen Folklore. Seine Fantasia Sevillana (Op. 29) fand ebenfalls ein begeistertes Publikum. Die folgende dreisätzige Sonatina canonica (Op. 196) wies eine Besonderheit auf, der Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968) war nicht nur Pianist, sondern zudem Italiener. Dessen herzliche Freundschaft zum spanischen Gitarristen Andrés Segovia war für ihn indes ausschlaggebend für seine vielen Kompositionen für Gitarre.
Leider bekamen zahlreiche Zuhörer den Spanischen Tanz Nr. 1 von Manuel de Falla (1876-1946) nicht mehr mit, denn laut dem ausgedruckten Programm wäre nach der italienischen Komposition eigentlich Schluss. Das Duo hatte indes das Programm verändert und ein Werk von Joaquin Rodrigo gestrichen. Hierfür wurde de Falla als Abschluss angefügt, doch da waren etliche Zuhörer bereits gegangen. (Was aber auch mit daran gelegen haben könnte, dass angekündigt war, nach Konzertende eine Spende für die Stiftung am Ausgang einzusammeln.)
Inka Extra, Vorstandsvorsitzende der Juist-Stiftung, dankte dem Musikerduo für ihren Auftritt auf der Insel und übergab ein kleines Präsent, ebenso an Schwester Dr. Michaela Wachendorfer, die das Konzert in der Kirche ermöglicht hatte.
Martina Gruber und Tristan Angenendt bedankten sich dann für den vielen Beifall beim Publikum mit einem besonderen Werk, dass etwas aus dem Rahmen viel. Bei der Cavatina, komponiert von Stanley Myers (1930-1993), handelt es sich um den Soundtrack des Kinofilmes „The Deer Hunter“, der 1979 in Deutschland unter dem Titel „Die durch die Hölle gehen“ herauskam.
Unsere Fotos zeigen das Arriaga Guitar Duo bei ihrem Auftritt, das letzten Foto zeigt sie mit der Vorstandsvorsitzenden Inka Extra.
JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN