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News: Syndikat plant Attentat auf Juister Buchhändler Thomas Koch

Beigetragen von S.Erdmann am 10. Feb 2019 - 23:16 Uhr

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Eine große und freudige Überraschung für den Juister Buchhändler Thomas Koch: Das Syndikat, ein Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, will am 13. April auf der „Criminale“, dem größten Krimi-Branchentreff Europas, ein Attentat auf Koch ausüben, er soll nämlich den diesjährigen „Ehrenglauser“ erhalten. Es ist das erste Mal, dass dieser Preis an einen Buchhändler vergeben wird.

Seit nunmehr dreißig Jahren verleihen die Autorinnen und Autoren des Syndikats – vertreten durch eine Autoren-Jury und in Erinnerung an ihren "Schutzpatron" – jedes Jahr den Friedrich-Glauser-Preis. Der Autorenpreis deutschsprachige Kriminalliteratur wird in mehreren Sparten vergeben: Von Anfang an ist der "Roman" vertreten, seit 2002 wird der Preis zusätzlich in den Sparten "Debütroman" und "Kurzkrimi" verliehen. Der Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi wird seit 2000 verliehen. Der Ehrenpreis der Autoren wird vom Syndikat für besondere Verdienste um den deutschsprachigen Kriminalroman verliehen. Er versteht sich als Würdigung der Autoren für Arbeit und Werk einer Kollegin oder eines Kollegen.

Die Jury des Syndikats hat den Ehrenglauser 2019 dem auf Juist lebenden Buchhändler, Stipendiums-Organisator und Festival-Veranstalter Thomas Koch in Würdigung seines Engagements für die Kriminalliteratur zuerkannt. Koch lebt den Krimi, so die Jury, bestehend aus Jürgen Kehrer, Tatjana Kruse, Sabina Naber. Seit 1994 führt er den einzigen Buchladen auf Juist. Natürlich gibt es hier nicht nur Krimis zu kaufen, doch Spannungsliteratur gehört zu dem Stoff, mit dem er am liebsten handelt. Spätestens seit 2001 ist das so, dem Jahr, in dem mit Jan Zweyers „Tatort Töwerland“ und Sandra Lüpkes’ „Die Sanddornkönigin“ gleich zwei Juist-Krimis erschienen sind.

Viele weitere sollten folgen – und das ist nicht zuletzt ein Verdienst von Thomas Koch. Da er die Köpfe hinter den Büchern kennenlernen wollte, seine Insel aber nur sporadisch verlässt, lud er die Krimiautor*innen einfach zu sich ein. Zusammen mit der damals auf Juist lebenden Autorin Sandra Lüpkes gründete er das Stipendium „Tatort Töwerland“: zwei Wochen Vollpension auf der Insel, verbunden mit ein oder zwei Lesungen. Einzige Bedingung: eine Danksagung im nächsten Buch, das nicht mal zwingend auf Juist spielen muss. Dass dann doch viele Stipendiaten auf die Idee kamen, ihren nächsten Krimiplot an der Nordsee anzusiedeln, ist eine andere Geschichte.

Mittlerweile 50 Stipendiaten, bekannte und weniger bekannte Krimiautor*innen, haben die Einladung nach Juist angenommen, die relativ kurze Dauer ermöglicht es auch beruflich und familiär Gebundenen, sich ihren Traum vom Schreiben am Meer zu erfüllen. „Seit 2005 organisiert Thomas Koch das Krimi-Stipendium alleine, kümmert sich um Sponsoren und Veranstaltungen“, so Jurysprecher Jürgen Kehrer, Schöpfer des TV-Ermittlers Wilsberg. Und ebenfalls seit 2005 gibt es passend dazu das Krimifestival „Tatort Töwerland“. Jeweils Anfang September serviert Thomas Koch als Festivalgründer und –leiter an drei Tagen den Juistern und vor allem den Touristen eine geballte Ladung.

Thomas Koch stammt aus einer Familie von Vollblutbuchhändlern, schon seine Eltern Hannelore und Karl-Josef führten die Buchhandlung auf Juist und luden regelmäßig Schriftsteller*innen zu Lesungen ein. Seine Hartnäckigkeit in allen Lebenslagen zeigt sich auch darin, dass er jeden Morgen in der Nordsee schwimmen geht – zumindest solange die Wassertemperatur zwölf Grad Celsius nicht unterschreitet. Außerdem ist er Vorsitzender vom Heimatverein Juist, tanzt in der Volkstanzgruppe „Juister Hupfdohlen“ und spielt in der Theatergruppe „Antjemöh“. Hier wird er am 8. April noch bei der Premiere des diesjährigen Theaterstückes auf Juist zu sehen sein, bevor er am 13. April seinen Ehrenglauser in Aachen überreicht bekommt.

TEXT: PRESSEMITTEILUNG SYNDIKAT bearbeitet von STEFAN ERDMANN
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN