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News: Neuer Flugliniendienst zwischen Juist und Wilhelmshaven am Start

Beigetragen von S.Erdmann am 25. Mär 2018 - 13:49 Uhr

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Ab Mai soll es eine neue Fluglinie geben, die vom Flughafen Wilhelmshaven-Mariensiel aus die Inseln Norderney, Juist und Borkum regelmäßig anfliegt. Es sind zwei Flüge am Tag, von Juli bis September sogar drei tägliche Verbindungen geplant. Das Luftfahrtunternehmen „Yourways“ aus Geestland bei Cuxhaven will diese Flüge anbieten. Jetzt stellte die neue Airline eine ihrer Maschinen auf Juist vor.

Bereits seit diesem Winter gibt es Verbindungen von Wilhelmshaven nach Sylt und St. Peter-Ording, die nach Angaben der Fluggesellschaft auch schon sehr gut angenommen wurden. Im Frühsommer sollen auch Flüge von Wilhelmshaven aus nach Helgoland angeboten werden. In der vergangenen Woche haben die Gründer des Unternehmens, Tim Haferl und Benjamin Götze den Flugplan und eines der Flugzeuge auf den Inseln vorgestellt.

Als erste Fluggesellschaft in Europa setzt man dabei auf Maschinen vom Typ „Quest Kodiak“, das in Nordamerika für den Einsatz in Kanada oder auch in Buschgebieten konstruiert wurde. Statt eines Kolbenmotors wird es mittels einer Turbine, die rund 750 PS entwickelt, angetrieben. Die Maschine gilt als sehr zuverlässig, leise und treibstoffeffizient. Zudem ermöglicht die kräftige Turbine und spezielle Bremsen Starts und Landungen auf extrem kurzen Bahnen, was besonders auf Helgoland von Vorteil ist. Götze: „Durch eine Unterbrechung der Tragflächenvorderkante ist ein langsamer Anflug auf kurze Bahnen möglich, die speziellen dicken Reifen ermöglichen auch einen Betrieb auf Flugplätzen, die nur über eine Grasbahn verfügen.

Die Maschinen bieten Sitze für neun Passagiere und den Piloten, im Innenraum gibt es viel Platz und für Gepäck wurden die Maschinen mit entsprechenden Fächern unten am Rumpf (vergleichbar mit einem Reisebus) versehen. Auch Hunde können mitfliegen. „Wir stellen das, was an Fluglinien in Ostfriesland da ist, nicht in Frage und sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern wir wollen ein ergänzendes Angebot schaffen“, so Tim Haferl. Das Einzugsgebiet sehe man im östlichen Niedersachsen aber auch Hamburg und Bremen. Besonders von dort hätte es bereits zahlreiche Anfragen von Handwerksbetriebe gegeben, die auf den Inseln zu tun hätten. Einen großen Vorteil sieht man auch darin, dass Kunden auf dem Flugplatz in Mariensiel ihre Fahrzeuge kostenlos parken können.

Ziel sei es auch, den Tagestourismus zu stärken. Die drei Inseln seien dabei attraktive Ziele, für Juist spreche zum Beispiel die Nähe zum Strand und eine gute Infrastruktur am Flugplatz mit gastronomischem Angebot. Haferl: „Der Tagesgast hat da alles in Platznähe und braucht eigentlich gar nicht in den eigentlichen Ort.“ Die Flüge (rund 15 Minuten nach Norderney und 25 bis Borkum) gibt es 59 Euro pro Person, gebucht werden kann über das Internet oder auch telefonisch. Einwohner der Inseln mit erstem Wohnsitz dort erhalten zudem zehn Prozent Rabatt.

Im April erhält die neue Airline noch weitere zwei neue Maschinen, dann sollen auch alle eine einheitliche Bemalung bekommen, als Firmenlogo hat man einen Hasen ausgesucht, der auch auf die Leitwerke der Maschinen soll. Götze: „Den Hasen sehen wir als Symbol für das Inselhüpfen.“ Die beiden Firmengründe sind selbst erfahrene Piloten und haben auch große Maschinen z. B. von Airbus geflogen. Sie haben lange Jahre als Airline-Manager bei „Air Berlin“ gearbeitet, als dort das Ende abzusehen waren, gründeten sie ihr eigenes Unternehmen. Seitdem wurden bereits rund 20 Millionen Euro investiert, denn alleine eine „Quest Kodiak“ schlägt mit 2,6 Millionen Euro zubuche. Beschäftigt werden rund 30 Mitarbeiter, wobei man noch Piloten sucht, denn eine Ausweitung auf weitere Abflugorte ist in Planung. So will man auch von Cuxhaven (Nordholz) aus Flüge nach Sylt und zur Halbinsel St. Peter-Ording anbieten.

Unsere Fotos zeigen die beiden Firmengründer Tim Haferl und Benjamin Götze vor einer ihrer Maschinen, wie anderen Fotos zeigen die "Quest Kodiak", ebenso konnten wir ein Blick unter die Motorhaube auf den Turbinenantrieb werfen.
JNN-FOTOS (5): STEFAN ERDMANN

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