Juist Impression

Newsbeiträge

News

News: „Seeferienheim“ bleibt Ferienort für Familien und Kinder

Beigetragen von JNN am 19. Mär 2018 - 22:14 Uhr

Bild 0 von „Seeferienheim“ bleibt Ferienort für Familien und Kinder

Unter der Überschrift „Erleidet Seeferienheim das selbe Schicksal wie Schwalbennest“ berichtete JNN kürzlich über die letzte Bauausschusssitzung. Als Eigentümer und Träger des Seeferienheims ist der Evangelische Kirchenkreis Dortmund hierüber irritiert und möchte dazu gerne Stellung nehmen. Unser Artikel hat einen falschen Eindruck erweckt, deswegen möchten wir gerne Auszüge aus diesem Brief von Superintendent Ulf Schlüter (Foto) zur Richtigstellung um die Zukunft des Hauses hier einstellen:

„Tatsache ist, dass wir seitens des Ev. Kirchenkreises Dortmund seit Jahren in
einem umfangreichen Planungsprozess befinden, um für unser Seeferienheim
eine Perspektive zu entwickeln, die einerseits unserem Auftrag entspricht,
andererseits den langfristigen Betrieb der Einrichtung auf einer wirtschaftlich tragfähigen Basis ermöglicht. Auf diesen Planungsprozess verwenden wir seit langem erhebliche Zeit-, Energie- und Finanzressourcen, eben weil uns an der Zukunft unserer Einrichtung gelegen ist.

Hintergrund der Überlegungen ist die Tatsache, dass im Seeferienheim einerseits
ein über Jahrzehnte entstandener baulicher Sanierungsbedarf besteht und dass andererseits das bisherige Nutzungsmodell keine auskömmliche Bewirtschaftung der Einrichtung ermöglicht. So ergibt derzeit der Betrieb als Schullandheim und Freizeitstätte - nicht zuletzt durch die Tiedeabhängigkeit der Insel und den Saisonbetrieb - insbesondere für den Bereich des Dellerthauses seit langem eine sehr unzureichende Belegungsquote.

In einem Gespräch mit dem Bürgermeister der Inselgemeinde Juist haben
wir am 11.04.2017 in Ihrem Rathaus, über die Herausforderungen, unser
Interesse an der Zukunft des Seeferienheims und unsere Überlegungen zur
Fortentwicklung berichtet. Unsererseits verfolgen wir das Ziel, das in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entstandene und seitdem durch die Ev. Kirche in Dortmund betriebene Seeferienheim so zu modernisieren, dass es in den kommenden 50 Jahren ein Ferienort für Familien und Kinder auch mit geringem Einkommen bleiben kann.

Wir hoffen dabei auf Ihr Verständnis, dass wir für die erheblichen Investitionen,
die dafür notwendig sein werden, auch als kirchlicher Träger eine insgesamt wirtschaftliche Lösung finden müssen. Allerdings gehen wir davon aus, dass wir das ganze Grundstück in Zukunft alleine nicht mehr bewirtschaften können.

Eine konkrete Planung wie die zitierte Veräußerung eines Grundstücksteils
an einen Hotelier gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt - anders als dargestellt
- nicht.

Auch mit Blick auf die vielen Kinder, Jugendlichen und Familien, die seit
Jahrzehnten als Gäste des Seeferienheims die Insel Juist kennenlernen und
für sich entdecken, verstehen wir es als gemeinsames Anliegen, eine Zukunft
für diese Einrichtung auf Ihrer Insel zu gestalten und zu ermöglichen.
Wir hoffen, dass Sie diese Ansicht mit uns teilen.

Derzeit befinden wir uns in einer Sondierungsphase, in der wir in erster
Linie Fragen stellen und Optionen ausloten. Schön wäre es, wenn wir eine
ergänzende Nutzung fänden, die zu unserem neuen Seeferienheim passt
und sich dadurch für beide Seiten sinnvolle Synergien ergäben.

Auch ist uns als Träger der Einrichtung die planrechtliche Situation durchaus
vollkommen bewusst. Aus diesem Grunde wurde mit der Gemeinde im
Februar 2018 vereinbart, dass wir bei unserer Suche nach der besten Lösung
sowohl ein Konzept entwickeln mögen, welches mit dem derzeitigen
Planungsrecht vereinbar ist als auch ergänzend ein Zukunftskonzept, weIches
darüber hinausgeht. Letztendlich entscheidet der Rat, welches Konzept
für Juist den größeren Gewinn darstellt.

Dass jetzt umfangreiche und komplexe planrechtliche, betriebswirtschaftliche,
konzeptionelle und andere Fragen zu klären sind, liegt auf der Hand.
Wir haben - um den Prozess voran zu treiben - die Firma Imentas Immobilienpartner GmbH in Hamburg beauftragt, die notwendigen Klärungen und Planungen herbeizuführen. Beratend hinzugezogen haben wir einen Hotelberater, der uns in erster Linie dabei hilft, unseren eigenen Betrieb zukunftsfähig zu machen.

Falsche Informationen über einen Rückzug der Ev. Kirche Dortmund oder
eine Aufgabe des Seeferienheims stellen zudem für unsere hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen auf Juist eine schwer erträgliche Zumutung dar.

Wir sind bereit und interessiert, gemeinsam Ihnen nach der bestmöglichen
Lösung zu suchen. Dazu bedarf es eines kooperativen Verständigungsprozesses und kreativer Lösungen, so dass unter den auf Juist herrschenden schwierigen Rahmenbedingungen eine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden werden kann.“

Evangelischer Kirchenkreis Dortmund
Ulf Schlüter – Superintendent

JNN-FOTO: EV. KIRCHENKREIS DORTMUND