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News: Juister Gäste-Parlament traf sich zum fünften Mal
Das Juister Gäste-Parlament ist bis heute einzigartig. Am vergangenen Wochenende reisten die auf drei Jahre gewählten Parlamentarier aus ganz Deutschland nach Juist, weil ihnen die Zukunft ihrer Insel am Herzen liegt.
Michael Albrecht beispielsweise ist seit den Anfängen des Parlaments dabei. Seit 1987 reist er nach Juist und die Entwicklung seiner zweiten Heimat ist ihm ein Anliegen. „Ich halte das Gäste-Parlament für eine wichtige Einrichtung. Es ist aus meiner Sicht nicht nur ein Sprachrohr für Gäste, sondern bringt den Juister Gästen auch die besonderen Problematiken näher, die Juist eben hat.“ Wenn er auf der Fähre oder auf der Straße mit Menschen ins Gespräch kommt, nutzt er sein Wissen als Gäste-Parlamentarier auch dazu, Verständnis zu schaffen.
In diesem Jahr kristallisierten sich vier Hauptthemen heraus, die für Juist eine besondere Rolle spielen:
1. Haus des Kurgastes: Das Gäste-Parlament der Nordseeinsel Juist wünscht sich den Umbau des Haus des Gastes zu einem Treffpunkt mit Veranstaltungen, Allwetteroptionen und Wohlfühlstatus. Es soll ein modernes, attraktives Gästezentrum entstehen, das den heutigen und zukünftigen Wünschen und Bedürfnissen der Gäste mindestens entsprechen oder sie möglichst übersteigen soll. Darüber hinaus soll das HdK in ein innovatives Energieplushaus umgewandelt werden. Gleichzeitig besteht der Wunsch, dort einen aktiven Klimaschutz und zeitgemäße Technik erlebbar und erfahrbar zu machen. So soll die Vorreiterstellung als Modell einer europäischen Klimainsel gestärkt werden.
2. Alter Bahnhof: Das Parlament befürwortet, dass die AG Reederei Norden-Frisia in das Objekt „Alter Bahnhof“ investieren möchte. Die Reederei ist Eigentümer des Gebäudes, das bis 1982 als Endstation der Inselbahn diente. Seitdem beheimatet der Alte Bahnhof das Nationalpark-Haus, die Oldenburgische Landesbank und das Restaurant „Kompass“.
Mit der Investition sollte unter anderem das Nationalpark-Haus erweitert und neuer Wohnraum für die Beschäftigten und Insulaner geschaffen werden. Der Charakter des Objekts, des Ortsbilds und der Insel soll dabei erhalten bleiben und an das Bestehende angelehnt sein sowie markante Elemente aufnehmen.
3. Pferdeinsel: Juist soll eine Pferdeinsel bleiben. Für die meisten Gäste gehören Pferde und Kutschen sowie das Trappeln der Pferde zu Juist. Es macht Juist einzigartig und trägt zum Schutz der Umwelt bei. Weiterhin werden sämtliche Transporte mit Pferden und Pferdefuhrwerken erledigt.
Die Anzahl der Autos sollte auf wenige Kraftfahrzeuge für Feuerwehr, Arzt und das Rote Kreuz beschränkt bleiben.
4. Nationalpark Juist: Weil die Gäste unter anderem wegen der wunderschönen und einzigartigen Natur nach Juist fahren, soll sie unbedingt auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Der Nationalpark trägt dazu bei. Das Gäste-Parlament wünscht sich eine lösungsorientierte Zusammenarbeit von allen an diesem wichtigen Punkt Beteiligten unter Berücksichtigung der Belange der Gäste, der Insulaner und der Natur.
Im Oktober 2014 hatte sich das erste und bislang einzige Gäste-Parlament Deutschlands auf Juist formiert. Zwar haben die Gäste-Parlamentarier kein eigenes Stimmrecht, doch sie können Wünschen und Empfehlungen aussprechen. Über die anwesenden Vertreter des Gemeinderates können diese Empfehlungen in den politischen Entscheidungsprozess eingebracht werden.
Das nächste Treffen des Gäste-Parlaments wird im vierten Quartal 2019 stattfinden.
TEXT UND FOTO: KURVERWALTUNG JUIST