Newsbeiträge
News: Präsentation geht von Juist aus nach Berlin und in den Kaukasus
Ein besonderes Projekt, nämlich eine einzigartige Begegnung zwischen dem Südkaukasus und Deutschland, fand kürzlich zum dritten Mal bei der Jugendbildungsstätte Juist am Flugplatz statt. In der zweiten Oktoberhälfte waren rund 50 junge deutsche und internationale KünstlerInnen aus dem Kaukasus dort zu Gast und experimentierten gemeinsam rund um das Thema „Design Your Utopia“.
So wurden in sieben künstlerischen Workshops Wünsche, Dialoge und Zukunftsvisionen im nationalen sowie internationalen Kontext erforscht: Sie stellen sich die Frage, wie würde die Zukunft aussehen, wenn junge, internationale Künstler sie gemeinsam erschaffen könnten? Weitere Bestandteile des erlebnispädagogischen Programms waren teambildende Sportaktivitäten, Konfliktmanagement & Politische Bildung. Als Kursleiterinnen für das Projekt wirkten Andrea Martens und Fanny Rieber.
Während der zwei Wochen auf Juist arbeiteten die jungen Teilnehmer/innen aus Deutschland, Armenien, Azerbaijan und Georgien nicht nur gemeinsam in Kunstwerkstätten, sondern lebten auch eine Gemeinschaft der Kulturen: Sie teilten Zimmer, Mahlzeiten, Sportaktivitäten, Fähigkeiten und Ideen um sich nicht nur künstlerisch, sondern auch kulturell und menschlich aneinander anzunähern. Laut Jörg Bohn, Leiter der Jugendbildungsstätte auf Juist, sei dieses sehr bemerkenswert, denn es herrschte wieder eine große Harmonie zwischen den Teilnehmern. Man muss dabei als Hintergrund sehen, dass zwischen einigen der Länder kriegerische Auseinandersetzungen geführt werden und/oder keine diplomatischen Beziehungen bestehen. Für die Jubi als Ausrichter des Projektes gab es in diesem Jahr noch ein besonders Problem, so Bohn: „Weil man in Berlin mit der Regierungsbildung nicht in die Gänge kam, gaben die zuständigen Ministerien und Stellen solange noch keine Fördergelder frei.“ Das klappte dann doch noch alles, jedoch konnte der Kurs diesmal nur unter sehr großem Zeitdruck geplant und vorbereitet werden.
Das Projekt „Design Your Utopia“ wird organisiert von einer Gruppe junger KünstlerInnen in Kooperation mit der Jugendbildungsstätte Th. Wuppermann e.V. Juist und gefördert durch die Europäische Union, das Auswärtige Amt, das Landesministerium für Soziales, Niedersachsen und die Organisation Erasmus+, „Jugend für Europa“. Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In Erasmus+ werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst. Es ist mit einem Budget in Höhe von rund 14,8 Mrd. Euro ausgestattet, auf sieben Jahre ausgelegt und soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voranbringen.
Am Ende stand eine öffentliche Ausstellung, allerdings kamen nur wenig Juister und Gäste aus dem Ort raus zur Jugendbildungsstätte, um dem für die Insel außergewöhnlichem Ereignis beizuwohnen. Herausgekommen waren für die Ausstellung „TRANSCULTURAL ART LAB“ Design your Utopia beeindruckende Kunstwerke in Performance, Musik, Installation, Film, Fotografie oder Editorial Design. Die einzelnen Punkte wurden nahezu in allen Gruppenräumen der Jubi gezeigt, besonders beeindruckend war eine Tanz-Performance im Flugzeughangar, wo man Kunst mit Holzkohle zeigte.
Wenn auch das Projekt auf Juist nun abgeschlossen ist, gilt das nicht für die Abschlusspräsentation. Die erarbeiteten Stücke reisen jetzt von Juist aus weiter zu Ausstellungen in den Hauptstädten Berlin, Tbilisi in Georgien, Yerevan in Armenien und Baku in Azerbaijan, wo sie im Laufe der nächsten Monate gezeigt werden.
Unsere Fotos entstanden bei der Abschlusspräsentation.
JNN-FOTOS (6): STEFAN ERDMANN