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News: Alle guten Dinge sind drei – Polnisch-Deutscher Schüleraustausch

Beigetragen von JNN am 13. Jun 2017 - 22:29 Uhr

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Bereits zum dritten Mal wurde unter der Leitung von Tomasz Szwagiel (Sportlehrer) und Gerrit Schlauwitz (Schulleiter der Inselschule Juist) ein vom Deutsch-polnischen Jugendwerk (DPJW) gefördertes Schüleraustauschprojekt zwischen der Inselschule Juist und dem Gymnasium in Pszow geplant und befindet sich zurzeit in vollem Gange.

Anders als bisher startete der Austausch mit einer kombinierten Zug- und Busreise über Hannover in die polnische Landeshauptstadt Warschau. Nach einer langen Reise kam die Gruppe etwas erschöpft, aber neugierig um die Mittagszeit in Warschau an und trafen auf die polnischen Schülerinnen und Schüler sowie deren drei Begleiter.

Das Hotelzimmer wurde bezogen, und nachdem sich alle frisch gemacht hatten, fuhren sie mit dem Stadtbus ins Zentrum, um dort einer deutschsprachigen Stadtführung beizuwohnen. Es gleicht schon einem Wunder, dass es der Stadt gelungen ist, die Altstadt im Stile des 17. Jahrhunderts so wieder aufzubauen, dass nichts mehr von der Zeit nach der Zerstörung durch die nationalsozialistische Diktatur zu sehen ist. Den Abschluss der Stadtführung bildete eine fulminante Lasershow, deren Leinwand durch Wasserfontänen gebildet wurde.

Am Sonntag ging es vormittags in ein Museum, in dem der von der polnischen Untergrundarmee organisierte Aufstand im August 1944 gegen die deutsche Besatzungsmacht thematisiert worden ist. Anschließend fuhren die Schüler in die königliche Sommerresidenz des Königs Jan III Sobieski nach Wilanow. Neben einer Führung durch die königlichen Gemächer und Gartenanlagen ging es auch um die im Zweiten Weltkrieg gestohlenen, wiedergefundenen und bis heute verschollenen Kunstwerke. Ein gemeinsames Abendessen beendete den zweiten Tag.

Am Montag erfuhren die Schüler in Polin, einem jüdischen Museum, sehr viel Wissenswertes über die tausendjährige Geschichte der jüdischen Kultur in Polen. Bei der nach dem Museumsbesuch durchgeführten Stadtführung durch das ehemalige jüdische Ghetto zurzeit der deutschen Nazidiktatur wurde diese mit dem Besuch der einzig erhaltenen Synagoge abgerundet. Mit diesem historischen Wissen im Gepäck machte man sich nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Einkaufszentrum auf den Weg nach Pszow, wo die Gruppe dann am späten Abend ankam.

Am nächsten Morgen ging es nach dem reichhaltigen Frühstück mit der deutschen und polnischen Gruppe zu Fuß zu ausgewählten Plätzen in und um Pszow. Dort angekommen wurden die Juister von polnischen Schülern und Schülerinnen über die historischen Besonderheiten dieser Plätze informiert.

Nach einer Mittagspause schwang man sich bei strahlendem Sonnenschein auf die Räder und fuhr in einen öffentlichen Park mit Möglichkeiten zum Klettern, Crossradfahren oder einfach chillen. Auf dem Rückweg zeigte sich, dass man den Juistern in Sachen Fahrradfahren nichts vormachen kann. Abends konnte man sich dann an einem durch die Lehrkräfte vorbereiteten reichhaltigen Buffet polnische Spezialitäten auf der Zunge zergehen lassen.

Am Mittwoch wurde vormittags ein Tanz- Workshop durchgeführt und den Nachmittag bis abends verbrachten die Kinder dann in den Gastfamilien, bei der sie die polnische Gastfreundschaft hautnah miterleben konnten. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an die polnischen Gasteltern.

Am Donnerstag erlebten die Schülerinnen und Schüler ein Wechselbad. Vormittags wurde nach einem tollen Frühstück und leckerem Eis ein Spaßbad besucht und sich dort ein heftiges Duell im Wasserball geliefert. Nach dem Mittagessen in der Schule in Pszow machte man sich auf den Weg in die Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau. Dort wurde die Gruppe von einer sehr fachkundigen deutschsprachigen Mitarbeiten der Gedenkstätte über das Gelände und durch die Gebäude geführt. Das, was dort unschuldigen Menschen von Deutschen angetan wurde, ist unbeschreiblich. Voll beladen mit schwer zu verarbeitenden Eindrücken und traurigen Herzen machte man sich auf den Heimweg.

Dann kam auch schon das Ende des Aufenthaltes in Pszow, aber bevor man sich auf den Weg nach Bremerhaven macht, konnten die Juister am Vormittag im Kulturzentrum ein Konzert eines finnischen Jugendorchesters genießen. Anschließend erstellten die Schülerinnen und Schüler während eines Kunstworkshops Bilder, bei denen die deutsch-polnische Verbundenheit zum Ausdruck kommen sollte.

Die Gruppe will sich bei den deutschen und polnischen Eltern bedanken, die es ihren Kindern ermöglicht haben, die polnische Geschichte, Kultur und Lebensart kennen zu lernen, sondern auch bei denen, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Der Dank von Schlauwitz und Szwaigel geht an das DPJW, die Blumenberg Stiftung, die Juist Stiftung, den Förderkreis der Inselschule Juist, Familie Heitmann aus Bremerhaven, Familie Fürstenberg, Familie Ahrends von der Domäne Bill, die Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e. V., Familie Danzer vom Hotel Achterdiek, der Reederei Norden-Frisia, Jochen Schwips und das Hotel Friesenhof.

TEXT UND FOTOS: INSELSCHULE JUIST

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