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News: "Mr. Juist" Karl Pilz ist verstorben

Beigetragen von S.Erdmann am 11. Mai 2016 - 22:24 Uhr

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Am 30. April verstarb der ehemalige stellvertretende Kurdirektor, Veranstaltungsleiter und Standesbeamte Karl Pilz im Alter von 96 Jahren. Pilz gehörte zu den maßgeblichen Leuten auf Juist, die in den Nachkriegsjahren am Wiederaufbau und zum Betrieb des Seebades beitrugen; fast fünfzig Jahre stand er im Dienst des Gastes und der Insel.

1919 in Verden geboren, kam er als Sechsjähriger nach Juist, wo er erst einmal plattdeutsch lernte, um mit der Inseljugend klar zu kommen. Im Zweiten Weltkrieg war der junge Offizier bereits mit Ausbildungstätigkeiten betraut. Nach dem Krieg wirkte er dann als stellvertretender Kurdirektor, und als Standesbeamter traute er unzählige Gäste und Insulaner. Über zwanzig Jahre war er zuletzt als Werbe- und Veranstaltungsleiter tätig, und dass in einer Zeit, als der komplette Prospekt noch ohne Hilfe einer Werbeagentur im Rathaus gemacht wurde.Pilz holte viele der damaligen Bildschirmgrößen nach Juist, so Catarina Valente, Lou van Burg, Wim Thoelke, Ernst Huberty und Zarah Leander. Letztgenannte hatte ihn nach ihrem Auftritt auf Juist unter den Tisch getrunken, gab aber am nächsten Tag zu "Karl, Du hast mir das nicht einfach gemacht."

Da er das Aushängeschild und immer der erste Ansprechpartner in der Kurverwaltung war, bekam er von den Gästen den Spitznamen "Mr. Juist". Auf sein Wort und seinen Rat hörten auch die Mitglieder der Gemeinderäte oder dem Bäderausschuss. Er kannte sich mit der Vermietung aus, denn zusammen mit seiner Frau Senta entstand bereits 1957 das Haus "Dünenpilz" am Damenpfad, wo das Ehepaar viele Jahre eine Pension mit herzlicher Gastlichkeit betrieb.

Mehr als 35 Jahre war er Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe auf Juist, er sang im Männergesangverein und war 65 Jahre lang Mitglied im Segel-Klub Juist. Ohne dass er je selbst ein eigenes Boot hatte, bekam er vor einiger Zeit die Ehrenmitgliedschaft im SKJ verliehen. 1983 ging Karl Pilz in den Ruhestand und bis ins hohe Alter war ihm ein Lebensabend bei geistiger und körperlicher Gesundheit vergönnt, wo er noch viele Unternehmungen und Reisen starten konnte. Er hinterlässt zwei Kinder, seine älteste Tochter Sabine führt bereits seit einigen Jahren den Familienbetrieb "Dünenpilz."

JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN