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News: Festliche Fahnenweihe war Höhepunkt vom Schützenball
Nach zehn Jahren gab es auf Juist wieder einen Schützenball. Der Juister Schützenverein besteht seit 60 Jahren und feierte dieses Jubiläum mit der Ausrichtung des diesjährigen Kreisverbandsfestes. Vorsitzender Olaf Hollwedel konnte im großen Saal vom Hotel "Friesenhof" eine große Zahl von Besuchern und zahlreiche Schützen vom Festland und von Norderney begrüßen. Festlicher Höhepunkt der Veranstaltung war eine Fahnenweihe für die restaurierte Fahne des Vereines.
Neben Abordnungen aus Osteel, Westerholt und Norderney war auch eine Vertreterin vom Schützenverein Lennetal angereist. Ebenso war der Präsident des Ostfriesischen Schützenbundes Detlef Tammen und sein Stellvertreter Gerold Heinze angereist, wie auch Siebelt Lottmann, Präsident des Kreisschützenverbandes Norden und die Kreisverbands- und Bezirksschützenkönigin Brigitte Bayer. Von Juist waren Vertreter vom Gemeinderat, der Feuerwehr, des Musikvereines und der Juist-Stiftung erschienen.
Siebelt Lottmann sprach dem Juister Schützenverein den Dank des Kreisverbandes für die Ausrichtung des Festes aus. Er übergab den Wimpel des Kreisverbandes, denn die Juister Schützen nun für ein Jahr bei allen Feierlichkeiten zusätzlich an der Fahne tragen dürfen. Juists stellvertretender Bürgermeister Jan Doyen-Waldecker überbrachte die Grüße der Inselgemeinde. Die Gemeinschaftspflege, wie sie auch vom Schützenverein aktiv betrieben wird, sei ein wichtiger Bestandteil des dörflichen Insellebens.
Grußworte gab es auch vom Ostfriesischen Schützenbund. Dessen Präsident Detlef Temmen durfte zudem drei Ehrungen vornehmen. Für 40jährige Mitgliedschaft im Juister Schützenverein erhielten Gerd Extra und Gunter Janssen eine Ehrennadel. Für 60jährige Mitgliedschaft konnte Günter Janssen eine Ehrennadel und Urkunde empfangen. Von den damaligen Gründungsmitgliedern des Schützenvereines ist Janssen das letzte noch lebende Mitglied.
Gleich 15 Mitglieder vom Schießsportverein Norderney hatten sich per Flugzeug auf den Weg zur Nachbarinsel gemacht, damit stellten sie die größte Abordnung von auswärtigen Gästen. Bernhard Onnen, Vorsitzender der Norderneyer Schützen, ging in seinen Grußworten auf die langjährige Freundschaft der beiden Inselschützenvereine ein. Diese begann schon in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und wird seitdem sehr gepflegt.
Vorsitzender Olaf Hollwedel ging in seiner Festrede auf die Entstehung und die Höhepunkte vom Schützenverein ein: "Die erste Generation hat den Grundstein gelegt, die zweite die Mauern erstellt und wird nicht nun gefragt, nichts von diesen einstürzen zu lassen." Nachdem man 1956 eine alte Baracke nördlich vom Pax-Heim abgerissen und aus dem Material an der Wilhelmshöhe eine erste Schießstätte errichtet hatte, gab sich der Verein am 15. Januar 1957 eine Satzung und wähle den ersten Vorstand. Daher zählt dieser Tag als offizieller Gründungstag. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Bracht. Bereits nach einem Jahr folgte sein Bruder Hans Bracht. 1983 kam Klaus Fürstenberg und ab 2001 dann Olaf Hollwedel.
Auch Juists Gemeindebrandmeister Thomas Breeden würdigte das Wirken des Schützenvereines auf der Insel: "60 Jahre Schützenverein sind zwei Generationen Schießsport auf Juist. In guten und schlechten Zeiten haben die Schützen hier bewiesen, dass sie zusammen gehören und die Vereinstraditionen bewahren und den Schießsport fördern." Anschließend übergab die Wehr ein Bild des Juister Malers Friedrich Fäsing, welches die Fahne des Schützenvereines vor Juister Strand und Dünen zeigt.
Ein besonderer Festakt war die sogenannte Fahnenweihe, die von Inselpastorin Elisabeth Tobaben gemeinsam mit dem Juister Schützenvereinsvorsitzenden Olaf Hollwedel durchgeführt wurde. Die Schützen hatte ihre Fahne im Vorjahr in einem Fachbetrieb in Bayern restaurieren lassen, da diese nach fast sechzig Jahren stark verschlissen war. (Wir berichteten.) Daher wurde sie jetzt noch mal geweiht. Günter Janssen, der als einziger die erste Fahneweihe – die am selben Ort stattfand - als Jungschütze miterlebt hatte, fungierte bei der jetzigen Weihe als Fahnenträger.
"Früher waren Fahnen Feldzeichen in der Schlacht. Sie war so etwas wie das Heiligtum einer bestimmten Gruppe von Menschen mit einem gemeinsamen Ziel", so Inselpastorin Elisabeth Tobaben. "Heute würde wir sicher eher sagen: Symbol für das, was uns wichtig ist, wofür wir einstehen", ergänzte Hollwedel. Anschließend empfing die Fahne den Segen mit den Worten: "Lass deutlich werden, wofür diese Fahne steht: gegenseitige Rücksicht und Hilfe. Lass uns die Würde jedes Menschen achten und erkennen, dass alle Menschen Kinder Gottes sind."
Nicht nur die größte Abordnung, auch die Musik kam von Norderney. Die Band "Les Ossis" spielte zum Tanz auf, allerdings wurden sie wegen Krankheit des Schlagzeugers durch den Juister Schlagzeuger Ingo Steinkrauß unterstützt. Bandmitglied André Ebbighausen hatte zudem an diesem Tag Geburtstag und bekam noch ein Ständchen. Ebenso Annika von den Bruck, die zweite Hofdame des Juister Königshauses, die ebenfalls ihren Geburtstag auf dem Schützenball feierte. Schon bald schlug die Stimmung hohe Wogen und gefeiert wurde in dieser Ballnacht bis in die frühen Morgenstunden.
JNN-FOTOS (10): STEFAN ERDMANN (weitere Fotos vom Ball noch an anderer Stelle auf JNN)