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News: 175 Jahre Seebad Juist – Kirchengemeinden erinnern an Pastor Janus

Beigetragen von S.Erdmann am 13. Jul 2015 - 15:53 Uhr

Die beiden Juister Kirchengemeinden luden am Sonntag zu einem Festgottesdienst aus Anlass des Jubiläums "175 Jahre Seebad Juist" in die evangelische Inselkirche ein. Eigentlich sollte die Veranstaltung auf dem Janus-Platz, der nach dem Vater des Seebädergedankens, Pastor Gerhard Otto Christoph Janus benannt ist, stattfinden. Doch wegen der vielen Regenschauer an diesem Morgen musste man die Sache kurzerhand in die Kirche verlegen. Neben der evangelischen Inselpastorin Elisabeth Tobaben wurde die Messe auch von Udo Schmälzle, der zurzeit als katholischer Ferienpriester auf der Insel ist, gelesen.

Weitere Mitwirkende waren Karl-Heinz Müller, die Theatergruppe "Antjemöh", die Kirchenbläser und Kantor Stephan Reiss. Dieser hatte eigens ein Stück für das Seebad komponiert, welches zu Beginn von den Kirchenbläsern gespielt wurde. Uda Haars, Olaf Hollwedel und Friedrich Fäsing von der Theatergruppe "Antjemöh" spielten in der Kirche noch einmal die Szene der Badgründung, die sie bereits beim Empfang der Gemeinde in der vergangenen Woche auf dem Kurplatz dargeboten hatten. (Hier waren die Juister Kirchenvertreter jedoch mangels Einladung nicht dabei)

Elisabeth Tobaben bedauerte es, dass man den Gottesdienst nicht auf dem Janusplatz feiern konnte, aber immerhin hätte sie nun die Ehre, von der Kanzel zu predigen, auf der auch Pastor Janus schon gepredigt hatte. Das Wirken dieses außergewöhnlichen Mannes stand dann auch im Mittelpunkt ihrer Predigt. Sie bedauerte, dass es zwar seinen berühmten Brief aus dem Jahre 1783, in dem er die Errichtung eines Seebades anregte, vorhanden sei, aber ansonsten nicht viel von ihm bekannt ist. So gäbe es keine einzige Überlieferung eines Predigttextes von ihm, gerne hätte die heutige Inselpastorin gewusst, wie ihr Vorgänger damals gepredigt hätte. Inselpastor war er von 1771 bis 1789 auf Juist. In den Aufzeichnungen war ein Hinweis zu finden, wonach sich der Pastor auch um die Kranken der Insel zu kümmern hätte. Dieses war in einer Zeit, als 93 Kinder unter einer Hustenerkrankung litten. Tobaben vermutet daher, dass diese aufgezwungene Nebentätigkeit zu der Überlegung geführt haben könnte, dass er sich Gedanken um die Heilwirkung von Seebädern gemacht hatte.