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News: Peter Hybsz leitet jetzt die Juister Jugendherberge

Beigetragen von S.Erdmann am 01. Nov 2015 - 15:17 Uhr

Bild 0 von Peter Hybsz leitet jetzt die Juister Jugendherberge

Als Peter Hybsz im Frühjahr die Hausleitung der Jugendherberge auf Juist übernahm, begann die Saison und es war keine Zeit mehr für eine Vorstellung. Daher lud er jetzt zum Saisonende in den Speisesaal der Herberge zu einer Kaffeetafel mit Vorstellung ein. Hybsz hat das Amt des Herbergsvaters von Detlef Fehlings übernommen, der diesen Posten zuvor 35 Jahre ausgefüllt hatte.

"Ich will gerne 18 Jahre hier wirken, bis ich in den Ruhestand gehe", so die Pläne des neuen Hausleiters Hybsz (Wer Probleme mit der Aussprache des Namens hat, es wird "Hübsch" gesprochen) . Ebenfalls mit auf die Insel kam seine Lebensgefährtin Isabell Alken, die auch im Haus tätig und für den gesamten Frühstücksservice zuständig ist, und die gemeinsamen Kinder Johannes (5) und Ida (2).

Hybsz dankte besonders dem Küstenmuseum, dem Nationalparkhaus und dem Fuhrbetrieb Jochen Schwips für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Sommer. Mit der ersten Saison sei er sehr zufrieden, immerhin konnte die Jugendherberge knapp 37.000 Übernachtungen mit 8.463 Gästen verzeichnen. Im Vorjahr lag man nur bei rund 32.000 Übernachtungen mit etwa 7.000 Gästen. Sein ehrgeiziges Ziel für die Zukunft sind 40.000 Übernachtungen. Diese Zahl sei durchaus realistisch, so Hybsz, obwohl die Bettenzahl im kommenden Jahr um dreißig auf dann 270 gesenkt wird. Im westlichen Haus "Arche" seien die 4-Bett-Zimmer für vier Personen zu klein, so dass dort eine geringere Belegung vorgesehen ist. Zudem wartet er auf den geplanten Abriss und Neubau der Arche. Zwar liege die Baugenehmigung für ein neues Haus vor, doch die Baukosten von rund vier Millionen Euro müssen durch den DJH-Landesverband erst einmal solide finanziert werden.

In den nächsten Tagen wird die Jugendherberge, die aus insgesamt vier Häusern mit Gästebetten besteht, wegen Saisonschuss geschlossen, aber über den Jahreswechsel haben sich bereits wieder 170 Personen angemeldet. Hybsz bedauert, dass es immer noch das alte Vorurteil gebe, eine Jugendherberge nehme den anderen Vermietbetrieben die Gäste weg: "Unsere Gäste sind aus allen sozialen Schichten, es kommen auch Ärzte, Professoren und Anwälte zu uns. Die möchten einfach nicht in ein Hotel, sondern gehen bewusst in eine Jugendherberge." Auch die sich hartnäckig haltende Meinung, dass diese Häuser von allen Seiten Subventionen erhalten, widerspricht Hybsz: "Es gibt keine Subventionen und auch keine verbilligte EU-Butter. Wir müssen wirtschaftlich arbeiten wie jeder andere Vermietbetrieb auch." Und auch für die Jugendherberge tun sich dieselben Probleme auf wie für andere Beherbergungsbetriebe: "Personal ist schwer zu bekommen und auf der Insel ebenso schwer unterzubringen."

Peter Hybsz wurde 1965 in Bremen geboren, wuchs dort auf und absolvierte in einem Restaurant am Hafen von Vegesack eine Lehre als Koch. In Ostfriesland ist er kein Unbekannter, denn von 1992 bis 2000 kochte er in der – inzwischen geschlossenen – Jugendherberge von Greetsiel, wo seine damalige Frau die Hausleitung hatte. Danach war er 15 Jahre in der Jugendherberge an der Thülsfelder Talsperre tätig, bevor er sich erfolgreich auf die Leitungsstelle auf Juist bewarb.

Die Jugendherberge auf Juist gibt es seit 1947, damals noch im heutigen "Seeferienheim" an der Billstraße. 1951 wurde dann der Neubau im Loogster Pad bezogen, bis Ende 1952 lief aber auch der Betrieb an der Billstraße ebenfalls weiter. Bereits 1955 gab es eine erste Erweiterung und 1976 wurde vom Johanniswerk Bielefeld das gegenüberliegende Kinderheim "Inselburg" erworben. Im Winter 1994/95 fand eine umfangreiche Sanierung und Umbau des Haupthauses statt. Bisherige Herbergseltern auf Juist waren Elisabeth und Erwin Paul (1947 bis 1971), Renate und Roland Plappert (1971 bis 1980) und Renate und Detlef Fehlings (1980 bis 2015). Das Ehepaar Fehlings verbringt seinen Ruhestand jetzt in Halbemond.

Unser Foto zeigt Herbergsleiter Peter Hybsz zusammen mit seiner Lebensgefährtin Isabell Alken.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN