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News: Zur Ausstellung im Hotel "Achterdiek" sind auch Gäste und Insulaner willkommen

Beigetragen von S.Erdmann am 14. Jul 2014 - 19:50 Uhr

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Nachdem Gaby und Stefan Danzer zu Jahresanfang das Hotel "Achterdiek" auf Juist übernommen hatte, planten sie, zukünftig in dem Haus Aktionen laufen zu lassen, die unter der Reihe "Danzer & Friends" laufen sollen. Nachdem schon ein Gastkoch und ein Konditor vor Ort waren, wurde jetzt eine Kunstausstellung mit Bildern des gebürtigen Norders Herbert Müller in den Räumen des Hotels eröffnet.

Die Idee dazu kam auf, weil das Hotelierehepaar mit den barocken und zumeist recht düsteren Bildern nicht mehr klar kamen, so Stefan Danzer in seiner Begrüßungsrede: "Moderne und helle Bilder sollten neue Frische und ein anderes Ambiente die die Räumlichkeiten bringen." Im Februar kam der Kontakt mit dem Maler Müller, dessen Atelier sich heute in Fehnhusen (Gemeinde Südbrookmerland) befindet, zustande. Im März war dieser das erste Mal auf der Insel und schon bald fand man zueinander.

"Inseln waren schon immer ein Thema für mich, doch Juist kannte ich noch nicht", so Herbert Müller, der zur Ausstellungseröffnung ebenfalls wieder auf die Insel kam. Die Insel sei spannend, bei dunklem Wetter und Nebel kam er zum ersten Mal hier an, sah schwere Zugpferde und Bilder, die ihn an längst vergangene Zeiten erinnerten.

Glücklicherweise sehen seine Bilder anders aus und entsprechen dem Ziel, dass sich Danzers gesetzt hatten. Im Hotel sind 38 Aquarelle und Ölbilder zu betrachten; sie zeigen Küstenlandschaften, Bilder über das Meer, die Insel, das Watt und die Marschen. Schwerpunkt sind die zwanzig Inselbilder, die nach zwei Juist-Aufenthalten erst in diesem Frühjahr speziell für diese Ausstellung entstanden sind.

Müller: "Ich bin kein Inselmaler, der jetzt alle Bauwerke verewigt. Wichtiger ist mir die Landschaft." So können sich der von ihm gemalte Strand, die Dünen, Watt- und Hellerflächen auch auf jeder anderen deutschen oder niederländischen Insel befinden. Nur auf einem Bild ist mit Wasserturm und Kurhaus oberhalb des Strandes der Entstehungsort zu erkennen.

Neben den Hausgästen waren eine ganze Reihe interessierter Insulaner bei der Eröffnung zugegen, so unter anderem Bürgermeister Dietmar Patron, Veranstaltungsleiter Thomas Vodde, Hans Kolde, Leiter vom Arbeitskreis Kunst im Heimatverein oder dem Gastronomenehepaar Helga und Sven Ahrends, die in ihrer "Domäne Bill" ebenfalls schon mehrfach Bilder zeigten. Die Ausstellung wird bis zum Ende der Saison, dem 8. November laufen. "Wir machen das nicht nur für unsere Hausgäste, auch über den Besuch von Insulanern und anderen Gästen würden wir uns sehr freuen", so Stefan Danzer. Das Haus ist den ganzen Tag geöffnet und Kunstinteressierte können sich an der Rezeption melden. Die Bilder hängen alle in den öffentlichen Räumen des Hotels, also Eingangsbereich, Flur, Aufenthalts- und Speiseräumen. Um den Hotelablauf nicht zu stören, bitten die Inhaber lediglich darum, nicht gerade während der Essenszeiten die Ausstellung besuchen zu wollen.

Herbert Müller wurde 1953 in Norden geboren, absolvierte ein Studium der Malerei an der Kunstakademie in Münster von 1973 bis 1979 bei Prof. Udo Scheel, zugleich ein Geschichtsstudium an der Universität in Münster. 2002 bekam er den ersten Preis in einer Kunstausschreibung der Karl-Simrock-Forschung in Bonn, 2010 den Publikumspreis auf der niedersächsischen Landeskunstausstellung in Aurich.

In der künstlerischen Arbeit seit den 70er Jahren ist ein Schwerpunkt die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der norddeutschen Landschaft und parallel dazu entstanden Reisebilder über Europa und Asien. So eine Aquarellreihe über Griechenland, Italien, Nordzypern und zuletzt über Polen und Kambodscha. Müllers anderer Arbeitsschwerpunkt sind Arbeiten zur Zeitgeschichte; in erster Linie Auseinandersetzung mit deutscher Vergangenheit, wie eine Reihe über die ostfriesische Außenstelle des KZ Neuengamme in Engerhafe, die Folge der "Bilder vom Krieg" oder der Zyklus "Jüdische Friedhöfe", zuletzt Arbeiten über den Autogenozid in Kambodscha.

Ausstellungen im In- und Ausland seit der Studienzeit, zuletzt 2013 Beteiligung "River of Time" im Museum für Bildende Kunst in Surgut, Russland, "Arbeiten 1973 bis 2013" in der Rathausgalerie Aurich. Zeitgleich ist die Ausstellung "Jüdische Friedhöfe – Stille Zeugen" in der ehemaligen Jüdischen Schule in Leer bis zum 14. September dieses Jahres zu sehen.

Unsere Bilder zeigen den Maler Herbert Müller (links) und Achterdiek-Inhaber Stefan Danzer vor einem Bild, welches eine ostfriesische Küstenlandschaft zeigt. Die weiteren Fotos zeigen Motive von Bildern, die bis zum 8. November im Hotel "Achterdiek" angesehen werden können.
JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN

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