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News: Juister Autorin bescherte der Insel einen Megaabend

Beigetragen von S.Erdmann am 13. Okt 2014 - 13:00 Uhr

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Ein fast voller Saal, im Fluge vergehende drei Stunden, Theater und Tanz in tollen Kostümen, ein begeistertes Publikum, Standing Ovations und nicht enden wollender Beifall, das war das "Haus des Gastes" am Samstagabend. Die Welturaufführung von "Vilo a dream of dance", einem Mix aus Theater und Tanz, dürfte für die 24 aktiv mitwirkende Schülerinnen und Schüler der Inselschule ebenso unvergesslich bleiben, wie für Autorin Bettina Suk-Langbein. Sie zeichnete zudem für die Choreographie verantwortlich und ließ es sich nicht nehmen, auch eine kleinere Rolle selbst zu spielen und zu tanzen.

Suk-Langbein schrieb bereits seit ihrem Umzug nach Juist eine Erfolgsgeschichte, nachdem sie eine Cheerleadergruppe gründete und diese bei vielen Meisterschaften in Deutschland ganz nach vorne brachte. Vor acht Monaten begann sie, sich ihren Traum zu erfüllen, und ein eigenes Bühnenstück zu schreiben. Ihre viele Arbeit wurde nun durch eine bewegende Uraufführung belohnt. Das Tanztheater der Theater AG und die AG Tanz/Cheer/HipHop der Inselschule Juist waren mit großem Eifer bei der Sache, unterstützt wurde Suk-Langbein von Schulleiter Gerrit-Alexander Schlauwitz, der die Regiearbeit übernahm und der Musicalsängerin Anja-Patrizia Wendzel, die in den Tagen vor der Aufführung mit den Schülern das Finale einübte. Für die Finanzierung sorgte der Förderkreis der Inselschule, viele Eltern halfen beim Nähen der Kostüme, Thekla Fisser unterstützte die Sache mit einem TUTU (Ballettpetticoat)-Workshop (Da haben alle Kinder ihre bunten Röcke aus Tüll selbst gemacht).

Violetta (Lea Danzer) ist ein ganz normales Mädchen, hat Freunde, jobbt in einem Cafe und tanzt Hip-Hop. Sie hat einen Freund mit Namen Jan Felix (Eryk Daniszewski). Ganz anders ihre Mitschülerin Loredana (Inse Bockelmann), ein reiches und verwöhntes Mädchen, welches nur vom Hip Hop träumt, aber auf Wunsch ihrer Eltern (Hanna Ringstmeyer und Tammo Vielhaber) Ballett tanzen muss, damit sie zum Staatsballett kommt. Ohne Freund und sehr unglücklich spinnt sie allerhand Intrigen innerhalb ihrer Schulklasse. Inse Bockelmann hatte als Hauptdarstellerin den meisten Text zu lernen und brachte die Entwicklung von der verwöhnten Göre zu einem normalen und verliebten Mädchen sehr überzeugend dar. Und Hanna Ringsmeyer gelang es perfekt, das ganze Stück über als Mutter, die "nur das beste für das Kind will" geradezu bösartig zu wirken. Auch Lea Danzer und Eryk Daniszewski konnten in ihren Rollen als stinknormales Teeniepärchen überzeugen.

Mit Kai Geiken war auch der männliche Gegenpart zu Loredana ideal besetzt. Als Trash, der sich in sie verliebt, aber keine Geld hat und eigentlich nicht in Loredanas Welt passt, gab er einige tolle Tanzeinlagen in Sachen Hip Hop. Loredana erkennt langsam, dass sie sich auch in Trash verliebt und versucht, aus ihrer Welt auszubrechen. Natürlich sind die Eltern total dagegen und können Mitschülerin Chantal (diese Rolle hat die Autorin Bettina Suk-Langbein selbst übernommen) für eine Intrige gegen Trash gewinnen, so dass der Schulleiter (Levin Hilberg) ihn von der Schule wirft. Doch die Mitschüler decken die Geschichte auf, und bei einer Tanzaufführung, wohin Loredanas Eltern gelockt werden, können diese schließlich zu einem Umdenken in Sachen Hip Hop und Trash bewegt werden.

Bei den anderen Rollen konnten teilweise Doppelbesetzungen vorgenommen werden, so spielte z. B. Tammo Vielhaber nicht nur den Vater, sondern in einer anderen Szene auch einen Kellner, und Wiona Bürmann trat mal als Russischlehrerin, als Freundin der Mutter und dann wieder als Leiterin einer Ballettschule auf. Die weiteren Rollen: Britney (Jeenke Ahrends), Sidney (Nina Moritz), Jackie-Sue (Leonie Peplow), Freundinnen der Mutter (Wiona Bürmann, Kimberley Gantenberg, Ronja Hupens), Töchter der Freundinnen (Josefine Großhans, Kira Hupens, Maje Bockelmann), Ilonka (Katja Danzer), Mädchen (Leevke Jaap), Putzfrau (Gesa Steinkrauß), Gast (Kimberley Gantenberg), Mitschülerinnen (Lara Endelmann, Leila Sbaa, Ronja Hupens).

In dem Stück gibt es eine Szene, wo Loredanas Mutter von der Ballettkarriere ihre Tochter träumt. Hierzu wird eine Leinewand vor der Bühne heruntergefahren; den Traum selbst hat man vorher mit Charlotte Großhans und den jüngeren Schülern aufgezeichnet. Hier wirkten Rieke Heyken, Lena Göttlicher, Saya Bornschein, Inke Büsing, Frida Niewald, Nelli Moritz, Marie Kleemann und Julia Blenska mit.

Neben der Handlung und den gesprochenen Worten lebt das Stück von Musik und Tanz. Da waren die "Vilo Dancer" gefragt, dort wirkten mit: Jeenke Ahrends, Lea Danzer, Inse Bockelmann, Lara Endelmann, Leevke Jaap, Leonie Peplow, Gesa Steinkrauß, Nina Moritz, Kira Hupens, Maje Bockelmann, Josefine Großhans, Leila Sbaa, Kaja Danzer, Eryk Daniszewski und Kai Geiken.

Immer wieder musste die Bühne etwas umgestellt werden, um Loredanas Zimmer, den Klassenraum, ein Cafe oder die Tanzschule darzustellen. Dazu gab es tolle Tänze und Szene, in einer Rollschuhszene kam es zu einem ungeplanten zusätzlichen Sturz, über den die Spieler dann selbst so lachen mussten, dass sie aus dem Konzept kamen. Freude machte auch ein Telefongespräch zwischen Loredana und Trash, wo die kleinen Geschwister Max und Lotte laufend störten. Diese höre man nur, sie wurden von der Autorin und ihrem Mann Michael Suk vom Technikpulk aus eingesprochen. Dieser zeichnete auch zusammen mit Thomas Martini für die Technik verantwortlich.

Das Finale war dann einfach großartig. Tänze in bunten Kostümen, wallenden Gewändern, Lichteffekten an den Hüten und geradezu unheimlich wirkte der Tanz der Vampire. Lobende Worte zum Schluss von Schulleiter Schlauwitz: "Hier wurde eine spitzenmäßige Leistung auf die Bühne gebracht!" Das Ziel, die musikalische und künstlerische Ausbildung zu fördern, sei mehr als erreicht worden. Möglich sei dies aber nur, wenn jemand wie Bettina Suk-Langbein bereit sei, dazu ihre gesamte Freizeit zu opfern. Auch gingen anerkennende Worte an Anja Wendzel, deren unkomplizierte Art gepaart mit dem großen Fachwissen bei den Teilnehmern sehr gut angekommen war. Das Schlusswort hatte eine sichtlich bewegte Autorin: "Respekt vor dem, was hier gemeinsam geschafft wurde." Wer nun neugierig geworden ist, der hat am Freitag, den 17. Oktober die Gelegenheit dazu, dann nämlich gibt es eine Wiederholung, wiederum im "Haus des Kurgastes". Beginn ist um 20:00 Uhr.

JNN-FOTOS (10): STEFAN ERDMANN