Das Haus "Seefalke" wurde in den Jahren 1957/58 von Hermann Bleyer sen. gebaut; sehr viel machte der junge Handwerker damals in Eigenleistung. Zusammen mit seiner Frau Monika betrieb er eine Ferienpension, die sich großer Beliebtheit bei den Gästen erfreute. Außerdem wuchsen in dem Haus die vier Kinder Dieter, Hermann jun., Peer und Gabriele auf.

Aus familiären Gründen wurde das Haus im Jahr 1974 an das Diakonische Werk des Kirchenkreises Dortmund verkauft. Hier wurde "der Seefalke" zur Ferienunterkunft für Erwachsenengruppen, die vom Ferien- und Freizeitdienst des Werkes auf der Insel angeboten wurden. Das Haus gehörte mit zum "Seeferienheim", das nur wenige Meter entfernt lag. So hatten die Gäste keine langen Wege, wenn sie z. B. ihre Mahlzeiten einnehmen wollten.

Doch im Laufe der Jahre wurde auf dem Hauptgrundstück auch eines der Häuser zu einem modernen Ferienhaus mit Appartements für Erwachsenengruppen umgebaut, während im "Seefalken" immer noch Toiletten und Duschen am Ende des Ganges lagen. "Die Belegung des Hauses wurde immer schwieriger", erinnert sich die Leiterin vom Seeferienheim, Annette ter Veen. "Es waren zum Schluss unfangreiche und teurer Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten unumgänglich, dieses Geld wollte das Diakonische Werk aber nicht mehr in den Bau investieren." So kam nach genau dreißig Jahren aus Dormund die Entscheidung, den Betrieb dieses Hauses einzustellen, Ende 2004 wurde es geschlossen.

Das "Strandhotel Historisches Kurhaus" gelangte danach in den Besitz des Hauses. Dieses nutzte es fortan, um ein Teil seines Personals dort unterzubringen. Jetzt allerdings hatte das "Kurhaus" die Möglichkeit, das Haus "Südwind" in der Friesenstraße von Brigitte Maschler zu erwerben. Damit hat man nun ein neues Personalhaus in unmittelbarer Nähe zum Hotel, womit das außerhalb des Ortes liegende Haus "Seefalke" abgegeben werden konnte.

Der neue Besitzer plant hier sieben exklusive und hochwertige Wohnungen, denn das Haus liegt in einer guten Lage, kann man doch zukünftig von den Südbalkons auf den Heller und das Wattenmeer sehen. Doch erst einmal ist Ärger vorprogrammiert: Die verkaufende Bank hat nämlich auf ihrem Schild bereits den neuen Projektnamen "Inselperle" stehen. Ein Ferien- und Wohnhaus mit dem gleichen Namen betreibt ein Juister allerdings schon im Ostdorf, was zwangsläufig zu Verwechslungen führen wird.

JNN-Foto: Stefan Erdmann

Drucken | PDF