Das Fahrgastschiff überwintert seit Jahren in Westerende-Kirchloog bei Aurich, wo es auch 1968 auf der Voß-Werft gebaut wurde. Zu diesem Zweck wird es in jedem Jahr im Herbst über den Ems-Jade-Kanal via Emden dorthin überführt. "Im Herbst sagte man mir, dass ich im Frühjahr das "rote Siel" in Emden wieder passieren kann", so Eilers im Gespräch. Nur daraus wurde nichts. Immer neue Probleme beim Bau der neuen Brücke in Emden sorgten in der Stadt selbst auch für Unmut. Die geplante Fertigstellung im November 2012 verzögerte sich immer wieder, zuletzt wurden die winterlichen Temperaturen genannt die eine Fertigstellung verhinderte. Während der Bauarbeiten ist der Kanal in diesem Bereich für die Schifffahrt nicht passierbar.

"Den Ems-Jade-Kanal in Richtung Wilhelmshaven kann ich wegen Mindertiefen nicht gefahrlos durchfahren" so Kapitän Eilers. "Außerdem zahlt mir keiner die Mehrkosten für Gasöl, und ich kann ab Wilhelmshaven noch nicht durch das Wattenmeer fahren, weil die Pricken in den Fahrwassern noch nicht alle wieder erneuert und gespült sind". Das Juister Ausflugsschiff (42 BRZ) darf mit seinen 22 Metern Länge auch nicht nördlich der Ostfriesischen Inseln überführt werden. In der Saison darf es bis zu 100 Fahrgäste im Wattenmeer befördern. "Nun kann ich noch nicht mal meinen Decksmann zur Insel fahren," sagte Eilers später etwas resigniert. Auch der Alternativweg in Emden über den Verbindungskanal und die Borssumer Schleuse scheidet für das Schiff wegen der zu geringen Durchfahrthöhe der Eisenbahnbrücke aus. Wann das Fahrgastschiff seinen Heimathafen Juist wieder erreichen kann hängt jetzt von den Bauarbeiten in Emden ab. So lange bleibt es bei der Zwangspause für den Insulaner und seinem Schiff in Westerende.

Unser Foto zeigt die frisch gestrichene und einsatzbereite "Wappen von Juist" in Westerende.

Text und Foto: Cai Rönnau

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