"Die Krankenversicherung ist ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt, das viele Fragen aufwirft, trotz Internet halten wir als AOK die persönliche Betreuung durch Kundenberater für sehr wichtig", betonte Norbert Hemken von der AOK bei der Eröffnung. Auf den größeren Inseln wie Borkum und Norderney sei man mit ständigen Geschäftsstellen vertreten, was sich aber auf Juist wegen seiner sehr viel kleineren Einwohnerzahl nicht lohne. Deshalb habe man sich um Räumlichkeiten - was immer ein Problem auf den Inseln bedeutet - gekümmert, um in regelmäßigen Abständen auch auf Juist Sprechstunden abzuhalten. Hemken dankte besonders der Sparkasse, die es letzt und endlich ermöglichte, die Planungen in die Tat umzusetzen. Man habe hier ein Büro im hinteren Bereich der Filiale bekommen, wo vertrauliche Gespräche zwischen Versicherten und den AOK-Mitarbeitern möglich ist. Bedingt durch viele Saisonkräfte schwankt der Anteil der AOK-Versicherten auf der Insel immer, Hemken nannte 600 bis 800 Personen als Kunden auf dem Eiland. Er sprach auch der Inselgemeinde und der Reederei Norden-Frisia einen Dank aus, denn auch sie waren an den Planungen mit beteiligt.

"Für die Sparkasse ist es ein besonderer Tag, denn zum ersten Mal haben wir Untermieter in einer Filiale unserer Bank", so Wilfried Türk, Regionaldirektor der Sparkasse Aurich-Norden. Vom Grundsatz her würde die Sparkasse ihre Räumlichkeiten nicht untervermieten, doch bei der AOK, die ebenfalls einen öffentlich-rechtlichen Status hätte, würde man eine Ausnahme machen. Das Produktangebot der AOK rund um die gesetzliche Krankenversicherung stelle eine sinnvolle Verknüpfung zu den Finanz- und Versicherungsprodukten der Sparkasse dar. "Zudem steht der Kunde mit seiner individuellen Situation bei der AOK wie bei der Sparkasse im Mittelpunkt. Der persönliche Kontakt ist wichtig, auch diese vertrieblichen Ansätze sind gleich", so Türk weiter. Er dankte besonders der Juister Filialleiterin Stefanie Balzer, die sich vor Ort um die Verwirklichung des Planes gekümmert hatte.

Bürgermeister Dietmar Patron freute sich, dass dank dieser Kooperation nun auch den Juistern die Möglichkeit gegeben wird, vor Ort ihre die Krankenkasse betreffenden Belange regeln zu können. Die Gemeinde wird das Projekt weiterhin unterstützen, indem sie die Termine und Uhrzeiten für die Sprechstunden auf der Insel bekannt macht. Er hofft, dass das neue Angebot auch von den auf Juist Versicherten angenommen wird.

Geplant sind Sprechstunden im 14-Tages-Rhythmus, so Andreas Johanni, Marktbereichsleiter für Norderney und Juist. Selbstverständlich kann es immer mal witterungsbedingt zu Verschiebungen kommen, ansonsten will man aber regelmäßig und zuverlässig vor Ort sein. Es würden gut ausgebildete Fachkräfte zur Insel kommen, neben ihm sei dieses unter anderem Kundenmanagerin Helga Onnen; ebenso wird Gerald Eilts, der bereits seit 1983 die Firmenkunden auf Juist betreut, weiterhin auf der Insel sein. Neben Beratung, Informationen und Hilfestellung sei für die AOK aber auch die Werbung von Nachwuchsmitgliedern wichtig, auch zu diesem Zweck wolle man persönlich vor Ort tätig werden.

Der Eröffnung schloss sich ein Nachmittag der offenen Tür an, wo man sich über das neue Angebot informieren konnte, und auch ein kleiner Gesundheitstest war möglich. Der erste reguläre Öffnungstermin ist für den 6. November geplant. Die genauen Daten werden zukünftig über die Gemeinde und auch über JNN bekannt gegeben, ebenso per Aushang in der Sparkasse. Um Inselkunden, die sich per Email an die Kasse wenden, wurde zudem eine eigene Adresse eingerichtet, womit man bei der AOK gleich sehen kann, dass es sich hier um einen Mail von der Insel handelt. Die Adresse ist: AOK.Juist@nds.aok.de

Unser Foto zeigt (v.l.n.r.): Andreas Johanni, Stefanie Balzer, Dietmar Patron, Norbert Hemken, Wilfried Türk und Helga Onnen.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

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