Juist Impression

 

Newsbeiträge

News

News: Fähre wird teurer/Fliegen wird günstiger

Beigetragen von S.Erdmann am 22. Dez 2012 - 21:29 Uhr

Bild 0 von Fähre wird teurer/Fliegen wird günstiger

Ab dem 1. Januar 2013 wird die AG Reederei Norden-Frisia die Fahrpreise im Verkehr zu den Inseln Juist und Norderney anheben. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Die Fahrpreise für die Personenrückfahrkarte nach Juist und Norderney steigen um jeweils 0,50 Euro für die Erwachsenen-Rückfahrkarte.

Der Anstieg bei den Insulanerkarten fällt nicht so hoch aus. So bezahlen Juister künftig 16,00 Euro für die Rückfahrkarte (bisher 15,80 Euro), der Preis für Insulaner Kinder und Schüler wird um 0,10 Euro auf nunmehr 8,00 Euro angehoben.

Die Tarife für den Fracht- und Güterverkehr sowie Fahrzeuge im Liniendienst zu den Inseln werden um durchschnittlich 2,5 Prozent angehoben. Grund seien gesteigerte Kosten. "Die anhaltenden Steigerungen in für uns wesentlichen Kostenpositionen, wie Personal und Schiffstreibstoffe können wir leider nicht durch entsprechende Einsparmaßnahmen kompensieren. Ebenfalls negativ schlagen die um fünf Prozent erhöhten Hafengebühren durch den Betreiber N-Ports zu Buche", so Reedereisprecher Fred Meyer.

Erfreulich hingegen, dass Flüge zu den Inseln günstiger werden. Die EU-Kommission hat endlich die umstrittene Laufverkehrssteuer abgeändert. Danach werden künftig pro Flug und Person nicht mehr zehn Euro (incl. Umsatzsteuer) kassiert, sondern nur noch rund zwei Euro. Die Entscheidung sei ein gutes Signal für das Tourismus-Gewerbe in der Region, meinte Holger Kohls, Bürgermeister von Wangerooge: "Die Steuer ist nicht ganz weg, die Menschen zahlen dann zwei statt zehn Euro pro Flug. Das ist schon positiv zu sehen. Es hat aber auch zwei Jahre gedauert." Wangerooge und Juist sind die am stärksten tideabhängigen Inseln, entsprechend haben sie auch die meisten Fluggäste.

"Heute erreichte mich die gute Nachricht, dass die Luftverkehrsteuer nach
nochmaliger Überprüfung durch die EU-Kommission nunmehr abgeändert
worden ist", so Juists Bürgermeister Dietmar Patron auf der letzten öffentlichen Ratssitzung am Donnerstagabend. Die Kommission hatte nach einer Mitteilung der Nds. Staatskanzlei eine weitgehende Steuerbefreiung davon abhängig
gemacht, dass ein Mindeststeuersatz von 20 Prozent des regulären
Steuersatzes erhoben wird. Das zuständige Bundesfinanzministerium konnte
auf Nachfrage bisher noch nicht mitteilen, zu wann die neue Regelung in
Kraft tritt. Patron: "Durch die Senkung der Steuer wird hier ein klares Signal für den Tourismus auf Juist gesetzt." Er habe mit einem Vertreter der Frisia-Luftverkehr GmbH gesprochen, dort habe man ihm mitgeteilt, dass seit Einführung dieser Steuer das Minus an Fluggästen nach Juist bei rund fünf Prozent liege. Bei anderen Inseln läge die Zahl sehr viel höher.

Auch Ministerpräsident David McAllister (CDU) zeigte sich zufrieden: "Dies ist ein guter Tag für die Ostfriesischen Inseln und Helgoland, für die Bewohner und ihre Gäste." Weniger Begeisterung zeigte hingegen Jan-Lüppen Brunzema von der Luftverkehr Friesland-Harle GmbH (FLH). Die Flüge würden zwar günstiger, der bürokratische Aufwand bestehe aber weiter im vollen Umfang. Immerhin sind bei der FLH, die seit einiger Zeit zur Frisia-Luftverkehr GmbH in Norddeich gehört, für die Bearbeitung der Steuer und der Ausnahmeformulare alleine in 2011 rund 2.400 zusätzliche Arbeitsstunden angefallen. Nach Angaben Brunzemas ist der Luftverkehr zu den Inseln durch die bisherige Regelung seit 2010 zudem um rund 20 Prozent zurückgegangen. Die LFH stellte deshalb einige Linienflugverbindungen ein, ebenso wurden Maschinen im Ausland stationiert.

Armin Ortmann, Geschäftsführer der Frisia Luftverkehr GmbH Norddeich (FLN), hält das für einen "Schritt in die richtige Richtung". Natürlich sei es aus Sicht der FLN wünschenswert, wenn die Steuer ganz wegfallen würde, wichtig sei aber, dass durch die Absenkung der Steuer der Ticketpreis nicht mehr so wie bisher belastet werde. Ortmann: "Wir gehen davon aus, dass es positive Auswirkungen hat." Die FLN fliege relativ kurze Strecken. Da seien über acht Euro pro Ticket an zusätzlicher Belastung, wie es bisher der Fall gewesen sei, viel. Ob sich auch der Verwaltungsaufwand verringern werde, hänge davon ab, wie die Steuer erhoben würde. Dazu lägen ihm bisher keine weiteren Details vor. Er könne sich durchaus vorstellen, dass die Politik hier die Steuererhebung vereinfachen könne. Bleibe hingegen alles wie bisher, sinke auch der mit der Luftverkehrssteuer verbundene Verwaltungsaufwand.

JNN-Archivfoto: Michaela Friedrichs
Quellen: Pressemitteilung Reederei, Ostfriesen-Zeitung, Nordwest-Zeitung, Norderneyer Morgen, Inselgemeinde Juist.