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News: Pilot nimmt für Hilfsprojekt Kurs auf Ghana

Beigetragen von JNN am 24. Okt 2012 - 22:10 Uhr

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Jörg Bohn (50) aus Bad Zwischenahn war einmal Berufspilot bei der Lufthansa und hat die ganze Welt gesehen. Am Freitag brach der Zwischenahner, der heute Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Wuppermann auf Juist ist, zu einer riskanten Reise nach Afrika auf. Mit seiner einmotorigen Ruschmeyer R-90 , von der es in Deutschland noch etwa 27 Exemplare gibt, startete Bohn am Freitag vom Flugplatz Felde (Westerstede) nach Afrika. Mit an Bord: Der Ghanese George Manu. Auch er hat eine Pilotenlizenz, will, wie Bohn, Mitte bis Ende nächster Woche in Ghana landen - wenn alles gut geht.

Bereits seit 50 Jahren gibt es eine fliegerische Verbindung zwischen Ghana und der Nordseeinsel Juist. Sieben ghanaische Flugschüler absolvierten auf Juist damals ihre Segelflugausbildung. Begleitet wurden sie 1962 von der bekannten Testpilotin Hanna Reitsch. Bohn und Manu hoffen, von den sieben Ehemaligen noch einige wiederfinden zu können. Eine Zeitung in Ghana hat über dem Abenteuerflug berichtet.

Vor dem Start in Felde gab sich Jörg Bohn am Freitag gelassen und optimistisch. "Mir hat einer erzählt, dass man bei Zwischenlandungen in Westafrika mindestens einmal verhaftet werden muss, dann verliefe alles normal", lachte der Flugzeugführer.

Vorbereitet ist er. An Bord befindet sich neben einem Zusatztank und einem Ersatzreifen auch ein Satellitentelefon. "Fall wir in der Wüste mal runter müssen", beschreibt Bohn eine Situation, die am besten gar nicht eintreten soll.

Hauptgrund für die "Expedition" ist die Unterstützung eines humanitären Hilfsprojektes. "In Ghana werden Leichtflugzeuge gebaut und für Hilfsflüge eingesetzt. Darum kümmern sich ausschließlich ghanaische Frauen, die auch selbst fliegen. Ihnen wollen wir helfen", so Bohn. Am 10. November will er zurück sein - wenn alles gut geht und die afrikanischen Behörden und äußerst misstrauischen Geheimdienste am Boden mitspielen. Auf dem Rückflug ist als Co-Piloten der Oldenburger Jan Wuppermann an Bord.

Text und Foto: Heiner Otto