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News: Saunalandschaft sorgt schon zum Baubeginn für Zoff
Seit dem 1. Oktober ist auf Juist Bausaison. Und sofort steht wieder Ärger auf der Tagesordnung: Die Inselgemeinde hat nämlich begonnen, den Aufgang zum Erlebnisbad (gehört zur Warmbadstraße) vom Haus Carola bis zum Erlebnisbad zu einer Baustellenzufahrt umzufunktionieren. Hier sollen - zum Unwillen der Anlieger - die Materialtransporte zum Bau der neuen Saunalandschaft auf dem Dach des Erlebnisbades erfolgen. Bei früheren Baumaßnahmen erfolgten solche Transporte grundsätzlich über die Strandpromenade.
Wie der "Ostfriesische Kurier" in der vergangenen Woche berichtete, sind jetzt schon erhebliche Straßenschäden zu sehen, da zum Transport wegen der starken Steigung auch Radlader eingesetzt werden müssen, zudem gab es schon Gefährdungen durch verrutschende Ladungen. "Für mich ist ein finanzieller Schaden vorprogrammiert", stellte Hotelier Johannes Pabst fest. Wie schon bei der Sanierung des Cafes "Hohe Düne" während der Sommermonate durch die Gemeinde muss Pabst wieder einmal befürchten, dass seine Gäste durch den Baulärm in unmittelbarer Nachbarschaft empfindlich gestört werden. Deshalb schrieb er in der vergangenen Woche auch an den Bürgermeister. In dem Brief stellt er fest: "Wir werden in der ohnehin schwierigen Winterphase keine Chance haben, unsere bevorzugten Zimmer zur Düne vermieten zu können." Immerhin ist der Inhaber des gleichnamigen Hotels verpflichtet, bei Buchungsanfragen auf die Baustelle und den Lastenverkehr hinzuweisen.
In einem weiteren Schreiben an den Landkreis kritisiert Pabst, dass die Gemeinde in Kauf nehme, dass ein intakter Strandaufgang nachhaltig geschädigt wird: "Alleine die Reparaturkosten dürften die Ersparnisse durch die verringerten Speditionskosten weiter übersteigen." Pabst spricht sich dafür aus, den Transport über die Strandpromenade durchzuführen, so wie es bisher immer gehandhabt wurde: "Hier ist der Störfaktor insgesamt weitaus geringer als bei der geplanten Variante. Einzig der Lieferweg ist geringfügig länger, was zu etwas höheren Kosten bei der Spedition führen würde."
Ebenso beanstandet der Hotelier und Vorsitzende des DEHOGA-Inselverbandes, dass sich die Inselgemeinde im Eigeninteresse über das Verbot von Baufahrzeugen als Transportmittel hinwegsetzt und gleichzeitig die berechtigten Ansprüche von Anliegern ignoriert. Zudem sei man nicht vorab informiert worden. Pabst: "Wir hatten keine Möglichkeit, unsere Gäste über die sie erwartende Beeinträchtigung zu informieren. Negative Reaktionen und Schadensersatzforderungen uns gegenüber als Hotelbetreiber sind zu erwarten." Deshalb habe er auch einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
Auch dient die Warmbadstraße als Feuerwehrzufahrt für das Hotel und das zum Betrieb gehörende Personalwohnhaus "Meereswogen". Durch die jetzt erfolgte Sperrung sei im Ernstfall jetzt keine Anfahrmöglichkeit von der Ostseite her möglich. Über diesen Missstand habe er auch Gemeindebrandmeister Thomas Breeden informiert.
Bürgermeister Dietmar Patron wies zu dem Thema darauf hin, dass am 1. Oktober die Bausaison begonnen hat und die Baugenehmigung durch den Landkreis Aurich vorliege. Dennoch zeigte er sich gegenüber dem "Ostfriesischen Kurier" zuversichtlich: "Wir werden eine Lösung finden!" Er habe zwischenzeitlich mit Pabst und einem weiteren Anlieger gesprochen.
Unser Foto zeigt den betroffenen Bereich der Warmbadstraße.
JNN-Foto: Stefan Erdmann