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News: Juister Taufpatin Tina Bolte gab neuer Schnellfähre ihren Namen

Beigetragen von S.Erdmann am 02. Jun 2025 - 18:08 Uhr

Bild 0 von Juister Taufpatin Tina Bolte gab neuer Schnellfähre ihren Namen

Neben dem Juistival gab es am vergangenen Freitag noch eine weitere Veranstaltung, die für Juist von Bedeutung war. Die neue Schnellfähre „Inselexpress 2“ wurde im Juister Hafen getauft und offiziell in Dienst gestellt.

Erstmalig fand eine solche Taufe auf Juist statt, als Taufpatin war Tina Bolte vom Hotel „Friesenhof“, Tochter von Frisia-Aufsichtsratmitglied Hans Geog Peters, auserkoren worden. „Als gebürtige Juisterin freut es mich besonders, den neuen „Inselexpress 2“ mit der Taufe offiziell in Dienst stellen zu können“, so Bolte. Alles klappte gut, nach den obligatorischen Wünschen wie allzeit gute Fahrt und immer drei Fuß Wasser unterm Kiel, ging die Sektflasche sofort beim ersten Mal zu Bruch, als sie auf den Buganker aufschlug.

Der „Inselexpress 2“ war im Juli 2024 auf der NG Shipyards Werft im
niederländischen Lauwersoog auf Kiel gelegt worden (JNN berichtete). Auftraggeber war die Reederei Cassen-Tours Cassen Eils & Frisia Touristik GmbH, eine hundertprozentigen Tochtergesellschaft der AG Reederei Norden-Frisia.

„Aus Konzernsicht werden wir unser Angebot für die Gäste noch mehr erweitern, um sowohl den Expressverkehr, als auch den Fährverkehr nach Juist und Norderney noch flexibler gestalten zu können“ so Frisia-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann. Zwar sei die „Inselexpress 2“ kein großes, aber ein wichtiges Schiff für die Reederei. Sie soll ganzjährig zusammen mit ihrem Schwesterschiff „Inselexpress 1“ zwischen Juist und Norddeich eingesetzt werden. Cassen-Tours habe sich daher Optionen über weitere Bestellmöglichkeiten für die Zukunft gesichert, der Reedereichef lobte die gute Zusammenarbeit mit der Werft, die ein hervorragendes Produkt gebaut und abgeliefert habe. Sein Dank ging auch an Michael Garrels, der als technischer Inspektor der Reederei den Bau des Schiffes zuverlässig begleitet hatte.

„Wir freuen uns sehr, an der Entwicklung dieser Schnellfähre für den besonderen Einsatz im Wattenmeer maßgeblich beteiligt gewesen zu sein und dass wir den „Inselexpress 2“ bauen durften“, sagt Albert Keizer, Geschäftsführer der Werft NG Shipyards. Auch Keizer lobte das gute Miteinander zwischen Werft und Reederei, es war nicht immer einfach, denn das Schiff wurde nach EU-Fahrgastrichtlinien gebaut, was auch oft mit überbordender Bürokratie verbunden sei.

Aurichs Landrat Olaf Meinen freute sich ebenfalls über das neue Schiff, welches wichtig für den Tourismus im Landkreis sei. Mit fast 10 Millionen Übernachtungen sei der Tourismus der Jobmotor im Kreis, er frage sich, wo dieser ohne diesen Wirtschaftszweig wäre. Humorvoll stellte er zudem fest, dass es sich mit dem „Inselexpress 2“ um einen gelungenen Neubau handeln müsste: „Wenn Carl-Ulfert Stegmann lobt, dann muss es gut sein.“

„Unsere Kunden haben das vorhandene Express-Angebot in der Vergangenheit sehr gut angenommen“, sagt Fred Meyer, Geschäftsführer der Cassen-Tours. Mit der neuen Expressfähre komme die Reederei der Nachfrage vieler Inselbesucher entgegen. „Der „Inselexpress 2“ ist damit ein weiterer Baustein in unserem Konzept der umfassenden Inselversorgung und zugleich der erste eigene Neubau“, so Meyer. (Die „Inselexpress 1“ wurde seinerzeit noch in Asien unter der Regie der Emder Reederei AG Ems gebaut, wir berichteten). Um die Auslastung macht man sich keine Sorge, ergänzte Stegmann in seiner Ansprache: „Wir mussten den Flugdienst aufgeben, weil immer weniger Gäste kamen. In 2024 waren es aber immer noch 27.000 Fluggäste, die jetzt einen anderen Weg zur Insel nehmen werden.“

„Die neue Fähre ist für Fahrten im Wattenmeer optimiert,“ betont Rolf Harms,
ebenfalls Geschäftsführer der auftraggebenden Reederei. Mit nur 75 Zentimetern Tiefgang sei auch eine tideabhängige Insel wie Juist gut und häufiger erreichbar.

Eine Besonderheit sei der Antrieb über einen neuen, effizienteren
Wasserstrahlantrieb von Hamilton, der speziell für die geforderten Gegebenheiten konzipiert sei. Die Motoren können mit Diesel (EN590), GTL (Gas-to-liquid) und HVO (hydrotreated vegitable oil) angetrieben werden. „Zudem bietet der „Inselexpress 2“ einen optimal ausgenutzten Raum für Passagiere, Crew und Gepäck und damit mehr Komfort als die kleinen Wassertaxen“, so Harms.

Mit einer kleinen Hafenrundfahrt präsentierte Kapitän Jan-Lukas Schwarz die große Manövrierfähigkeit des Schiffes. Er ist bisher die „IE 1“ gefahren und konnte daher bestätigen, dass es mit dem neuen Hamilton-Wasserstrahlantrieb, der weltweit zum ersten Mal eingesetzt wird, eine große Verbesserung bei der Fahrt und den An- und Ablegemanövern gäbe. Angenehm ist auch die größere Breite des Schiffes, womit es einen besseren Durchgang in der Mitte des Fahrgastraumes gibt und man hier z.B. auch mal einen Kinderwagen abstellen kann. Zudem steht den zwei Besatzungsmitglieder auf der Brücke mehr Platz zur Verfügung als bei der „IE 1“

Technische Daten zur „Inselexpress 2“:

Klasse: Bureau Veritas
Flagge: deutsch
Länge: 20,32 Meter
Breite: 6,01 Meter
Tiefgang 0,75 Meter
Geschwindigkeit: 16 Knoten
Motoren: 2 x VOLVO Penta D8 (mit Abgasnachbehandlung)
Antrieb: 2 x Waterjets (Hamilton LTX 36)

Unser Foto oben auf der Startseite zeigt die Begleiteten derTaufe des „Inselexpress 2“ (v.l.): Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann, Lina Keizer, Dirk Keizer und Albert Keizer von NG Shipyards, Taufpatin Tina Bolte, Bürgermeister Dr. Tjark Goerges und Landrat Olaf Meinen.

Weitere Fotos zeigen den neuen „Inselexpress 2“, ein Blick auf die moderne Brücke, auf einem weiteren Foto sind beide Inselexpress-Fähren zu sehen, in der Mitte läuft die Fähre „Frisia IX“ ein.

TEXT: STEFAN ERDMANN, ANKE WOLFF/REEDEREI NORDEN-FRISIA
FOTOS: HEIDI JANSSEN (1), STEFAN ERDMANN (5)

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