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News: Marienhafener Pflegedienst übernimmt ambulante Pflege auf Juist

Beigetragen von S.Erdmann am 21. Nov 2025 - 13:26 Uhr

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Große Sorge bereitete vor einigen Wochen für die älteren und pflegebedürftigen Juister Einwohner die Nachricht der Diakonie des Kirchenkreises, dass man den den häuslichen Pflegedienst auf Juist mangels Personal Ende November einstellen müsste. (JNN berichtete) Unter Umständen hätte dieser Personenkreis nicht mehr auf der Insel leben können, doch die Inselgemeinde fand zusammen mit anderen Beteiligten eine Lösung, die jetzt vorgestellt wurde.

Die Ambulante Krankenpflege Andreas Ubben GmbH aus Marienhafe konnte als neuer Partner gewonnen werden. Diese wird die bisherigen Aufgaben der Diakonie vollumfänglich übernehmen; am Freitagvormittag (21. November 2025) fand eine Vorstellung des neuen Konzeptes im Terrassensaal der evangelischen Kirchengemeinde statt.

Andreas Ubben, der seit 2018 seinen Betrieb mit den verschiedensten Angeboten wie Tagespflege, Ambulante Pflege, hauswirtschaftliche Versorgung, außerklinische Intensivpflege usw. betreibt, stellte sich den Insulanern vor. Mit dem neuen Aufgabenfeld Juist haben man „eine neue und spannende Aufgabe übernommen.“ Eine autolose und tidenabhängige Insel stellt den Pflegedienst indes vor große logistische Herausforderungen. Dennoch zeigte sich Ubben zuversichtlich, denn ihm stehe ein Team von rund einhundert motivierten Mitarbeitern zur Verfügung, so dass er das Projekt mit Freunde angehen will. Derzeit sind es 21 Personen, die auf häusliche Pflege auf der Insel angewiesen sind.

Alle Beteiligten würden an einem Strang ziehen, die Kirchengemeinde stellt weiterhin die beiden Wohnungen im Haus „Eckart“ zur Verfügung, wo schon die Pflegekräfte der Diakonie untergebracht waren, die Inselgemeinde übernimmt als Mieter die Wohnungen, die Reederei Norden-Frisia kommt den pflegenden Mitarbeitern beim Fahrpreis entgegen, so könne sich das Projekt Juist auch wirtschaftlich für den Betrieb lohnen, so Ubben.

Er sei froh, mit Elke Zawada eine Mitarbeiterin übernehmen zu können, die bereits seit einem Jahr auf Juist lebt und für die Diakonie tätig war. Zudem kämen wechselweise Mitarbeiter zur Insel, wobei man sich bemühen will, eine Stammcrew zu bilden. Dazu wird Lothar Tattje gehören, der sich bei diesem Termin ebenfalls schon vorstellte, zudem soll mit Maren Peters eine Pflegerin kommen, die Juister Wurzeln habe.

„Wir sehen bei uns keine Personalprobleme,“ stellte Gaby Richlowsky, die stellvertretende Pflegedienstleiterin, fest. Sollte es zu Ausfällen bei der Stammcrew kommen, könne alles weiter abgedeckt werden. Zahlreiche weitere Pflegerinnen und Pfleger hätten ihre Bereitschaft bekundet, zwischendurch auch auf Juist Dienst machen zu wollen. Insgesamt würde auch die gesamte Umstellung von der Diakonie auf den Pflegedienst Ubben zum Beginn des Monats Dezember ohne großartige Veränderungen und Umstellungen für die pflegebedürftigen Kunden ablaufen, versicherte Andreas Ubben.

Angeschafft werden soll noch ein geschlossenes Fahrrad, ein sogenanntes Pedelac, wo man auch geschützt Pflegeutensilien mitnehmen könnte, ebenso sei man dabei, ein Büro im Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Hier sei eine wöchentliche Sprechstunde geplant, jederzeit erreichbar sei man indes in Marienhafe, zudem ist die diensthabende Pflegekraft vor Ort stets erreichbar. Ubben bedauert, dass dieses Büro im Obergeschoss nur über eine Treppe erreichbar sei, allerdings gäbe es Bestrebungen bei der Gemeinde, dieses Büro wie auch das der Insellotsin nach unten zu verlegen, womit es dann barrierefrei erreichbar sei.

Die rund zwanzig anwesenden Zuhörer zeigten sich erfreut und erleichtert, dass das Angebot der häuslichen Pflege auf Juist bestehen bleibt. Es gab hierfür Applaus und einige Wortmeldungen, die ihrer Freude und Dankbarkeit darüber Ausdruck verliehen.

Unser Foto zeigt (v.l.n.r.) Pflegekraft Lothar Tattje, stellvertretende Pflegedienstleiterin Gaby Richlowski und Pflegedienstchef Andreas Ubben stellten den zukünftigen Pflegedienst auf Juist im Terrassensaal der Kirche vor.

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN