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News: Maschinen sind auf dem Weg von Juist nach Afrika

Beigetragen von S.Erdmann am 27. Dez 2013 - 10:46 Uhr

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Mit großem logistischem Aufwand werden derzeit Maschinen aus der Tischlerei von Emil Uhlenkamp nach Gulu in Afrika gebracht. Dort nämlich baut die Stiftung des Juister Inselarztes Dr. Paul Okot-Opiro eine Internatsschule.

Der Inselarzt stammt aus der Region Gulu in Norduganda. Ein Gebiet, das durch jahrzehntelange Bürgerkriege und Diktaturen fast gänzlich vernichtet wurde. Dörfliche Strukturen sind zerstört, Tausende Menschen wurden brutal ermordet. Unzählige Waisenkinder blieben schwer traumatisiert durch die Kriegswirren zurück, ohne die Möglichkeit auf eine menschenwürdige Zukunft.

Diesen Kindern hilft der Inselarzt nun schon seit sechs Jahren. Er hat eine eigene Stiftung gegründet um ihnen eine Zukunft mit Hoffnung auf ein besseres Leben zu ermöglichen.

Momentan steht der Bau einer stiftungseigenen Internatsschule für etwa 700 Kinder an - ein großes Projekt mit viel logistischer Arbeit. Diese alleine von einer ostfriesischen Insel zu koordinieren, ist nicht immer einfach, berichtet die Stiftung in einer Pressemitteilung.

Immer auf der Suche nach Maschinen, Großgeräte wie Traktoren, Steinbrechern, Stromaggregaten und anderen Dingen wurde der Doktor jetzt wieder fündig. Eine Juister Schreinerei überließ ihm jetzt Bandschleifer, Kreissäge, Hobel-, Bohr- und Schleifmaschine und andere Großgeräte für sein Projekt in Uganda. Der Juister Emil Uhlenkamp aus der Dünenstraße, der noch bis zum letzten Jahr in seiner Tischlereiwerkstatt gearbeitet hat, zeigte ein Herz für die Kinder in Uganda und spendete die Maschinen aus dem seit 1960 bestehenden Familienbetrieb für das Internatsprojekt.

Mit Tieflader, Hebebühne und Radlader unterstützt vom Fuhrbetrieb Gerd Heyken, wurde alles auf Pferdewagen verladen und zum Hafen transportiert. Von dort begann für die deutschen Markenmaschinen die lange Reise von Belgiens Hafen Antwerpen durch die Straße von Gibralta, das Mittelmeer, Suezkanal, durch das Rote Meer, entlang der Küste von Somalia (eine gefährliche Passage aufgrund der Piratenüberfälle) bis zur Ostküste nach Mombasa, den Hafen von Kenia. Hier beginnt dann ein nicht weniger einfacher Landweg mit Schwertransportern in den Norden Ugandas. Eine Reise mit Hindernissen, die es noch zu überwinden gilt.

Mit den Maschinen sollen in Afrika zunächst die Holzkonstruktionen der Dächer der zukünftigen Internatsschule sowie später dann Türen- und Fensterrahmen und Einrichtungsgegenstände gebaut werden. Wenn das Internat fertig gestellt ist, sollen diese Geräte noch für die Schreinerausbildung derjenigen Schüler genutzt werden, die einen Handwerksberuf erlernen wollen. Die auf Juist in den Ruhestand getretenen Maschinen werden damit in Gulu ein "Comeback" erleben.

Informationen über die Naume-Stiftung gibt es unter www.naume-kinderstiftung.com.

JNN-FOTOS: JUSTYNA CZAPLA

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