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News: Einmal Juist-Ghana und zurück

Beigetragen von S.Erdmann am 06. Nov 2012 - 17:12 Uhr

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Einen besonderen Flug führt jetzt Jörg Bohn, Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V., durch. Mit seiner einmotorigen Maschine vom Typ Ruschmeyer R90-230RG flog er zusammen mit seinem Begleiter George Manu rund 8.000 Kilometer nach Ghana. Auf der äußerst anspruchsvollen Strecke mussten 16 Länder durchfolgen werden.

Anlass zu der Aktion war ein Zeitungsartikel, auf den Bohn per Zufall gestoßen war. Darin wurde davon berichtet, dass sieben Studenten aus Ghana im Jahr 1962 "von ihrem Präsidenten dazu ausgewählt wurden, das Segelfliegen praktisch und technisch in Ghana bekannt zu machen." Dazu besuchten sie auch drei Wochen lang die Jubi, die damals unter der Leitung von Hans Kolde stand. Danach wurden sie in Deutschland zu Fluglehrern und Flugzeugbauern ausgebildet. Trotz Presseveröffentlichungen in Ghanas großen Zeitungen konnte aber keiner der Teilnehmer mehr ausgemacht werden.

"Der Hauptgrund für die Reise ist die Unterstützung eines humanitären Hilfsprojektes", so Bohn. Die Organisation "Medicine on the Move" (Medizin in Bewegung) wurde vor sieben Jahren von einem Briten gegründet; sie baut in Ghana Leichtflugzeuge und diese werde für medizinische Hilfsflüge in den entlegenen Regionen eingesetzt. Während des Fluges sammeln die beiden Freunde Spenden für diese Organisation.

Über ein halbes Jahr haben die Vorbereitungen gedauert. Die Maschine wurde mit einem Zusatztank ausgerüstet, ebenso mit Ersatzreifen und einem Satellitentelefon, falls man in der Wüste runter müsse. Außerdem waren Überfluggenehmigungen, Sicherheitsüberprüfungen durch Geheimdienste, Visa und Impfungen notwendig. Von den 16 Ländern hat jedes seine eigenen Bestimmungen. Zum Teil musste auch aus Nachbarländern Sprit eingeflogen werden, um die Maschine mit Benzin auftanken zu können. Hilfe bei den Vorbereitungen bekam der ehemalige Lufthansa-Pilot Bohn vom Westersteder Fliegerklub.

Bevor man auf dem Flugplatz Kpong Field in Ghana landen konnte, lag vor Bohn und Manu eine Route, die von Juist und Westerstede weiter über Limoges, Sevilla, Agadir, Dakhla, Dakar und Monrovia nach Accra, der Hauptstadt von Ghana und schließlich nach Kpong Field führte. Auf dem Rückflug ist als Co-Pilot der Oldenburger Jan Wuppermann an Bord. Wenn das Wetter und die afrikanischen Behörden und Geheimdienste es zulassen, wird Jörg Bohn und seine Ruschmeyer am 10. oder 11. November wieder auf Juist zurück sein. Dann werden rund 16.000 Kilometer hinter ihm liegen.
Unser Archivfoto vom April 2011 zeigt Bohn sein Flugzeug vom Typ Ruschmeyer R-90 mit dem Rufzeichen D-EEHX auf dem Flugplatz unserer Nachbarinsel Borkum. Nur etwa 27 Exemplare dieses Typs gibt es noch in Deutschland.
JNN-Foto: Stefan Erdmann