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Aus der Region: Taufe für den Elektrokatamaran der Reederei Norden-Frisia
Die AG Reederei Norden-Frisia hat am Freitag, den 21. März 2025, ihren neuen Elektrokatamaran (E-Kat), das erste rein elektrisch angetriebene Seeschiff unter deutscher Flagge, auf den Namen Frisia E-I (sprich: Frisia E – 1) getauft. Taufpatin war die Aufsichtsratsvorsitzende der Reederei, Karin Pragal.
Begleitet wurde sie bei der offiziellen Zeremonie von Dr. Wibke Mellwig, Abteilungsleiterin für Wasserstraßen und Schifffahrt beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Joschka Böddeling von der Damen Shipyard, die den E-Kat gebaut hat, Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann sowie geladenen Gästen aus Schifffahrt, Wirtschaft und Politik.
Das E und die I (1) im Namen der Frisia E-I stehen für das erste Schiff mit
Elektroantrieb der Reederei. „Ich freue mich sehr, diesem wirklich innovativen und bislang einzigartigen Projekt als Taufpatin offiziell den Namen zu geben“, sagte Karin Pragal. Nach vielen Monaten der Entwicklung, des Baus und der Erprobung von Schiff und Ladetechnik sei nun alles sicher einsatzbereit. „Mit der Frisia E-I startet die 2025 elektrisch und CO₂-neutral“, so Pragal.
Der Name der neuen Fähre verweist auch auf das umfassende Nachhaltigkeitskonzept der Reederei. Denn um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und - speicherung kombiniert. So hat die Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Eine Freiflächenanlage befindet sich in der Umsetzung. EinBatteriespeicher puffert zukünftig Überschüsse aus der Solarstromerzeugung tagsüber für nächtliche Bedarfe. „Wir arbeiten damit an der nachhaltigen Transformation der Schifffahrt und investieren in eine emissionsfreie Zukunft“, sagt Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann.
„Deutschland will Vorreiter sein für eine klimafreundliche Schifffahrt. Gerade im
maritimen Bereich haben wir mit Blick auf die Emissionsmengen enormen
Aufholbedarf - aber eben auch noch ein enormes Potenzial. Die elektrischen
Antriebe der neuen Generation tragen dazu bei, dieses Potenzial zu heben und
zeigen, dass Deutschland Schifffahrt kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr schnell mehr davon sehen und auch die Anwendungsgebiete mit den Reichweiten wachsen werden“, sagte Dr. Wibke Mellwig vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Damit sei die Frisia E-I ein Projekt mit Vorbildcharakter, gerade auch im Umfeld des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den E-Kat nach den speziellen Anforderungen der
Norden-Frisia von Anfang an mitentwickeln und letztendlich auch bauen durften“, sagte Joschka Böddeling, Sales Manager der DAMEN Shipyard. Für seine Werft sei das Projekt ein wichtiger Schritt in Richtung eines umweltverträglichen und zukunftsfähigen Schiffbaus.
Ab dem 4. April wird die Frisia E-I bis zu achtmal täglich mit bis zu 150 Gästen vom Heimathafen Norddeich zur Nordseeinsel Norderney und zurück fahren. Die Fahrzeit wird nur 30 Minuten betragen. In Norddeich wieder angekommen, wird der Akku in rund 28 Minuten wieder aufgeladen und die Frisia E-I kann anschließend ihre nächste Fahrt zur Insel starten. Die Überfahrten sind erstmalig absolut CO₂-neutral.
Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektrokatamarans wurden mit
608.000,00 € von der NBank des Landes Niedersachsen gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde aus der BordstromTech Richtlinie im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 650.000,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.
Zu unserem Foto: Die Aufsichtsratsvorsitzende der AG Reederei Norden-Frisia, Karin Pragal (Mitte), taufte den neuen Elektrokatamaran im Beisein von (v.l.) Joschka Böddeling von DAMEN, Dr. Wibke Mellwig, Abteilungsleiterin für Wasserstraßen und Schifffahrtbeim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Frisia-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann und Kapitän Stephan Ulrichs auf den Namen Frisia E-I.
TEXT UND FOTO: AG REEDEREI NORDEN-FRISIA/ANKE WOLFF