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Rat und Verwaltung: Planungen für zukünftige Inselhospiz-Nutzung sind in konkreter Phase

Beigetragen von S.Erdmann am 19. Mär 2025 - 12:15 Uhr

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Die Zukunft des ehemaligen „Inselhospiz“ (zuletzt „Inselhaus der Vielfalt“) scheint gesichert, die zukünftige Nutzung steht fest: Einstimmig sprach sich der Bau- und Umweltausschuss der Inselgemeinde Juist am Dienstagabend für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Gebiet aus. Ebenso wurde die Beteiligung der Öffentlichkeit (Offenlage) und Beteiligung der Fachbehörden und Träger öffentlicher Belange beschlossen.

Das Ferienhaus der Lippischen Landeskirche in Detmold wurde Ende 2023 geschlossen. Angedacht war erst ein Verkauf, doch dann schwenkte die Landeskirche um und will das Gebäude jetzt weiterhin behalten und umbauen. Die Planungen sind dabei schon sehr konkret und fortgeschritten, hiermit hatte die Landeskirche die Firma Dehrendorf Generalplaner und Generalunternehmer GmbH & Co.KG in Detmold beauftragt. Zur Vorstellung der Pläne und des Bebauungsplanes war Rita Abel vom Oldenburger Planungsbüro NWP angereist.

Abel führte dazu aus, dass es darum gehe, die wirtschaftlichen Belange der Hauseigentümerin und die Interessen der Gemeinde unter einen Hut zu bekommen, wobei die vorgelegte Pläne damit im Einklang stehen, weil damit der kommunalen Zielsetzung auf Schaffung von Dauerwohnraum Rechnung getragen wird. In Teilbereichen sollen die Wohnungen, die sich überwiegend im Ober- und Dachgeschoß befinden, auch für altersgerechtes und betreutes Wohnen mit Gemeinschaftseinrichtungen geeignet sein.

Neben den Wohnungen soll im später angebauten Westflügel „Gastronomie mit Manofaktur“ entstehen, damit ist z.B. ein Café mit Bäckerei gemeint. Ebenso wurden die Flächen des Speiseraumes und der vorhandenen Küche mit Kühlräumen für einen Gastronomiebetrieb eingezeichnet, zudem könne man die Südterrasse für Plätze in der Außengastronomie nutzen. Das Gebäude bietet sich im Erdgeschoß auch für freie Berufe und nicht wesentlich störende Handwerksbetriebe (z.B. Friseur, Goldschmied, Kunstatelier usw) an, weiter sind Räume für Verwaltung, Lager und technischen Anlagen vorgesehen.

Durch den Umbau soll das Haus nicht vergrößert werden, lediglich der Anbau von Balkonen an die entstehenden Wohnungen ist geplant. Die hinter dem Haus liegenden Dünen werde genauso unangetastet bleiben wie auch die Zuwegung im Osten an das dahinterliegende Haus „Eckard“ der evangelischen Kirchengemeinde Juist.

Nach dem derzeit gültigen Bebauungsplan wäre die Vermietung von Ferienwohnungen noch möglich, allerdings hat der Rat bereits im Vorjahr eine zweijährige Veränderungssperre beschlossen, um die Errichtung von Ferien- und Zweitwohnungen auszuschließen. Wie Planerin Rita Abel ausführte, sei der vorhabenbezogene Bebauungsplan so ausgelegt, dass dieses auf der Fläche dann auch zukünftig nicht möglich sein wird. Dass es keine Fragen oder Anmerkungen dazu von den Ausschussmitgliedern gab, zeigte das große Einverständnis zu den vorgelegten Entwürfen.

Ein zweites Projekt ganz in der Nähe vom „Inselhospiz“, nämlich die Aufstellung eines weiteren vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zur Errichtung eines Insulanerhäuschens (Inselkate) an der Flugplatzstraße, wurde auf Antrag von Bürgermeister Dr. Tjark Goerges abgesetzt. Auch dieses Haus soll als Dauerwohnraum genutzt werden.

Goerges wies darauf hin, dass die Gemeinde ein sogenanntes Ankaufsrecht habe, wenn der Eigner/Dauermieter es veräußern wollte. Der dann zu zahlende Preis würde dazu führen, dass die zu kalkulierende Miete „jenseits von gut und böse liege“, da es sich nur um eine Wohnung und somit um ein Mietpartei handeln könne. Goerges sah hier nochmal Gesprächs- und Beratungsbedarf, der Punkt soll nun auf die nächste Bauausschusssitzung, womit man jetzt sechs Wochen Zeit hätte.

Über die weiteren Punkte der Sitzung vom Bau- und Umweltausschuss wird JNN noch berichten.

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN