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Rat und Verwaltung: JNN-KOMMENTAR: Demokratie und Transparenz – Fehlanzeige
Zu unserem obenstehenden Beitrag „Nutzung Seeferienheim und Inselhospiz ungewiss, Feuerwehrhaus steht“ hat sich JNN-Chefredakteur Stefan Erdmann, der bei der betreffenden Ratssitzung dabei war und weitere Infos einholte, seine eigenen Gedanken gemacht, was die Zukunft vom Noch-Feuerwehrhaus in der Mittelstraße angeht. Sie finden seinen Kommentar dazu unter „Weiterlesen“
DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ - FEHLANZEIGE
VON STEFAN ERDMANN
Dass die Verwaltung keinen sachkundigen Vertreter bei einer öffentlichen Ratssitzung dabei hat, der/die klar sagen kann, ob ein Antrag bei Stimmengleichheit abgelehnt ist oder nicht, das mutet schon befremdlich an, ist aber geschenkt. Dass die Verwaltung ein Interessenbekundungsverfahren ausschreiben will, ist hingegen sehr lobenswert. Immerhin hätten damit alle interessierten Personen, Vereine, Gruppen und Institutionen die Möglichkeit, sich aktiv Gedanken über die weitere Nutzung des Feuerwehrhauses machen und ihre Ideen mit einfließen können. Vielleicht wären noch ganz neue Aspekte zutage gekommen, alleine mir fallen ohne lange überlegen zu müssen, fehlende Dinge wie Dauerwohnraum oder eine weitere Bierkneipe ein. Kaum ein Gespräch unter Juistern, wo nicht das Fehlen der Welle, dem Kiebitz-Eck, der Frischen Brise, Onno, Blankowski oder Franzel bedauert wird.
Doch die Juister Christdemokraten wollen unbedingt ihre Idee eines Indoor-Spielplatzes nach Gutsherrenart wie zu Zeiten eines Bürgermeisters Wiers durchsetzen. Dazu haben sie sogar andere mit eingespannt, so den DEHOGA, die Juist-Stiftung und den Einzelhandel. Demokratie und Transparenz sehen anders aus!
Aber warum diese Eile? Derzeit sitzt die Feuerwehr in dem Haus, deren Neubau ist im Moment noch ein halbfertiger Rohbau. Das Verfahren wäre auf sechs Wochen begrenzt gewesen, dann hätte man immer noch im Rat entscheiden können und hätte eine offenes, demokratisches und transparentes Verhalten gezeigt. Wenn man sieht, mit welcher Eile und Vehemenz das Projekt von den Christdemokraten vorangetrieben wird, werden sich sicher aufmerksame Insulaner fragen, ob da nicht vielleicht auch schon die Betreiber von Gastronomie und Waschsalon feststehen. Man wird vielleicht schnell hier etwas auf die Beine bekommen, aber man darf nicht vergessen, dass die Fahrzeughalle für einen richtigen Indoor-Spielplatz zu klein ist und nur eine vorübergehende Notlösung sein kann. Also wird man sich eh nicht auf dieser Entscheidung ausruhen können, sondern muss eine finale Lösung finden. Für einen Indoor-Spielplatz und dann auch für die Nutzung des Feuerwehrhauses.