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Freiwillige Feuerwehr

Freiwillige Feuerwehr: Neue und zeitgemäße Einsatzkleidung für Juister Feuerwehr

Beigetragen von S.Erdmann am 10. Jul 2024 - 13:15 Uhr

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Seit Monatsbeginn erstrahlen die Mitglieder der Wehr in ihrer neuen Einsatzkleidung. Nachdem sich die Beschaffung der Schutzkleidung zeitlich verzögerte, konnte nun die teilweise defekte, teilweise aus der Norm gefallene, alte Kleidung durch die neuen sandfarbenen Sätze getauscht werden.  Die mehrlagige Kleidung ermöglicht den Einsatzkräften einen optimalen, zeitgemäßen Schutz bei künftigen Einsätzen. 

Die Einsatzkleidung innerhalb der Feuerwehren hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig verändert und wurde immer wieder verbessert. Früher war Ausgehuniform und Einsatzuniform noch eins, wobei die Jacken erst aus dickem Filzmaterial und etwas unangenehm zu tragen waren. Im Einsatz kam dann lediglich ein schwarzer Helm, ein Breitgurt zur Rettung und Selbstrettung und mit einer Axt sowie ein Beutel mit einer Rettungsleine dazu.

Eine ganze Zeit wurde im Einsatz ein handelsüblicher Blaumann verwendet, wie er in jeder Werkstatt getragen wird, dazu die schon erwähnte Schutzausrüstung. Was schon früh Pflicht wurde, war ein lederner Nackenschutz am Helm, der vor herunterfallenden Teilen bei Bränden schützte. Auch Sicherheitsstiefel und Schutzhandschuhe gab es schon früh, zuerst allerdings nur einfache Arbeitshandschuhe ohne besonderen Schutz vor Hitze.

Mit der Entwicklung und Einführung des Schweren Atemschutzes, d. h. neben einer Maske mit einem Filter gab es nun Pressluftflaschen, womit man insbesondere bei der Menschenrettung, aber auch bei der Brandbekämpfung, in Innenbereiche vorgehen konnte, die früher unerreichbar war. Neben Rauch gab es hier auch höhere Temperaturen. So hielt feuerfeste Einsatzkleidung wie Jacke und Latzhose Einzug bei den Feuerwehren. Die schwarzen Helme waren nun phosphoreszierend und bekamen später Visiere, Helmlampen; zudem gab es neben dem Nackenschutz nun sogenannten Feuerschutzhauben, die den kompletten Kopf, ausgenommen den Gesichtsbereich, wo die Maske sitzt, bedecken und vor Hitze und Feuer schützen.

Es gab aber auch Rückschritte, so kamen Jacken auf den Markt, die nicht so hitzebeständig waren und schmolzen, was zu einigen Verletzungen bei Feuerwehrangehörigen geführt hatte. Schnell wurde hier nachgebessert, zudem wird Einsatzkleidung immer wieder angepasst und neue Normen kommen auf dem Markt, wie diese beschaffen sein muss. Die neue Einsatzkleidung auf Juist, die nun in ganz Niedersachsen vorgeschrieben ist, hat z.B. den bisherigen Breitgurt zur Rettung in die Jacke eingearbeitet, was bessere Bewegungsmöglichkeiten schafft.

Gute Einsatzkleidung ist von hoher Qualität und damit teuer. Die Gemeinden, die für den Brandschutz vor Ort zuständig sind, sind unabhängig von der Finanzlage dazu verpflichtet, normgerechte Kleidung zu beschaffen. Allerdings gibt es kaum Kommunen, wo es Probleme gibt, denn alle Verwaltungen und Ratsmitglieder sind daran interessiert, ihre Einsatzkräfte bestmöglich und optimal auszustatten, damit alle heile und gesund von den Einsätzen zurückkehren.

TEXT: AREND JANSSEN-VISSER/STEFAN ERDMANN
FOTO: FEUERWEHR JUIST