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Freiwillige Feuerwehr: Winterzeit ist Bauzeit: Richtkranz weht jetzt auf dem Feuerwehrgebäude

Beigetragen von S.Erdmann am 18. Okt 2024 - 17:10 Uhr

Bild 0 von Winterzeit ist Bauzeit: Richtkranz weht jetzt auf dem Feuerwehrgebäude

Großer Bahnhof am Donnerstagabend im Zwischendeichgelände am Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Bauleute, Mitglieder von Rat und Verwaltung, die Mitglieder der Feuerwehr und die Nachbarn vom Rettungsdienst des Landkreises fanden sich zum Aufhängen des Richtkranzes ein, nachdem in den letzten Tagen die Dachbalken gesetzt wurden.

Geschäftsführer Helmut Hockmann vom Bauunternehmen Heinrich Hockmann GmbH & Co. KG aus Westoverledingen (Landkreis Leer), welche die Bauhauptarbeiten durchführt, bedauerte, dass heute aus Zeitgründen oft keine Richtfeste mehr durchgeführt werden. Umso erfreulicher sei es, dass diese alte Handwerkstradition hier auf Juist hochgehalten wird und der Richtkranz von Zimmerleuten hochgezogen werde. Nachdem man bereits einige Projekte auf anderen Insel durchgeführt habe, dankte Hockmann auch für das Vertrauen, dass sein Betrieb nun auch auf Juist tätig sein konnte.

Dabei ging ein besonderer Dank an Carina Janssen-Visser, Leiterin der Abteilung Bauunterhaltung bei der Inselgemeinde, die sich sehr um das Projekt kümmert und immer eine Lösung für anstehende Problem findet. Polier und Handwerker von Hockmann übergaben ihr einen Blumenstrauß.

Der Richtkranz war mit den blau-weiß-gelben Bändern der Insel geschmückt und wurde durch die Zimmermänner der Firma Holzbau Dwenger GhbH & Co KG aus Essen/Oldenburg aufgesetzt, wobei der Hockmann-Kran Hilfestellung geben musste. Firmenchef Ralf Dwenger hielt einen zünftigen Richtspruch und hob dabei das Kornglas auf die Bauleute, Bauherrin, Architekt und die Feuerwehr. Nachdem traditionsgemäß „Großer Gott wir loben dich“ gesungen wurde, musste Bürgermeister Dr. Tjark Goerges den letzten Nagel in den Dachbalken schlagen. Statt der drei Schläge wurden es aber rund dreißig, bis das Werk vollendet war, was für viel Heiterkeit sorgte.

Goerges dankte besonders den Bauhandwerkern, er freue sich, nachdem man Mitte Februar die Grundsteinlegung durchführte, sieben Monate später – wobei fünf Monate saisonbedingt Baustop herrschte – das Richtfest feiern könne. Er betonte nochmal die Wichtigkeit dieses Gebäude: „Wir bauen hier etwas für die Zukunft.“

Juists Gemeindebrandmeister Arend Janssen-Visser sprach davon, dass nun „Final alles gut wird“, nachdem die" äußerst lange Zeit der Vorplanung zu der heute dargelegten zimmerischen Leistung des Bürgermeisters passte". Vom Festland waren hochrangige Feuerwehrvertreter angereist, neben Kreisbrandmeister Dieter Helmers war sogar Regierungsbrandmeister Erwin Reiners gekommen. Beide hatten nachmittags zusammen mit dem früheren Juister Gemeindebrandmeister Thomas Breeden die Insel bereist und auch das alte Feuerwehrgebäude in Augenschein genommen. Reiners: „Auf einer Insel gibt es immer vielfältige Einsätze, die Juister Wehr ist gut aufgestellt.“ Er lobte den Fahrzeugpark und die Tatsache, dass es auch eine Jugendfeuerwehr gibt, nun müsse alles mit dem Neubau auch gut weitergehen. Helmers wünschte sich die Einweihung noch bis spätestens im Juni 2025, weil er ab Juli aus Altergründen sein Amt als Kreisbrandmeister abgeben müsste und dann nicht mehr dabei wäre.

Neben sehr vielen Mitgliedern der aktiven Wehr, waren auch Jugendfeuerwehr und zahlreiche Alterskameraden dabei, zudem sorgte der Musikzug für musikalische Unterhaltung. Ebenfalls dabei war eine Abordnung der Feuerwehr Selsingen (Landkreis Rotenburg/Wümme). Diese besuchten ihre Feuerwehrkameradin Benita Martin, die eine Doppelmitgliedschaft in den Wehren von Selsingen und Juist hat, und freuten sich, beim Juister Richtfest auch dabei sein zu dürfen.

Die Aufträge für die weiterführenden Arbeiten sind vergeben, im Rathaus ist man zuversichtlich, dass die Feuerwehr im Frühjahr/Sommerbeginn 2025 in das neue Gebäude umziehen kann. Im Haushalt der Gemeinde sind für den Neubau knapp sechs Millionen Euro eingeplant. Carina Janssen-Visser wies aber im Gespräch mit JNN darauf hin, dass zwar meistens öffentliche Baumaßnahmen teurer werden als geplant, hier wäre es aber umgekehrt, man liege derzeit mehrere hundertausend Euro unter den Planansätzen.

TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTOS: STEFAN ERDMANN(5), UWE WUNDER (5)