Newsbeiträge
Heimatverein e.V.: Herr Ruprecht und Herr Laus kommen auch dieses Jahr nach Juist
Der Heimatverein Juist lebt durch seine zahlreichen Gruppen. Auf der Jahreshauptversammlung nahm der Punkt „Berichte aus den Gruppen“ daher auch viel Platz ein und gab einen guten Überblick über die vielfältigen Aktivitäten, die es innerhalb es Heimatvereines als Dachorganisation gibt.
Die Volkstanz- und Trachtengruppe „Juister Hupfdohlen“ kam nach langer Corona-Zwangspause wieder in die Gänge. „Es gab leider noch keinen Kurs in Pottshausen und somit keine neuen Tänze, aber wir konnten zumindest wieder auftreten,“ so Franz Tiemann, dessen Ehefrau Gudrun die Leitung hat, aber an diesem Abend nicht zugegen sein konnte. Mit dem Aufstellen des Maibaumes im vergangenen Jahr ging es wieder los, ebenso war man beim Erntedankfest dabei, in diesem Winter finden nun wieder regelmäßige Übungsabende statt.
Ähnlich gestaltete sich die Lage bei den Line-Dancers „Crows in Line“, wie Silke Endelmann, ebenfalls in Vertretung für Tanzleiterin Gudrun Tiemann, berichtete. Hier fehlte coronabedingt das Übungswochenende an der Jugendbildungsstätte am Flugplatz, die ersten gemeinsamen Übungen fanden im Freien auf dem Schulhof statt. Doch beim ersten Loogfest/Maifeier von der IG Loog konnte man erstmalig wieder auftreten. Ein zweiter Auftritt im Loog fiel dann wegen Regen förmlich ins Wasser. Man bedauert, dass es in diesem Jahr keinen Inselabend geben wird, aber beim Insulanertreffen auf Borkum und bei der Loogster Maifeier werde man wieder auftreten.
Gute Nachrichten auch von der Theatergruppe „Antjemöh“. Regisseur Olaf Hollwedel berichtete, die Bühne steht wieder, die Proben laufen zweimal wöchentlich und am 27. März sei die Premiere geplant. Vor drei Jahren musste man zwei Wochen vor der Premiere alles einstellen. Bis auf eine Person von damals seien noch alle dabei, so dass man jetzt das seinerzeit geplante Stück „Halbpension mit Leiche“ endlich auf die Bühne bringen will.
Ted van Melick berichtete aus der Gruppe „Kunst auf Juist“ neben der Aufstellung der neuen Hochzeitsstelen (wir berichteten), dass es in diesem Jahr wieder zwei neue Kunstausstellungen im „Haus des Kurgastes“ und „Alten Warmbad“ geben wird. Da die Ausstellungen in 2021 erst sehr spät an den Start gehen konnten, liefen diese auch in 2022 weiter und das mit großem Erfolg. Die nächste Zeit sieht van Melick optimistisch: „Bis ins Jahr 2026 hinein habe ich schon Ausstellungen geplant.“
Heike Peters, seit nunmehr zwanzig Jahren „Maibaum-Präsidentin“, freute sich, dass im Vorjahr endlich wieder ein großer Baum im festlichen Rahmen aufgestellt werden konnte. Eigentlich wäre die Feuerwehr noch mit dem Aufstellen und Bewachung dran gewesen, doch man habe getauscht. Der Heimatverein übernahm es aus Anlass des 120jährigen Bestehens selbst, die Feuerwehr, die in diesem Jahr 125 Jahre alt wird, übernimmt den Maibaum in diesem Jahr.
Gut gelaufen sei auch die „Aktion Saubere Insel“, die ebenfalls wieder in gewohnter Form (während der Corona-Zeit liefen die Sammler alle getrennt für sich mit Müllsäcken über die Insel) zusammen mit der Feuerwehr durchgeführt wurde. Peters fiel besonders auf, dass neben den Insulanern der Anteil der teilnehmenden Gäste immer größer werde.
Ilka Köhler von den Bosselfrauen „Unner uns Juist“ tat kund, dass derzeit 25 Frauen und Mädchen dabei sind, man gehe wieder regelmäßig jeden Samstag mit dem Kloot auf die Flugplatzstraße, schieße einmal im Monat einen Pokal aus und freue sich immer über neue Teilnehmerinnen.
Auch das Projekt „Jugenddisco“ im Haus des Kurgastes laufe gut, so Thomas Koch. Zusammen mit der Insellotsin Anne Boeing und den Eltern sei die Aufsicht stets gewährleistet, auch werden die Discoabende von den Jugendlichen sehr gut angenommen. An zahlreichen Stellen im Haus sieht Koch indes Handlungsbedarf, so werde der Raum auch von Gästen genutzt, die dann gerne an der Musik- und Lichtanlage rumspielen und alles verstellen, zudem seien die Getränkeautomaten seit rund 1,5 Jahren nicht mehr befüllt.
Für die Nikolaus-Gruppe dankte Carsten Poppinga, eine Art Verbindungsoffizier zum Nikolaus, dem Fuhrbetrieb von Jochen Schwips, der immer Pferde, Wagen und Kutscher für den Nikolausbesuch zur Verfügung steht, ebenso der Juister Stutenkerlbackgruppe, die dafür sorge, dass Stutenkerle nicht mehr von Langeoog importiert werden müssen. Poppinga wagte auch die Prognose: „Herr Ruprecht und Herr Laus kommen auch dieses Jahr wieder nach Juist.“
Die Gruppe „Alt Juist“, die eigentlich nur aus Vereinsarchivar Andreas Arneke besteht, kommt immer erst am Ende der Versammlung und gilt zugleich als Höhepunkt des Abends. Arneke stellt nämlich immer eine Vielzahl von Bildern oder Filmchen aus dem Archiv zusammen und präsentiert diese den anwesenden Mitgliedern.
Diesmal ging es um „Menschen, Tiere, Sensationen“, wobei er mit zahlreichen Aufnahmen des besonderen Sandbank-Hafenkonzertes des Musikzug im vergangenen Jahr begann. Desweiteren ging er auf die Frage ein, wie man bei dem in Planung befindlichen Neubaugebiet für Dauerwohnraum im Ostdorf auf den Namen „Bant Eyland“ kam, er zeigte Fotos vom Bau der Strandmauer sowie Strandfunden wie einem Riesenhai in den 80er Jahren oder einem Walross, dass 1998 am Juister Strand auftauchte.
Weitere Themen waren das rund 120 Jahre alte ehemalige Juister Ruderrettungsboot „Magdeburg“, dass nun wieder auf Juist ist, aber für das auf der Insel bisher noch kein angemessener Platz gefunden wurde. Da Arneke auch viele Jahre als Spieler und Chef der Theatergruppe tätig war, hatte er hier auch einiges an Informationen und zahlreiche Fotos zusammengestellt.
Nachfolgende Termine wurden für den Heimatverein und die Gruppen bereits genannt:
03. bis 05. März – Treffen „Insulaner unner sück“ auf Borkum (Theatergruppe, Volkstanzgruppe, Line Dancers)
12. März – Bosseltour zur Bill mit Grünkohlessen (alle Gruppen)
18. März – Aktion Saubere Insel (alle Gruppen)
27. März – Premiere Theatergruppe „Antjemöh“
30. April – Maibaumaufstellen mit Feuerwehr, Musikzug, Trachtengruppe
01. Mai – Loogster Maifest mit Line-Dancers
Unser Archivfoto oben auf der Startseite zeigt die Theatergruppe des Heimatvereines (der Name „Antjemöh“ kam erst später) in den Anfangsjahren, die ab 1956 mit regelmäßigen Aufführungen begannen.
Auf dem zweiten Bild ist das alte Rettungsboot „Magdeburg“ unter Segeln zu sehen.
FOTOS: ARCHIV HEIMATVEREIN JUIST