Newsbeiträge
Segelklub Juist: Erste ostfriesische Küstenstation für Kanu-Fahrer ist auf Juist
Der Bootshafen vom Segelklub Juist (SKJ) ist jetzt zur ersten Küsten-Kanu-Station vom Deutschen Kanu-Verband (DKV) auf einer Insel und in ganz Ostfriesland ausgezeichnet geworden. Zwischen Verband und SKJ wurde ein entsprechender Kooperationsvertrag abgeschlossen und am Samstagmittag als sichtbares Zeichen ein entsprechendes Hinweisschild angebracht.
„Juist ist für uns ein Leuchtturm und wir sind froh, einen ersten Stützpunkt auf einer Insel haben,“ so Steffen Wagner, Küstenreferent aus Bremen. Während es im Binnenland viele Klubhäuser und Vereine für die zahlreichen Wasserwanderer gibt, sieht es an der Küsten eher mau aus, was daran liegt, dass es in dem speziellen Bereich Seekajaks nur vergleichsweise wenig Kanusportler gibt. Daher ist man auf die Mitwirkung der Vereine vor Ort angewiesen. „Wir brauchen nicht viel, ein Platz für die Boote und Zelte, Wasser und eine Toilette“, so Wagner. Nicht überall seien die Kanufahrer willkommen, bedauerte der Bremer, so lehnt Langeoog die Wasserwanderer völlig ab. Spiekeroog bietet die Möglichkeit der Übernachtung auf dem Zeltplatz. Die Küstenreferenten von Niedersachsen, Bremen und Hamburg versuchen nun, weitere Orte zu finden, welche die Seekanus als Station anlaufen können. Nach Juist sollen nun Norderney und Baltrum angesprochen werden.
Für den SKJ hatte der 2. Vorsitzende Michael Bockelmann den Vertrag mit ausgehandelt. Das Problem sei gewesen, dass Zelten und Camping auf der Insel verboten ist. Allerdings habe man im Rathaus kund getan, dass kurzzeitiges Übernachten am Hafen in Zelten durch die Kanuten gestattet sei. „Wir machen keinen langen Urlaub auf den Inseln, für uns ist der Weg das Ziel,“ so Steffen Wagner. Nach einer, maximal zwei Nächten, sei man wieder auf dem Wasser unterwegs. Bockelmann freute sich, eine zufriedenstellende Lösung gefunden zu haben. Am Kassenautomaten können sich die Kanufahrer ebenfalls anmelden, danach bekommen sie die Zugangsdaten für Toiletten und Duschen, außerdem kassiert der Automat den Gästebeitrag, der zwingend für die Kurverwaltung erhoben werden muss. Zudem steht den Wasserwanderern auch ein Grillplatz und die Müllentsorgung zur Verfügung.
Der Deutsche Kanu-Verband ist der im Deutschen Olympischen Sportbund organisierte Dachverband für den Kanusport in Deutschland. Er besteht aus 18 Landesverbänden, in denen die Kanuvereine oder Einzelmitglieder organisiert sind. Neben dem Leistungssport nimmt auch der Freizeitsport breiten Baum im DKV ein. Und der Kanusport ist beliebt, 2020 hatte der Verband über 123.000 Mitglieder in über 1300 angeschlossenen Vereinen, womit er der größte Kanuverband der Welt ist. Seine Gründung erfolgte bereits 1914 in Hamburg, heute ist der Sitz und Bundesgeschäftsstelle in Duisburg. Präsident des DKV ist seit 2021 Jens Perlwitz aus Kassel.
Die Abordnung vom Kanu-Verband ist natürlich zur Schildübergabe mit eigenen Booten zur Insel gepaddelt. Für warme Getränke nach der Ankunft sorgte die Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann, die einen guten Kontakt zu den Seekajakfahrern hat, weil im Programm der Jubi auch Brandungspaddeln am Strand als Kurs angeboten wird.
Wer sich für den Kanusport interessiert, findet weitere Infos auf der Homepage vom DKV unter www.kanu.de
Unser Foto zeigt die angereiste Kanuten-Delegation mit Küstenreferent Steffen Wagner (2. v.r.) und SKJ-Vize-Vorsitzender Michael Bockelmann (r.)
FOTO: STEFAN ERDMANN