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Rat und Verwaltung: FLN will Inselschuttle statt Pferdeanbindung zum Flugplatz

Beigetragen von S.Erdmann am 21. Jul 2022 - 11:52 Uhr

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Schnell und ohne spektakuläre Beschlüsse endete die jüngste Sitzung des Gemeinderates, die am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus stattfand. Zu Beginn der Sitzung wurde die neue Gleichstellungsbeauftragte Ute Buss, die zum ersten Mal dabei war, mit Blumen von Bürgermeister Dr. Tjark Goerges und dem Ratsvorsitzenden Björn Westermann begrüßt.

Einstimmig wurde Tatjana Nigge-Reinsch als weitere neue Standesbeamtin zum 1. September bestellt. Derzeit sind Ingo Steinkrauß, Edda Rust und der Bürgermeister als Standesbeamte bestellt; Nigge-Reinsch ist seit dem 1. April als Sachbearbeiterin beim Ordnungsamt und hat jetzt ein Seminar für Standesbeamte besucht, so dass sie das Dreier-Team erweitern kann. Der Ratsvorsitzende hätte die zukünftige Standesbeamtin gerne auf der Sitzung vorgestellt und dort gesehen.

Die Gemeinde hat zahlreichen Fahrradstellplätze, angefangen am alten Rettungsschuppen an der Bill bishin zu den Goldfischteichen. Diese gehören dem Land Niedersachsen, bisher gab es dafür aber keinen gültigen Pachtvertrag. Einstimmig wurde nun dem Abschluss einen solchen Vertrages mit dem Domänenrentamt zugestimmt.

Damit war man wieder bei einem großen Thema der letzten Monate, nämlich den Baustellen. Von mehreren Ratsmitgliedern wurde hier der Fahrradabstellplatz am Damepfad angesprochen, wo wegen abgelagertem Bauschutt kaum Platz für das Abstellen von Fahrrädern vorhanden ist. Laut Westermann sollte man entweder einen anderen Stellplatz finden oder aber zwei bis drei BigBags Bauschutt einsammeln und abfahren: „So kann es in jedem Fall nicht bleiben.“

Einstimmig angenommen wurden auch zwei Anträge der Gruppe Bündnis Juist. So soll die Verwaltung prüfen, wie die Räumlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus sinnvoll genutzt werden können, dieses vor dem Hintergrund, dass die Räumlichkeiten der ehemaligen DRK-Rettungswache auf der Ecke Mittelstraße/Hellerstraße nun frei sind. Es gab hier wohl schon erste Begehungen, wonach die Jugend gerne den alten Jugendraum in der ersten Etage weiterhin nutzen möchte.

Desweiteren will die Gruppe die Einplanung einer Unterkunft für einen Bundesfreiwilligendienstleistenden für die Inselschule geprüft wissen. Eine solche Kraft stellt immer eine große Hilfe im laufenden Schulbetrieb dar, vorgesehen ist immer eine einjährige Arbeitzeit, doch in der Hauptsaison scheitert dieses zum Teil an fehlendem Wohnraum. Für ein Jahr wird die Stelle jetzt erst von einer Juisterin durchgeführt, für den Nachfolger sollte dann ein Wohnraum zur Verfügung stehen.

Ebenfalls einstimmig wurden die im Haushalt eingeplanten Mittel für den digitalen Gästeservice in Höhe von 193.685 Euro für 2022 bis 2024 durch den Rat freigegeben. Dennoch sind sie erst nach Erteilung der Freigabe durch den Landkreis verfügbar. Die Ausgabe war vom Rat mit einem Sperrvermerk versehen worden, weil ein Konzept fehlte und die Frage der personellen Machbarkeit ungeklärt war. Nun ist die Sache mit dem vorhandenen Personal umsetzbar und dem Bäderausschuss wurde ein Konzept vorgelegt.

Mehrheitlich abgelehnt wurde hingegen ein CDU-Antrag, wonach ein Preissystem und die Möglichkeiten der Synchronisation der Verfügbarkeiten beim digitalen Gastgeberverzeichnis entwickelt werden sollte. Die Gruppe Bündnis Juist war der Ansicht, der Antrag käme zum falschen Zeitpunkt.

Interessanter wurden die Punkte, die nicht auf der Tagesordnung standen. So teilte der Bürgermeister mit, dass ein Antrag der FLN (Frisia-Luftverkehr Norddeich) vorliege, wonach diese den Pferdeverkehr zwischen Flugplatz und Dorf aushebeln und ein „Inselschuttle“ einsetzen will. Der Antrag werden jetzt von der Verwaltung aufgearbeitet und würde dann den zuständigen Germien und Rat zur Behandlung vorgelegt.

Ratsmitglied Gerhard Jacobs (CDU) stellte fest, dass das Verfahren der Liegeplätze für die Inselexpresse nicht mehr so im Hafen liefe, wie es im Vertrag festgelegt wurde. Jacobs: „Jetzt finden wir das vor, was wir damals abgelehnt haben.“ Der Bürgermeister will sich um eine Stellungnahme bis zur nächsten Ratssitzung kümmern.

Heike Heiken (Grüne) fragte hinsichtlich der geplanten Ortsbegehung vom „Haus des Kurgastes“ nach, da für das Haus ein neues Nutzungskonzept zu erarbeiten sei. Marketingleiter Thomas Vodde verwies auf die laufende Hauptsaison, man sollte es Ende August/Anfang September einplanen. Jens Wellner (CDU) möchte indes erst ein Gutachten über die vorhandene Bausubstanz vorliegen haben, bevor dort weiter geplant würde.

In der Einwohnerfragestunde wurde nach dem Fortgang des vor einiger Zeit beschlossenen NOS (Notfall-Orientierungssystem) gefragt, das auf dem gesamten Gebiet der Insel installiert werden soll. Der Verwaltungschef antwortete darauf, dass es erst kürzlich ein Treffen mit allen Beteiligten gab, wo die entsprechenden Schilder ausgesucht wurde. Diese sollen nun erstellt werden, anschließend wird mit dem Aufstellen/Installieren begonnen.

Eine weitere Anfrage bezog sich auf den Müllbehälter/Papierkorb, der mittels Sonnenenergie den eingeworfenen Müll auf dem Kurplatz pressen sollte, um zudem durch längere Leerungsintervalle Personal einzusparen. Dieser war schnell kaputt, wurde an den Hersteller zurückgesandt, dann erneut aufgestellt und war schließlich wieder ganz verschwunden. „Das hat gar nicht funktioniert, so dass wir das Projekt beendet haben.“ so der Verwaltungschef. Das Gerät sei an den Hersteller zurück gegangen, Goerges legte daher Wert auf die Feststellung, dass durch den Versuch der Kommune keine Kosten entstanden sind.

Unsere Fotos zeigen den Fahrradabstellplatz oben am Damenpfad, wo in dem Bereich viel Bauschutt im Boden und an den Rändern liegt.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN

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