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Rat und Verwaltung: Sand von der ehemaligen „Sturmklause“ soll auf Juist verbleiben
Der Bau- und Umweltausschuss stimmte auf seiner letzten öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend im „Haus des Kurgastes“ für eine Änderung zur Baugenehmigung der neuen Beach Bar Juist Royal (ehemals Sturmklause), womit der Betreiber im kommenden Sommer wieder eine Schirmbar auf dem Gelände betreiben kann. Der Ausschuss legt aber Wert darauf, dass das feste Gebäude in der Bausaison 2022/23 fertig gestellt wird.
Dazu brachte Jens Wellner (CDU) einen Änderungsantrag ein, wonach die Genehmigung für die Schirmbar bis zum 15. September befristet ist. Wellner: „Dadurch soll sichergestellt werden, dass pünktlich zum Beginn der Bausaison am 1. Oktober dort auch Baubeginn ist.“ Der Änderung wurde ebenfalls einstimmig angenommen.
Zudem wurden einige Auflagen mit aufgenommen, so die Einhaltung der Ruhezeiten. Diese wurden im vergangen Jahr nicht immer eingehalten, und es kam zu häufigen Beschwerden wegen Lärmbelästigung bis in die Nacht hinein. Bürgermeister Dr. Tjark Goerges: „Die Ruhezeiten ab 22:00 Uhr müssen in diesem Jahr zwingend eingehalten werden.“ Ebenso hatte es zahlreiche Beschwerden wegen der Strandtoiletten gegeben, die unsauber oder verstopft waren, weil die regelmäßige Reinigung nicht immer stattgefunden hatte. Es bestand im vergangenen Jahr eine Regelung, wonach die Gäste der Strandbar die öffentliche Toilette der Kurverwaltung auf der Strandpromenade nutzen durften, im Gegenzug musste die Strandbar für deren Reinigung sorgen. So soll es auch in diesem Jahr laufen, denn ein aufgestellter Toilettenwagen stellt keine adäquate Alternative dar.
Auf Nachfrage in der Einwohnerfragestunde ging es auch um den Verbleib des Sandes, den man derzeit auf dem Grundstück des zukünftigen „Juist Royal“ für den Keller aushebt. Ein Teil davon kam ins Ostdorf für ein Bauprojekt, den Rest wollte niemand, so dass es sogar in Erwägung gezogen wurde, ihn für sehr viel Geld auf das Festland zu verbringen.
Goerges geht davon aus, dass das nicht passiert. Wenn es sich um unbelasteten sogenannten „Z 0“-Sand handelt, kann er auf dem Strand verbracht werden. Der Bauherr erklärte kürzlich gegenüber JNN, man habe den Sand prüfen lassen und er sei als Z0-Sand offiziell zertifiziert. Durch die orkanartigen Stürme der letzten Zeit ist sehr viel Sand vom Strand weggeweht, man schätzt, dass sich das komplette Strandniveau am Hauptbadestrand um rund einen halben Meter gesenkt hat. Daher soll der Sand auf dem Strand verbacht werden. Goerges sprach davon, dass nur noch ein paar Kleinigkeiten geklärt werden müssen, er geht davon aus, dass es in den nächsten Tage zu dieser Lösung kommt.
Juist ist derzeit die einzige Insel in Niedersachsen, die einen Bebauungsplan für einen Strand hat. Dieser wurde erstellt, um am Westbad „Steimers Strandbar“ dauerhaft zu sichern. Der Ausschuss sprach sich nun einstimmig dafür aus, dem Planungsbüro Thalen den Auftrag für die Erweiterung des Bebauungsplanes zur Erweiterung der nutzbaren Flächen zu erteilen. Das sei nötig, um ein vom Rat gewünschtes Wassersportangebot sowie einer Strandbar im Ostbad zu realisieren. Die Kosten wurden mit 9.184 Euro benannt; das beauftragte Planungsbüro erhielt den Zuschlag, weil dieses bereits den Bebauungsplan für den Strand erarbeitet hatte und mit dieser Materie bereits vertraut ist.
Über die weiteren Punkte der Tagesordnung, den Kenntnisgaben der Verwaltung und zahlreichen Fragen mit interessanten Antworten aus der Einwohnerfragestunde wird JNN noch berichten. Allerdings ist die Redaktion wegen eines Festlandsaufenthaltes bis Dienstag nicht besetzt, so dass mit den restlichen Beiträgen aus dieser Sitzung erst Mitte ab nächster Woche zu rechnen ist.
Unser Foto zeigt die BigBags mit dem Dünensand aus dem Keller der ehemaligen Sturmklause, die man jetzt auf dem Strand verteilen will.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN