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Rat und Verwaltung: Wochenlanger Stillstand bremste „Heini´s Kombüse“ aus
Auf der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses geht es am Donnerstag wieder um dass Projekt „Heini´s Kombüse“, welches der Juister Unternehmer Heiko Fürstenberg angeschoben hat. Er will gerne aus einem eigens dafür angeschafften kleinen Verkaufswagen Fischbrötchen verkaufen. Rechtzeitig hatte er die Idee im Frühjahr vorgestellt, zehneinhalb Wochen ist nach einer Vertagung nichts passiert, jetzt ist Hauptsaison und Fürstenberg weiß immer noch nicht, wie es um die Zukunft des Wagens bestellt ist.
Im Vorjahr erhielt er den Zuschlag für die Gastronomie bei Außenveranstaltungen der Kurverwaltung für drei Jahre. Er stellte einen Antrag auf den Wagen, der allerdings nicht nur bei Veranstaltungen genutzt werden soll, sondern dauerhaft. Immerhin spricht man von einer Investition von rund 35.000 Euro, die sich bei geplanten 42 Veranstaltungen – wovon coronabedingt schon viele ausgefallen sind – nicht amortisieren. Die Ausschussmitglieder, die im April drüber berieten, hätten den Wagen auch gerne bei den Kurveranstaltungen gesehen, nicht aber dauerhaft im Ortskern. Auch waren sie teilweise der Ansicht, dass das gastronomische Angebot im Ort ausreichend wäre. Dem muss allerdings widersprochen werden, da im Ortskern gerade in diesem Sommer aus verschiedensten Gründen Gastronomiebetriebe wie der Alte Bahnhof, der Köbes oder das Matjes & Co fehlen und auch der Neubau der „Sturmklause“ im vergangenen Winter nicht erfolgte. Für Gäste ist es während der Hauptsaison sehr schwer, abends einen Tisch in einem Speiselokal zu bekommen.
Am Ende wollte Ausschussmitglied Gerhard Jacobs (CDU) keine Wagen im Ort auf öffentlichen Plätzen, den anderen Ausschussmitgliedern war der Beschlussvorschlag zu ungenau, und man machte es sich sehr einfach, indem man selbst keine Vorschläge einbrachte, sondern die Sache nur vertagte, die Verwaltung solle etwas anderes ausarbeiten und dann wieder vorlegen.
Fürstenberg ist inzwischen reichlich ungehalten über die wochenlange Untätigkeit von Verwaltung und Politik in dieser Sache. Mehrere Anfragen wurde gar nicht beantwortet, gewünschte Ortstermine nicht durchgeführt, so dass keinerlei Planungen möglich waren. Jetzt hat NRW Ferien und damit ist Hauptsaison. Wenn der Bauausschuss diesmal zu einer Entscheidung kommt, dann müsste die Sache noch durch den Rat. Heiko Fürstenberg: „Der tagt erst am 22. Juli, die NRW-Ferien sind dann zur Hälfte durch. Dann brauche ich gar nicht mehr anfangen, denn ich benötige ja auch eine Vorlaufzeit von rund zwei Wochen.“
Eigentlich ist der Sommer für dieses Projekt schon jetzt zu spät, aber immerhin hat der Bürgermeister ihm angeboten, nach der Einscheidung des Bauausschusses einen sogenannten Umlaufbeschluss wegen Dringlichkeit von den Ratsmitgliedern einzuholen. Dem Vernehmen nach hat aber schon jetzt Bauausschussvorsitzender Hans-Ludwig de Vries (CDU) große Skepsis geäußert. Und zweifelhaft ist es auch, ob die Sitzung überhaupt zu dem Termin stattfinden kann. Ratsmitglied Arend-Janssen Visser (CDU) stellte nämlich am Montagabend fest, dass die Ausschussmitglieder noch gar keine Einladung zur Sitzung erhalten haben. Er habe nun von dem Termin und die Tagesordnung über JNN erfahren. Eine fristgerechte Ladung sei nun gar nicht mehr möglich.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN