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Aus der Region: Norderneyer Rat lehnte Beitritt zum Biosphärenreservats ab

Beigetragen von JNN am 26. Jul 2021 - 11:33 Uhr

Der Norderneyer Stadtrat hat die Auszeichnung zum Biosphärenreservat und damit zur Unesco-Modellregion mehrheitlich abgelehnt. Mit elf zu sechs Stimmen wurde ein Beitritt zur Entwicklungszone des Biosphärenreservates von den Fraktionen der Freien Wähler, CDU, FDP und Teilen der Sozialdemokraten Ende vergangener Woche verhindert.

Dabei waren die Redebeiträge vor der Abstimmung von starken Vorbehalten und schlichtem Unglauben geprägt, gegenüber einem Angebot das womöglich zu gut nach Norderney passen könnte. Das in den Forderungen nahezu deckungsgleiche und mit der Beteiligung der Inselbevölkerung erarbeitete Lebensraumkonzept erhält mit diesem Beschluss einen Dämpfer. Denn gleich zu Beginn zählte Bürgermeister Frank Ulrichs einleitend in den Tagesordnungspunkt eine lange Liste von Parallelen von Lebensraumkonzept und der Kooperation im Biosphärenreservat auf, die nun durch die Ablehnung nicht mehr durch die bereitgestellten Geldmittel für die Modellregionen in der Entwicklungszone gefördert werden können. Mit der Ablehnung des Betritts erging demnach auch der Beschluss, dass Norderney das Lebensraumkonzept aus eigener Kraft finanzieren wird.

Zu groß waren die Bedenken und die Ängste, man habe es mit einem Beitritt mit einem „übermächtigen Partner“ zu tun, wie Hayo Moroni von den Freien Wählern es formulierte und Manfred Hahnen von der FDP kommentierte: „Die Insulaner haben es 1.000 Jahre lang selbst geschafft.“ Ratsmitglied Bernhard Onnen von den Freien Wählern fügte an: „Wir brauchen keine weitere Gängelung aus Wilhelmshaven“ und spielte damit auf die Nationalparkverwaltung an, verkannte jedoch den Umstand, dass die Nationalparkverwaltung nicht der Vertragspartner ist. Die Frage von Ratsmitglied Stefan Wehlage (Die Grünen) „Gegen welches der Ziele des Biosphärenreservats wenden Sie sich denn?“ blieb unbeantwortet, vielmehr argumentierte CDU-Ratsmitglied Jann Ennen, er sehe sich nicht in der Lage einen Beschluss zu fassen, ohne den Vertrag zu kennen. Diesen allerdings hätte die Stadt Norderney und damit der Stadtrat selbst verhandelt, ohne damit das Risiko einer ungewollten Bindung durch den Beschluss einzugehen. Denn, so schilderte es der Bürgermeister: „Faktisch ist ein Austritt durch das sofortige Ruhenlassen aller Aktivitäten möglich.“

TEXT: NORDERNEYER MORGEN/ANJA PAPE