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Aus der Region: Landkreis Aurich und Stadt Emden planen zielgerichtet Corona-Tests
Es gibt auch heute wieder aktuelle Zahlen und weitere Infos zur Corona-Krise vom Landkreis: Insgesamt gab es bislang 80 (Ostern 79) positive Nachweise. Davon gelten 62 (54) Personen inzwischen als geheilt, drei Personen sind verstorben, sodass es aktuell 15 (22) bestätigte Corona-Infektionen im Kreisgebiet gibt.
Diese teilen sich wie folgt auf:
Stadt Aurich 2
Inselgemeinde Baltrum 0
Samtgemeinde Brookmerland 0 (- 3)
Gemeinde Dornum 0
Gemeinde Großefehn 2 (+ 1)
Gemeinde Großheide 0
Samtgemeinde Hage 0
Gemeinde Hinte 1
Gemeinde Ihlow 0
Inselgemeinde Juist 0
Gemeinde Krummhörn 4
Stadt Norden 2 (- 2)
Stadt Norderney 0
Gemeinde Südbrookmerland 1 (+ 2)
Stadt Wiesmoor 3 (- 1)
41 (81) Personen sind derzeit in häuslicher Quarantäne. Aus der Quarantäne entlassen wurden bislang 457 (404) Personen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) plant gemeinsam mit dem Landkreis Aurich und der kreisfreien Stadt Emden kurzfristig repräsentative Reihentests durchzuführen, um festzustellen, wie verbreitet das SARS-CoV-2-Virus in der hiesigen Bevölkerung tatsächlich ist. „Wir brauchen ein realitätsnahes Bild des Infektionsgeschehens“, sind sich Dr. Lukas Bockelmann von der KVN, Erster Kreisrat Dr. Frank Puchert als zuständiger Gesundheitsdezernent sowie Volker Grendel, Fachbereichsleiter Gesundheit & Soziales der Stadt Emden einig.
Bislang werden lediglich Personen mit den entsprechenden Symptomen – entsprechend den Empfehlungen des Robert Koch-Institutes - auf eine mögliche Corona-Infektion getestet. Diese Daten würden aber nicht verlässlich Auskunft über den tatsächlichen Verbreitungsgrad von COVID 19 geben, macht Puchert deutlich. Daher brauche man statistische Daten, wie sie die angedachten Reihentests mit einem Umfang von mindestens 1000 Personen liefern könnten.
Zwar wären auch diese Untersuchungen lediglich „Momentaufnahmen“ und Fehlergebnisse aufgrund des Infektionsverlaufes selbstverständlich möglich, die Reihenbeprobung lasse aber gewisse Rückschlüsse auf die tatsächliche Infektionsrate zu und ermögliche so eine Gesamtbewertung der Situation in der Stadt Emden und im Landkreis Aurich. „Ich bin mir sicher, dass wir die Datenlage durch die Untersuchung für jeden Einzelnen wesentlich verbessern können“, bekräftigt Lukas Bockelmann. Bei einem negativen Ergebnis dürften sich die Getesteten aber nicht in „falscher Sicherheit“ wähnen, sondern müssten weiterhin auf mögliche Corona-Symptome achten, mahnt Grendel.
Ein Überblick, wie ihn die Reihentests erbringen sollen, sei unter anderem entscheidend dafür, wie mit den verhängten Kontaktbeschränkungen „unterhalb der Landesregelung“ umgegangen werden soll, so der Erste Kreisrat Puchert. Ob es Lockerungen der Restriktionen geben kann oder ob diese weiter aufrechterhalten werden müssen, könne auf Basis der Testergebnisse verlässlicher bewertet und entschieden werden. „Wir benötigen die Daten, um unsere Entscheidungen für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar und verständlich zu machen“, hebt der Gesundheitsdezernent hervor.
Wesentliches Ziel der Reihentests sei es, einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung zu beproben. Es gehe nicht um infektionsschutzrechtliche, sondern lediglich um statistische Daten. Dabei habe man nicht nur Menschen im Blick, die in risikogeneigten Aufgabenbereichen tätig sind, erklärt Fachbereichsleiter Grendel. Die Abstriche erfolgen ausschließlich auf freiwilliger Basis.
Zunächst gehe es nun darum, gemeinsam mit den Beteiligten die personellen und sächlichen Voraussetzungen für die Reihenuntersuchungen zu schaffen. Die erforderlichen Laborkapazitäten seien über die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen gesichert.
TEXT: PRESSEMITTEILUNG LANDKREIS AURICH/RAINER MÜLLER-GUMMELS
Unser heutiges Landkreisbild wurde in Greetsiel, Gemeinde Krummhörn, aufgenommen.
JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN